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Datum:
Veröffentlicht: 28.11.10
Von:
Volker Poerschke

Der BDKJ Bamberg fordert ein Ende der Lobbypolitik

Scharfe Kritik an der Atompolitik der deutschen Bundesregierung hat der BDKJ-Diözesanverband Bamberg geübt. Auf der vergangenen Diözesanversammlung verabschiedeten die Delegierten eine Stellungnahme, die ein Festhalten am Atomausstieg gemäß des Atomkonsenses von 2002 fordert und den Politikstil der Bundesregierung in dieser Frage als undemokratisch geißelt.

Bamberg/Ebermannstadt. Der BDKJ-Diözesanverband Bamberg hat die Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken durch die Bundesregierung kritisiert und ein Festhalten an den 2002 formulierten Ausstiegsplänen gefordert.

Die Mitglieder der Diözesanversammlung auf Burg Feuerstein bei Ebermannstadt verurteilten das Vorgehen der Bundesregierung im Umgang mit der Verlängerung der Laufzeiten von deutschen Kernkraftwerken als „unverantwortliche und undemokratische Lobbypolitik“. Gegen den Willen von 77 Prozent der Bürger/innen in Deutschland habe man Laufzeitverlängerungen bis in das Jahr 2036 mit der Atomwirtschaft ausgehandelt. „Dieser Politikstil ist weder christlich-sozial noch frei(heitlich)-demokratisch“, heißt es in der BDKJ-Stellungnahme. „Als Jugendverband, der Kindern und Jugendlichen eine demokratische Kultur vermitteln und ihnen die Möglichkeit geben will, Demokratie einzuüben und zu leben, sehen wir uns in der Pflicht, gegen eine derartige Politik zu protestieren“, führt Björn Scharf aus, BDKJ-Umweltbildungsreferent und ehemaliger BDKJ-Diözesanvorsitzender im Erzbistum Bamberg.

Bereits 1987 hatte die BDKJ-Diözesanversammlung beschlossen, sich für eine atomkraftfreie Zukunft einzusetzen. Gemeinsam mit der BDKJ Bundes- und Landesebene fordert der Diözesanverband Bamberg den Ausstieg aus der Atomenergie und eine Energiepolitik, die gleichermaßen zukunftsfähig ist, als auch Risiken und Belastungen für Mensch und Natur minimiert.

Da der Wechsel zu erneuerbaren Energien technisch realisierbar sei, gebe es keine ethische Rechtfertigung, diesen zu verzögern. „Vielmehr sieht der BDKJ die Politik in der Verantwortung, im Interesse heutiger und zukünftiger Generationen, den Atomausstieg und den Energiewechsel konsequent und schnellstmöglich zu vollziehen“, heißt es in der Stellungnahme der BDKJ-Diözesanversammlung. „Das fordern wir heute, wie vor 23 Jahren!“