10 Jahre „ökumenisch unterwegs“

Arbeitskreis feiert Jubiläum – Erzbischof Ludwig Schick würdigt großes Engagement
Bamberg. Von gemeinsamen Fahrten zu internationalen Jugendtreffen nach Taizé über die „Nacht der Lichter“ im Bamberger Dom bis hin zu Ökumenischen Kirchentagen: Bereits seit zehn Jahren engagieren sich Vertreter der katholischen und evangelischen Jugendarbeit im Arbeitskreis „ökumenisch unterwegs“ für gemeinsame Projekte. Im Rahmen der „Nacht der Lichter“ würdigten Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl und Dekan Otfried Sperl deren Verdienste. Als Zeichen der Anerkennung überreichte Pötzl zudem eine Urkunde im Namen von Erzbischof Ludwig Schick.
„Wer schon einmal in Taizé war, weiß, dass es dort eine ganz intensive Gemeinschaft gibt, die von den Gebeten und Gesängen, von Internationalität und Ökumene geprägt ist“, so Pötzl. Um diese Erfahrungen möglichst vielen jungen Menschen in der Erzdiözese zu ermöglichen, sei vor zehn Jahren der Arbeitskreis „ökumenisch unterwegs“ entstanden, der seitdem zahlreiche Fahrten und viele weitere ökumenische Veranstaltungen organisiert habe. Auch Dekan Sperl würdigte das große Engagement der Mitglieder von „ökumenisch unterwegs“, die mit ihrer Arbeit den Geist der Jugendtreffen im französischen Taizé bis in den Bamberger Dom tragen würden. Als Zeichen der Anerkennung und des Dankes gab er den Mitgliedern von „ökumenisch unterwegs“ ermutigende Worte des Gründers der Taizé-Gemeinschaft, Frère Roger, mit auf den Weg, während Pötzl eine Urkunde im Namen von Erzbischof Ludwig Schick überreichte.
„Für mich bedeutet „ökumenisch unterwegs“ gelungene Kooperation über Konfessionsgrenzen hinweg, Bereicherung, Horizonterweiterung und gelebtes Evangelium“, so Frank Höhle, Jugendreferent der Evangelischen Jugend im Dekanat Forchheim. Gemeinsam mit Björn Scharf, Bildungsreferent im Jugendamt der Erzdiözese, rief er den Arbeitskreis vor zehn Jahren ins Leben. „Beim Austausch über Inhalte, Schwerpunkte und Angebote der evangelischen und katholischen Jugendarbeit hatten wir festgestellt, dass wir zwar beide Fahrten nach Taizé anboten, diese aber nur von einem kleinen Kreis nachgefragt wurden“, blickten die beiden auf die Anfänge zurück. Zudem habe es immer wieder Jugendliche gegeben, die zwar Interesse an einer Teilnahme hatten, den angebotenen Termin jedoch nicht wahrnehmen konnten. „Da wir nicht wussten, wer in der Region noch Fahrten organisierte, konnte wir auch nicht auf Alternativen verweisen“, so Scharf. Das sollte sich ändern. „Das Zauberwort hieß Vernetzung“, erinnerten sich die beiden Initiatoren an die Geburtsstunde des Arbeitskreises.
Inzwischen ist „ökumenisch unterwegs“ ein gemeinsames Anliegen der Evangelischen Jugend in den Kirchenkreisen Bayreuth und Nürnberg, des BDKJ-Diözesanverbands Bamberg und des Erzbischöflichen Jugendamts Bamberg. In der Regel bietet der Arbeitskreis jedes Jahr an Ostern, Pfingsten und im Sommer Fahrten nach Taizé an. Sehr schnell wuchs durch die Kooperation die Zahl der TeilnehmerInnen und so sind heute regelmäßig etwa 50 junge Menschen pro Fahrt ins französische Burgund dabei, in manchen Jahren sogar bis zu 100. Zu den Aufgaben von „ökumenisch unterwegs“ gehört es, diese Jugendfahrten in gemeinsamer Verantwortung zu koordinieren, zu bewerben und durchzuführen.
Darüber hinaus stimmen sich die derzeit elf Mitglieder auch im Hinblick auf Taizé-Gebete ab und unterstützen die jährliche „Nacht der Lichter“ im Bamberger Dom. Weitere Jugendveranstaltungen und –aktivitäten, an denen sich die Mitglieder des Arbeitskreises in der Vergangenheit beteiligten, waren unter anderem der Ökumenische Kirchentag in München 2010, der Ökumenische Jugendkirchentag in Erlangen 2009 sowie die Jugendkirchennächte 2009 und 2010 in Bamberg. Gemeinsam mit anderen Stellen bietet „ökumenisch unterwegs“ dieses Jahr zudem erstmals eine Fahrt zum Europäischen Jugendtreffen der Taizé-Gemeinschaft nach Straßburg an.
„Neben der Organisation von Veranstaltungen sind uns auch die Zusammenarbeit in Sachfragen sowie der Austausch über politische Themen, wie sie in den Jugendverbänden diskutiert werden, wichtig“, nannte Scharf ein weiteres zentrales Anliegen. Dazu gehörten etwa der Schutz des arbeitsfreien Sonntags, Umweltbildung und Klimaschutz oder das gemeinsame Engagement für Zivilcourage und gegen Extremismus. Was sich die Gründer des Arbeitskreises für die nächsten zehn Jahre wünschen? Die beiden Initiatoren überlegten nicht lange: „Dass weiterhin viele engagierte Kolleginnen und Kollegen aus den evangelischen und katholischen Jugendstellen ökumenische Projekte organisieren und sich außerdem immer wieder gemeinsam mit Fragen und Herausforderungen auseinandersetzen, die das Leben und die Gesellschaft an uns Christen stellen.“
Weitere Informationen unter www.ökumenisch-unterwegs.de.