Heute schon die Welt fairändert?

Am Eichendorff-Gymnasium Bamberg bringt das kirchliche Projekt WeltFairÄnderer Kindern und Jugendlichen die Themen Fair-Trade und Nachhaltigkeit näher

Im Schulhof steht ein großes Zelt, im Fair-Café surrt eine Siebträgermaschine. Dazwischen Schülerinnen der sechsten Klasse. „Wer trinkt meist Leitungswasser?“ fragt eine Ehrenamtliche aus dem Weltfairänderer-Team. Die Schülerinnen laufen los. Links steht fast die ganze Klasse, rechts nur zwei Mädchen. „Ich mag einfach nur Sprudel“, sagt eine der beiden. Dann kommt die nächste Frage: „Wer isst nur vegetarisch?“ Jetzt wechseln viele Schülerinnen die Seiten.
Es ist die Eröffnung für den Workshop „Du bist, was Du isst“. Ein paar Wochen zuvor war das Weltfairänderer-Team von Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und dem Jugendamt der Erzdiözese schon mal in der Schule und hat die verschiedenen Workshops vorgestellt, dann konnte sich jede Klasse einen davon aussuchen. In der Woche vom 19. bis 23. September finden sie nun Antworten auf ihre Fragen: Wo fängt Lebensmittelverschwendung an und was kann ich selbst dagegen tun? Warum ist Plastikmüll so gefährlich für das Leben in den Meeren? Oder wie entstehen Vorurteile und wie kann ich mich dagegen wehren? Am Rand des Schulhofs hat das Team unter der Überdachung hat zudem ein Fair-Café aufgebaut. Dort können die Schüler*innen an der Siebträgermaschine und im Verkauf mitarbeiten und dabei viel über fair gehandelten Kaffee, Schokolade und Eis lernen.
Bambergs zweiten Bürgermeister Jonas Glüsenkamp (Grüne) erinnert das an seine eigenen Anfänge. „Ich habe mit 13 Jahren in meiner Kirchengemeinde in der Eine-Welt-Gruppe engagiert und vor der Kirche Honig verkauft“, sagt er, während er zum Start der Projektwoche an der Schule vorbeischaut. „So bin ich zur Politik gekommen.“ Dass sich die Katholische Kirche für das Thema Fairtrade und Nachhaltigkeit stark machen, schätze er sehr. Bei allen Diskussionen um die Kirche sei das für ihn ein Grund der Kirche für ihren Einsatz zu danken.
Träger des Projekts Weltfairänderer sind für das Erzbistum das Jugendamt der Erzdiözese und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Das Projekt ist bistumsübergreifend. Aus der Zusammenarbeit hat sich mittlerweile ein deutschlandweites Netzwerk gebildet, dass im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung tätig ist. Besonderen Wert legt das Projekt auch auf die partizipative Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. 2018 wurde das Projekt von der Unesco ausgezeichnet.



