Ausflug in die Geschichte und die Hauptstadt
Von der Sklaveninsel nach Dakar
Thiès/Dakar. Nach einem gemeinsamen Frühstück startete unser Bus nach Dakar früh am Morgen. Auf der Busfahrt tauschten wir uns mit unseren senegalesischen Freunden über kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten aus. Diese Fahrt dauerte dank eines Staus etwas länger, was allerdings nicht sonderlich ins Gewicht viel, weil wir uns schon längst an die „senegalesische Zeit“ gewöhnt hatten.
Gerade noch rechtzeitig erreichten wir die Fähre von Dakar auf die Insel Goree. Man glaubt, sich in der Toscana oder Provence zu befinden: warme Ockerfarben, üppige Blumen- und Pflanzenpracht und mediterrane Idylle - doch dokumentiert dieser Ort die grausame Geschichte der Sklaverei. Goree ist ein ehemaliger Umschlagplatz für Sklaven nach Südamerika und Europa, der heute unter dem Schutz des UNESCO-Kulturerbes steht. Wir besuchten das „Maison des Esclaves“; durch diese düsteren, engen Räume, in denen versklavte Afrikaner eingesperrt waren, schritt bereits Papst Johannes Paul II und betete an der berühmten „Tür ohne Wiederkehr“.
Nach dem Mittagessen erkundeten wir die Insel in Kleingruppen und trafen uns anschließend zur Rückfahrt am Hafen. Wieder in Dakar angekommen, machten wir uns zu Fuß auf den Weg, um die Stadt zu erkunden. Am Präsidentenpalast und dem Senat vorbei, zum Kermelmarkt - ein wiederaufgebautes Jugendstilgebäude, in dem ein Markt stattfindet - zum Place de I'lndependance, in dem das „Herz von Dakar“ schlägt und anschließend zur Kathedrale. Beim betreten der Kathedrale fällt vor allem die wuchtige byzantinische Kuppel auf. Immer wieder sieht man Gegensätze in der Stadt: Auf der einen Seite riesige prunkvolle Gebäude, auf der anderen bettelnde Kinder. Je mehr man aus dem Zentrum hinauskommt, um so mehr wird einem die Armut des Landes bewusst.
Nach einem stärkenden Abendessen, machten wir uns auf den Weg zurück nach Thiès, wo wir spät am Abend ankamen.