Beten mit dem ganzen Körper

20 Jugendliche aus dem Erzbistum Bamberg sind zum Weltjugendtag gereist. Während den Tagen der Begegnung lernten sie Glauben, Alltag und Kultur Panamas kennen
Die Bamberger Pilgergruppe zum Weltjugendtag ist ebenso wie Erzbischof Ludwig Schick in Panama City beim Weltjugendtag angekommen. Die zentralen Veranstaltungen am Mittwoch, 23. Januar und Donnerstag, 24. Januar, mit Papst Franziskus werden Weltkirche erlebbar machen. Aber auch Ort des Rückzugs und der Stille werden geboten. Bei den morgendlichen Katechesen können die Teilnehmer ihr Leben und ihren Glauben näher betrachten.
Bischof Dr. Stefan Oster SDB (Passau), Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz, sagte bei der Auftaktpressekonferenz in Panama-Stadt: „Unsere Pilgerinnen und Pilger sind begeistert willkommen geheißen worden! Allen Organisatoren, Mitarbeitern und Familien in diesen Ländern danken wir von Herzen für ihre Gastfreundschaft in den Tagen der Begegnung.“
Über Blogs und Social Media habe er einiges verfolgen können – wie zum Beispiel den bejubelten Empfang einer Jugendgruppe durch Mitarbeiter am Grenzübergang von Costa Rica nach Panama, ein Morgengebet am Pool oder die Begeisterung der Jugendlichen für den Panama-Kanal und das landestypische Essen. „Solche Erfahrungen des Willkommens, der Gastfreundschaft, aber auch das gemeinsame Feiern des Glaubens und die tiefe Begegnung in einem fremden Land bereichern unsere Pilgerinnen und Pilger und bewegen ihre Herzen“, sagte Bischof Oster und betonte: „Kirche geht nicht allein, sie ist Weltkirche“.
Auch die Bamberger Pilger vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend wurden in ihrer Gastpfarrei Verbo Divino in der Diözese David ganz im Westen Panamas mehr als nur herzlich empfangen. Die Gastgeber jubelten, schwenkten Fahnen und brannten buchstäblich ein Feuerwerk ab, als die Pilger Mitte Januar aus dem Bus stiegen. Eine gute Woche verbrachten sie mit ihren Reiseleitern Schwester Magdalene, Stadtjugendseelsorgerin von Nürnberg, und Michael Ziegler, BDKJ-Diözesanvorsitzender, bei den Tagen der Begegnung in ihren Gastfamilien. Bei einem ausgiebigen Programm lernten sie Kultur und Alltag Panamas kennen.
Beindruckt sind sie dabei etwa davon, was für eine sportliche Herausforderung Beten in Panama sein kann. Beim Pfarreitag tropfte den Deutschen schnell der Schweiß vor der Stirn. Einige saßen erschöpft auf den Stufen der Fatima Kapelle: „Ich kann nicht mehr, das ist der Wahnsinn!“ Immer wieder setzte die Band bei der Katechese zu einem neuen Lied an. Und dann hieß es: Singen, tanzen, springen – und dieses Beten mit dem Leib war anstrengender als so manches Fitnessprogramm. Doch so recht entziehen konnte sich keiner. Die Begeisterung riss einfach alle mit.
Beim Diözesantag in David wurde den Pilgerinnen und Pilgern langsam bewusst, welche Ausmaße des eigentliche Weltjugendtag eine Woche später in Panama City haben würde. In einem Sportstadion trafen sich alle Gruppen, die in dieser Diözese zu Gast sind zum Gottesdienst. Deutsche waren da, Brasilianer, Chilenen, Argentinier, US-Amerikaner, Kanadier, junge Menschen aus Ghana, Belize, Peru, Frankreich und sogar aus dem Libanon und Südkorea. Ständig wurden Wasserflaschen verteilt, damit bei Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit niemand austrocknet. Als beim Tagesgebet die Priester merkten, dass das Messbuch fehlt, zog José Luis Kardinal Lacunza Mestrojuán, der Bischof von David, schnell das Smartphone aus der Tasche.
Nach dem Abschied von ihren Gastfamilien legte die Gruppe auf dem Weg nach Panama noch einen Tag am Strand ein, um die ersten Erfahrung sacken zu lassen und Kraft für den Weltjugendtag zu sammeln.