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Bei Jugendlichen was bewegen

TdO Team 2015
Datum:
Veröffentlicht: 16.9.15
Von:
Ann-Kathrin Thönnes

Rund 30 Studentinnen und Studenten arbeiten derzeit als Teamer bei Orientierungstagen für Schulklassen – Interessierte Freiwillige können sich für das aktuelle Schuljahr bewerben

Bamberg. „Zu sehen, dass ich was bewegt habe: Das ist jedes Mal ein Highlight“, sagt Fabian Poppe. Der 22-Jährige ist einer von rund 30 Teamern, die für Schulklassen im ganzen Erzbistum Tage der Orientierung anbieten. Drei Tage lang beschäftigen sich die Jugendlichen dabei mit Themen wie Liebe und Partnerschaft, Klassengemeinschaft, Suchtprävention, Berufsvorbereitung oder Identitätsfindung. 70 Klassen haben das Angebot allein im letzten Schuljahr in Anspruch genommen. Und auch zu Beginn des neuen Schuljahres ist die Nachfrage groß. Interessierte Freiwillige können sich beim Referat Schülerseelsorge des Jugendamtes der Erzdiözese Bamberg als Teamer bewerben.

„Die Orientierungstage machen unglaublich viel Spaß und sind gleichzeitig immer eine Herausforderung“, erklärt Fabian, warum er neben dem Studium seit einem Jahr als Teamer arbeitet. Viel Geld bekommt er dafür nicht, der Großteil der Arbeit ist ehrenamtlich. Aber: „Ich lerne immer wieder Neues und kann die Fähigkeiten, die ich schon habe, weiter ausbauen.“ Er meint damit vor allem Fähigkeiten in der Arbeit mit Jugendgruppen. Wie die meisten der 30 Teamer studiert Fabian Pädagogik. Nina Meiwes ist eine Kommilitonin. Die 24-Jährige ist schon seit zwei Jahren im Team, etwa alle zwei Monate macht sie bei den Tagen der Orientierung mit. „Ich lerne hier den praktischen Teil der Pädagogik – das, was in der Uni total fehlt“, nennt sie einen Grund für ihr Engagement. Sie ist sich sicher, dass ihr die Arbeit bei den Orientierungstagen für ihre berufliche Zukunft „enorm hilft“. So habe sie bereits zahlreiche verschiedene Methoden kennenlernen und ausprobieren und viel Erfahrung im Anleiten von Gruppen sammeln können. Dass sie bei den Schülerinnen und Schülern was bewegen können, davon sind Nina und Fabian überzeugt. Neben den Inhalten, die durch unmittelbares Erleben vermittelt werden, seien es vor allem die Gemeinschaftserfahrungen sowie ein gutes Miteinander, was die Jugendlichen mit nach Hause und ins Klassenzimmer nehmen könnten. Die beiden Studenten haben die Erfahrung gemacht, dass ein offener Umgang miteinander, aber auch in Bezug auf das Erlebte und Gelernte in der Schule oft fehle. Bei den Orientierungstagen ist die „offene Reflexion“ dagegen fester Bestandteil – die Jugendlichen lernen, konstruktiv Kritik zu üben, sie überlegen gemeinsam, was gut war und was sie besser machen könnten.

Fragt man Joachim Waidmann, welche Eigenschaften gute Teamer mitbringen sollten, überlegt er nicht lange: „Spaß an der Arbeit mit Jugendlichen und in der Gruppe und Lust, was zu tun.“ Als Leiter des Referats Schülerseelsorge des Jugendamtes der Erzdiözese Bamberg ist Waidmann verantwortlich für die Organisation der Orientierungstage sowie für die Aus- und Fortbildung der Teamer. Ins kalte Wasser geworfen werde keiner, erklärt er. Vielmehr bekämen alle Interessierten am Anfang eine Schulung und würden zunächst bei anderen Teamern hospitieren. Später gebe es Fortbildungen und es stünden immer erfahrene Ansprechpartner zur Verfügung. Die hohe fachliche Kompetenz und das Engagement der Teamer seien wesentliche Gründe für den Erfolg der Orientierungstage, die bei vielen Schulen inzwischen schon zum festen Jahresprogramm gehörten. Ziel des Angebots, das grundsätzlich außerhalb der Schule stattfindet, sei es, die Schülerinnen und Schüler in ihrer Persönlichkeitsförderung zu fördern und zu begleiten. Sie sollten dabei unterstützt werden, ihre Lebensziele und eigene Werte zu entdecken, diese in Worte zu fassen und mit einem realistischen Blick umzusetzen. „Im Mittelpunkt stehen dabei immer die Interessen, Fragen und Probleme der Jugendlichen“, so Waidmann abschließend.

Schulklassen, die an den Tagen der Orientierung teilnehmen möchten, sowie Personen, die Interesse an der Arbeit als Teamer haben, finden unter www.schuelerseelsorge.de weitere Informationen. Das Referat Schülerseelsorge ist telefonisch unter 0951 – 868842 sowie per Mail unter schuelerseelsorge@eja-bamberg.de erreichbar.