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BDKJ Bayern widerspricht dem Bundesjugendministerium: FSJ und BFD sind unterschiedliche Dienste

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Datum:
Veröffentlicht: 1.8.11
Von:
Christoph Schreiber
In der derzeitigen Auseinandersetzung um den Erhalt und Fortbestand des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) in seiner bewährten Form taucht immer wieder die gleiche Frage auf. Ist der neue Bundesfreiwilligendienst (BFD) nicht genau so gut, beziehungsweise verfolgt er nicht das gleiche Ziel und erzielt gleiche Wirkung?

München. In der derzeitigen Auseinandersetzung um den Erhalt und Fortbestand des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) in seiner bewährten Form taucht immer wieder die gleiche Frage auf. Ist der neue Bundesfreiwilligendienst (BFD) nicht genau so gut, beziehungsweise verfolgt er nicht das gleiche Ziel und erzielt gleiche Wirkung?

Johannes Merkl, Geistlicher Leiter des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Bayern erklärt: „Es macht für freiwillig engagierte jungen Menschen sehr wohl einen Unterschied, ob sie ein FSJ oder einen BFD leisten. Was das FSJ bei jungen Menschen so erfolgreich macht, ist die Verbindung aus praktischer Arbeit in den Einsatzstellen und der begleitenden Bildungsarbeit. Jenseits der intensiven pädagogischen Arbeit in den Bildungsseminaren werden die Freiwilligen in ihrem FSJ-Alltag von unseren erfahrenen Pädagoginnen begleitet und beraten. Als FSJ-Träger ist es darüber hinaus unsere Pflicht bei Konflikten zwischen Einsatzstelle und Freiwilligen anwaltschaftlich für die Jugendlichen zu vermitteln. Auch unterstützen und beraten wir die Einsatzstellen vor Ort und qualifizieren die Anleiterinnen und Anleiter. Dies alles ist für den BFD nicht vorgesehen. “

Der BDKJ Bayern bietet als Träger seit 50 Jahren das FSJ in Kooperation mit dem Landes-Caritasverband Bayern und IN VIA Katholische Mädchensozialarbeit Landesverband Bayern an. Das ganzheitliche Bildungskonzept, das dem FSJ zugrunde liegt, basiert auf diesen Erfahrungen in der Begleitung junger Menschen. Die Arbeit der Träger unterliegt seit Jahren strengen Qualitätskriterien. In die 25 Bildungstage fließen selbst gewählte Themen der Freiwilligen mit ein. Die pädagogische Begleitung wird durch hauptberufliche Fachkräften sichergestellt. Darüber hinaus wird bei den Freiwilligen das Interesse an gesellschaftlichen Zusammenhängen und der Frage nach Möglichkeiten der Mitgestaltung geweckt.

Nicht zuletzt hat die vom BMFSFJ in Auftrag gegebene Evaluation des FSJ genau diese hohe Qualität bestätigt. Dies ist ein entscheidendes Unterscheidungsmerkmal zum neu geschaffenen BFD. Für den neuen Dienst ist nur eine begleitende Seminararbeit vorgesehen, die jedoch nicht näher qualitativ beschrieben wird.

Für Johannes Merkl ist darüber hinaus noch ein weiteres Kriterium für die Beliebtheit des FSJ entscheidend: „Während es sich beim BFD um einen bundeszentralen Dienst handelt, ist das FSJ föderal strukturiert und zeichnet sich durch eine Vielfalt sozialer, kultureller und sportlicher Träger aus, die vor Ort in der Lebenswelt junger Menschen verankert sind. Die, die sich für einen Freiwilligendienst interessieren, haben direkten Kontakt zu den pädagogischen Fachkräften und dem Verwaltungspersonal. Diese unmittelbare Kommunikation ist jungen Menschen wichtig, wenn sie sich für ein Freiwilligenengagement entscheiden. Diese fehlende, direkt erreichbare Struktur ist ein weiterer Grund, warum der BFD so schlecht ins Laufen kommt.“