Zum Inhalt springen

Alle für eine faire Welt

Weltfairänderer Pegnitz Mai 2019
Datum:
Veröffentlicht: 7.5.19
Von:
Andreas Kraft

An der Christian Sammet Mittelschule in Pegnitz machen die Weltfairänderer Station: Eine Woche steht ganz im Zeichen von FairTrade, Klimawandel und Nachhaltigkeit.

An der Christian Sammet Mittelschule in Pegnitz machen die Weltfairänderer Station: Eine Woche steht ganz im Zeichen von FairTrade, Klimawandel und Nachhaltigkeit.
Weltfairänderer Pegnitz Mai 2019

Wer diese Woche die Christian Sammet Mittelschule in Pegnitz betritt, der sieht es sofort: Hier ist einiges anders als sonst. Große Transparente hängen schon am Eingang, in der Aula ist ein richtiges Café aufgebaut – mit Tischen, Stühlen und einer professionellen Espresso-Bar. Schülerinnen und Schüler üben sich hier als Barristas und lernen dabei viel über fair-gehandelten Kaffee, Eis und Schokolade. Hinter der Schule steht noch ein großes Zelt. Dort finden die Workshops statt, in denen sich die Schüler mit Fragen befassen, wie: Was kann ich persönlich gegen den Klimawandel tun? Wie kann ich den vom Aussterben bedrohten Bienen helfen? Und wieviel Wasser steckt eigentlich in einem Stück Fleisch?

„Die Kinder saugen die Informationen auf wie ein Schwamm“, sagt Karola Schmidmaier vom Elternbeirat der Schule. „Sie wollen das lernen und man kann ihnen da viel bringen. Deshalb freuen wir uns als Eltern besonders, dass unsere Kinder diese besondere Woche erleben können.“ Doch nicht nur Eltern und Kinder sind begeistert vom Projekt des Jugendamtes der Erzdiözese Bamberg, das ganze Einzugsgebiet zieht mit. Der Eröffnungsgottesdienst am Sonntagabend war so gut besucht, dass noch extra Bänke aufgestellt wurde. „Das Zelt war wirklich voll“, sagt Schulleiter Thorsten Herzing. „Wir freuen sehr, dass wir das Projekt zu Gast haben.“ Und das ist keine Selbstverständlichkeit. Drei Schulen besucht das Team im Jahr, die Warteliste ist lang. „Für das kommende Jahr sind schon wieder alle Termine vergeben“, sagt Jugendamtsleiter und Diözesanjugendpfarrer Norbert Förster.

Volle Unterstützung kommt auch von den Bürgermeistern der Gemeinden im Einzugsgebiet der Schule. „Es bringt sehr viel bei den Schülern anzusetzen“, sagt der Ahorntaler Bürgermeister Florian Questel (Grüne). „Die Kinder und Jugendlichen bringen das Thema dann nämlich auch mit in die Familien. Mein Sohn belehrt mich etwa darüber, besser meinen Müll zu trennen.“ So blieben Umweltschutzthemen und der Beitrag des Einzelnen lebendig und das Wissen werde beständig aufgefrischt. Zudem freute er sich darüber, dass Projekte wie die Weltfairänderer inzwischen auch von den Schulen unterstützt werden. „Zu meiner Schulzeit sah das noch ganz anders aus.“ Auch Uwe Raab (SPD), Bürgermeister von Pegnitz, freut sich darüber, dass Kinder und Jugendliche den „Erwachsenen ordentlich Dampf machen“. Die Erwachsenen müssten nun ihrer Verantwortung auch gerecht werden. „Unsere Generation ist jetzt in den Schlüsselpositionen“, sagte er. „Wir müssen dafür sorgen, dass der Schalter jetzt umgelegt wird.“ Ganz ähnlich sieht es Hans-Walter Hofmann (CSU), Bürgermeister von Schnabelwaid: „Natürlich können wir alle viel tun, aber allein werden wir das Weltklima nicht retten. Die Politik ist jetzt gefordert den Klimaschutz auch in internationalen Abkommen umzusetzen.“ Über so viel Unterstützung aus der Politik freut sich auch Diözesanjugendpfarrer und BDKJ-Diözesanpräses Förster: „Es ist gut zu wissen, dass die Politik vor Ort in dieser Sache hinter uns steht. Gemeinsam können wir sicher etwas bewegen.“

Neben den Workshops am Vormittag bietet der BDKJ Auerbach auch ein umfangreiches Nachmittagsprogramm mit Freundschafts-Workshops, Kurzfilmen oder dem Bau von Insektenhotels – worüber sich auch Projektreferent Joachim Waidmann vom Jugendamt der Erzdiözese freut: „Es ist immer toll, wenn unsere Workshops noch von den Aktiven vor Ort ergänzt werden. Das ergibt dann eine runde Sache.“

Auch Steffen Blank, Schulleiter der benachbarten Dr.Dittrich-Schule, freut sich, dass auch Klassen der Förderschule bei den Workshops mitmachen können. „Ich bin in der katholischen Jugendarbeit groß geworden“, sagt er. „Als wir vor 20 Jahren das Thema Umweltschutz angegangen sind, wurden wir als Spinner abgetan. Da freut es mich sehr zu sehen, dass all die Dinge, die wir damals gefordert haben, heute für viele selbstverständlich sind.“ Dem pflichtet auch Pfarrerin Gerlinde Lauterbach von der Evangelich-lutherischen Kirchengemeinde Pegnitz bei: „Brot für die Welt gibt es schon seit 60 Jahren. Für beide großen Kirchen in Deutschland sind die Bewahrung der Schöpfung und die weltweite Gerechtigkeit schon lange ein fester Bestandteil.“

Weltfairänderer Pegnitz Mai 2019
Weltfairänderer Pegnitz Mai 2019
Weltfairänderer Pegnitz Mai 2019
Weltfairänderer Pegnitz Mai 2019
Weltfairänderer Pegnitz Mai 2019
Weltfairänderer Pegnitz Mai 2019