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Bayern spricht sich gegen freiwilligen Zivildienst aus

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Datum:
Veröffentlicht: 16.9.10
Von:
Andrea Weißer
Der Vorschlag der Bundesministerin Dr. Kristina Schröder, einen bundesweiten Freiwilligendienst mit staatlicher Förderung zu schaffen, löste unter den Trägern für Freiwilligendienste und in der Politik eine Welle der Diskussion aus.

München. Der Vorschlag der Bundesministerin Dr. Kristina Schröder, einen bundesweiten Freiwilligendienst mit staatlicher Förderung zu schaffen, löste unter den Trägern für Freiwilligendienste und in der Politik eine Welle der Diskussion aus.

Der BDKJ Bayern spricht sich gegen einen staatlichen freiwilligen Zivildienst aus und fordert einen Ausbau der Jugendfreiwilligendienste. „Es macht keinen Sinn, dem gut funktionierenden Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) eine Konkurrenzstruktur gegenüber zu setzen“ so Matthias Fack, Landesvorsitzender des BDKJ Bayern. Außerdem liege die Befürchtung einer Schwächung der Jugendfreiwilligendienste in Konkurrenz zu einem nahezu identischen staatlichen Freiwilligendienst mit deutlich besserer Förderung nahe.

Der BDKJ Bayern setzt sich dafür ein, das FSJ, das sich als besondere Form des bürgerschaftlichen Engagements und als Bildungs- und Orientierungsjahr für junge Menschen über Jahrzehnte hin etabliert hat, in seinen Möglichkeiten voll auszuschöpfen. So könnten die meisten Zivildienstplätze in FSJ-Plätze umgewandelt werden.

„Wir brauchen den freiwilligen Zivildienst nicht – wir haben das Freiwillige Soziale Jahr“, so auch der BDKJ-Landesvorstand in seiner gestrigen Sitzung.

DasFSJ ist ein Jahr zur beruflichen und persönlichen Orientierung für junge Menschen im Alter von 16 bis 27 Jahren. Die Freiwilligen werden 12 Monate in Altenheimen, Sozialstationen, Einrichtungen für behinderte Menschen oder Menschen mit psychischer Erkrankung, Krankenhäusern oder Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit eingesetzt. Durch die pädagogische Begleitung hat das FSJ stark persönlichkeitsbildenden Charakter und bietet jungen Menschen die Möglichkeit sich zu engagieren und soziale, interkulturelle sowie berufsrelevante Kompetenzen zu entwickeln.

Zum 01. September 2010 begannen rund 285 Jugendliche ein Freiwilliges Soziales Jahr in katholischer Trägerschaft in Bayern.