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BDKJ stellt sich gegen rechts

Wir sind bunt
Datum:
Veröffentlicht: 31.7.20
Von:
Andreas Kraft

Ein klares Zeichen gegen Rechtsextremismus setzt der BDKJ-Diözesanverband Bamberg: Mit einem Positionspapier und einer Bildungskampagne gegen rechts.

Ein klares Zeichen gegen Rechtsextremismus setzt der BDKJ-Diözesanverband Bamberg: Mit einem Positionspapier und einer Bildungskampagne gegen rechts.

Es sind klare Worte, die die Jugendlichen in ihrem Positionspapier formuliert haben, das die BDKJ-Diözesanversammlung im Juli verabschiedet hat: Die Hasstiraden von AfD, Pegida und Co bezeichnen sie als „Gift, das die Gesellschaft spaltet und zur konkreten und unmittelbaren Gefahr für unsere Demokratie wird“. Jahrelang hätten „rechte Vordenkerinnen und Vordenker und Gruppierungen daran gearbeitet, rechte Gedanken sagbar und damit gesellschaftsfähig zu machen.“ Längst seien die Hasstiraden der Rechtsextremen nicht nur Worte, sondern eine Gefahr für das demokratische Zusammenleben. Das zeigten die Gewaltentaten und Morde – etwa in Hanau, Halle oder durch die Terrororganisation NSU.

Dreh- und Angelpunkt rechter Ideologien sei die Sprache: „Rechte Parolen und Begriffe sind sagbar geworden – und damit scheinbar Teil des demokratischen Diskurses. Ihr Ziel ist dabei aber nicht, Teil des demokratischen Diskurses zu sein, sondern ihn abzuschaffen und durch die absolute Gültigkeit ihrer Ideologie zu ersetzen.“ Um die Demokratie zu schützen, sei es daher ungemein wichtig, sich klar zu positionieren. Die Jugendlichen sind sich aber einig, dass sie noch darüber hinaus gehen müssen: „Kinder und Jugendliche müssen gegen rechte Ideologie sprachfähig und für Demokratie begeistert werden.“

Ein guter Ort dafür seien die Jugendgruppen der katholischen Kirche: So halten sie fest, dass Kinder und Jugendliche in der katholischen Jugendverbandsarbeit lernen, „Teil dieser Gesellschaft zu sein, diese mitzugestalten und für ihre Überzeugungen einzustehen“. Auch befähige die Arbeit in den Jugendverbänden und im BDKJ die Jugendlichen „Tag für Tag, gegen rechte Ideologien auf- und für eine demokratische Grundhaltung einzustehen“. Jugendverbandsarbeit werde so „zum Bollwerk gegen rechtes Gedankengut“. Aktive Präventionsarbeit muss allerdings über die Jugendverbandsarbeit hinaus gehen. Deshalb fordert der BDKJ-Diözesanverband unter anderem, dass die politische Bildung an Schulen einen höheren Stellenwert erhält. Auch dürfen demokratische Gruppierungen nicht mit rechten Organisationen wie der AfD, der Jungen Alternative für Deutschland und weiteren rechtsorientierten Parteien und Gruppierungen zusammenarbeiten oder ihnen eine Bühne bieten. Auch der BDKJ-Diözesanverband und seine Gliederungen werden sie künftig nicht einladen.

Diesen Worten lässt der BDKJ auch direkt Taten folgen: So hat die BDKJ-Diözesanversammlung den Start einer Kampagne zur Prävention gegen Rechtsextremismus beschlossen. Unter dem Titel „Willensstark! Kein Platz für Rechtsextermismus“ soll sie vor allem in Jugend(verbands)gruppen vor Ort durchgeführt werden. Die Diözesanebene erarbeitet und plant dafür in Zusammenarbeit mit weiteren Expertinnen und Experten Module für verschiedene Altersgruppen. Die Workshops können in allen Jugend(verbands)gruppen durchgeführt werden.

Zudem soll es im Februar 2021 eine Auftaktveranstaltung in Nürnberg geben. Die Aktionen vor Ort sollen dann bis Herbst 2021 hinein stattfinden. Auf dem Programm der Kampagne steht auch eine Fahrt nach Berlin mit Besuch des Deutschen Bundestages. Ziel des Programms ist es, junge Menschen gegen Rechtsextremismus sprachfähig zu machen und für die Demokratie zu begeistern.