72 Stunden für Hochwasser-Opfer

Jugendgruppen aus der Erzdiözese Bamberg setzen sich im Rahmen der 72-Stunden-Aktion für Menschen in Deggendorf und Magdeburg ein – Spenden können von Donnerstag bis Samstag in Bamberg abgegeben werden
Bamberg/Ansbach. Überflutete Häuser und zerstörtes Inventar: Das Hochwasser hat viele Menschen in Deutschland in materielle Not gebracht. Im Rahmen der vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) organisierten 72-Stunden-Aktion vom 13. bis 16. Juni leisten deshalb zwei Aktionsgruppen aus der Erzdiözese Bamberg Hochwasserhilfe. Die Christliche Arbeiterjugend (CAJ) Bamberg sowie eine Gruppe von Jugendlichen aus Ansbach sammeln von Donnerstag bis Samstag Spenden, um diese in Deggendorf und Magdeburg zu verteilen und aktiv vor Ort mitzuhelfen.
Sachspenden für die Menschen in Deggendorf
„Wir brauchen vor allem Materialien zum Putzen“, sagt Björn Scharf. Zusammen mit CAJ-Diözesansekretär Markus Müller hatte der Bildungsreferent vor einigen Tagen die Idee, die 72-Stunden-Aktion zu nutzen, um Flutopfern in Deggendorf zu helfen. In Abstimmung mit der dortigen Koordinationsstelle für Hochwasserhilfe und gemeinsam mit zahlreichen engagierten Jugendlichen stellten sie das Projekt innerhalb weniger Tage auf die Beine. Die CAJ-Gruppe nimmt von Donnerstag, 10 Uhr, bis Samstag, 17 Uhr, Sachspenden im Heinrichsaal, Kleberstraße 28, in Bamberg entgegen. Diese werden am Sonntag nach Deggendorf gefahren und von den Verantwortlichen vor Ort verteilt. Benötigt werden neben Putzutensilien wie Reinigungsmitteln, Waschmitteln, Schwämmen, Putzlappen und Müllsäcken auch Arbeitshandschuhe, Mundschutz, Schutzbrillen, Aidshandschuhe und Gummistiefel sowie Werkzeuge (Schubkarren, Schaufel, Besen, Wasserpumpen, Dampfstrahler) und Kartons zum Transportieren. Zudem besteht großer Bedarf an Hygieneartikeln (außer Duschgel), Sonnencreme und Desinfektionsmitteln. Neben den Sachspenden ist die Aktionsgruppe auf weitere Hilfe angewiesen: „Einen Kleintransporter konnten wir bereits organisieren. Je nachdem, wie viel gespendet wird, könnte es aber sein, dass wir noch weitere Fahrzeuge oder zusätzliche helfende Hände beim Transport benötigen“, so Müller.
Spielsachen und Kinderbücher für Hochwasser-Opfer
Auf große Hilfsbereitschaft ist Natascha Künkler vom BDKJ in Ansbach bereits in den letzten Tagen gestoßen. Die 20-Jährige ist eine von elf jungen Menschen, die eine Aktionsgruppe zur Unterstützung der vom Hochwasser betroffenen Menschen in Magdeburg ins Leben gerufen haben. „Wir hatten am Wochenende spontan die Idee und konnten bisher schon einige Sponsoren mobilisieren“, freut sich Künkler. Sachspenden (Gummistiefel, Spielsachen, Kinderbücher und Snacks für die Fluthelfer) sowie Geldspenden für Hin- und Rückfahrt kann die Aktionsgruppe noch bis Freitagabend – ebenfalls im Heinrichssaal in Bamberg - entgegennehmen. Die elf Jugendlichen fahren bereits am Freitagabend nach Magdeburg. Vor Ort verteilen sie die Spenden am Samstag und Sonntag in Notunterkünften, betreuen Kinder und helfen beim Aufräumen. „Uns ist es ein großes Anliegen, die vom Hochwasser betroffenen Menschen zu unterstützen, und die 72-Stunden-Aktion ist dafür bestens geeignet“, so Künkler abschließend.
Jeder kann mithelfen
Damit die beiden 72-Stunden-Projekte ein Erfolg werden, benötigen die Aktionsgruppen Unterstützung aus der Bevölkerung. Wer helfen möchte, kann Sach- und Geldspenden für beide Projekte am Donnerstag, 13. Juni, und Freitag, 14. Juni, jeweils von 10 bis 19 Uhr, sowie am Samstag, 15. Juni, von 10 bis 17 Uhr im Heinrichssaal, Kleberstraße 28, 96047 Bamberg, abgeben. Als Dankeschön für alle Spender und Helfer gibt es während der Abgabezeiten Kaffee und Kuchen. Weitere Informationen zum Projekt für Deggendorf geben Björn Scharf (0951- 868819) und Markus Müller (0951-868838). Beide sind auch per E-Mail unter cja@eja-bamberg erreichbar. Ansprechpartnerin für die Spendenaktion für Magdeburg ist Natascha Künkler (natascha.kuenkler@web.de).
Die 72-Stunden-Aktion ist die vom BDKJ organisierte bundesweit größte Sozialaktion für Jugendliche in Deutschland. Unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ wollen insgesamt 115 000 junge Menschen die Welt ein bisschen besser machen und ein soziales, ökologisches, politisches oder interkulturelles Projekt umsetzen. Im Erzbistum Bamberg beteiligen sich über 100 Aktionsgruppen mit mehr als 2200 Jugendlichen an der 72-Stunden-Aktion.