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Bildungsstreik 2009

Bildungsstreik 2009
Datum:
Veröffentlicht: 27.11.09
Von:
Katharina Sedlak

Die Proteste bleiben laut

Die Katholische Studierende Jugend (KSJ) unterstützt die friedlichen Demonstrationen und die inhaltlichen Forderungen der SchülerInnen und Studierenden beim Bildungsstreik 2009 in Deutschland.

Köln. Die Katholische Studierende Jugend (KSJ) unterstützt die friedlichen Demonstrationen und die inhaltlichen Forderungen der SchülerInnen und Studierenden beim Bildungsstreik 2009 in Deutschland. Schulen und Universitäten sollen Orte der Lebendigkeit und der Innovationsbereitschaft sein. Sie brauchen vor allem Platz für reformerische Ele-mente, um zu einer gelebten Lehr- und Lerngemeinschaft zu werden. Als KSJ wollen und müssen wir daher ein eindeutiges Zeichen an Politik und Gesellschaft senden, dass alle Entscheidungen, die über die Köpfe der SchülerInnen und Studierenden hinweg gefällt werden, die größte Gruppe von Betroffenen vergessen. Deshalb müssen Ideen und Vorstellungen über Bildung und Schule im gemeinsamen Dialog mit diesen besprochen werden.

Nach dem Gespräch mit der Bundesministerin für Bildung und Forschung Dr. Annette Schavan Anfang Juli dieses Jahres waren erneute Streiks zu erwarten. Leider war man zum damaligen Zeitpunkt nicht an einem echten Austausch und gemeinsamen Lösungen interessiert, sondern fasste nur zusammen, was eh schon beschlossen war.

So bekamen die Studierenden im neuen Semester weiter zu spüren, was sie für unvertretbar halten und wogegen sie in den letzten Tagen erneut demonstrieren.

„Als katholische Jugendverbände sehen wir unsere Aufgabe darin, die einseitige Reduktion der Hochschule auf den Ausbildungsaspekt und auf ökonomische verwertbare Resultate zu kritisieren und demgegenüber den ganzheitlichen Bildungs- und Verantwortungsaspekt nachdrücklich zu vertreten.“

Bereits 2004 haben wir in unserer Neuerburger Erklärung auf die prekäre Situation an den deutschen Hochschulen hingewiesen. Immer noch „sind Anonymität, Vereinsamung, Kampf um knappe Ressourcen wie Seminarplätze, Lehrbücher etc. bestimmende Wirklichkeit für viele Studierende. Vor diesem Hintergrund wächst auch an den Hochschulen die in der gesamten Gesellschaft zunehmende Ellbogenmentalität.“ Der ständig wachsende Leistungsdruck und die immer enger werdenden Möglichkeiten für Studierende, ihren eigenen Lebensraum zu gestalten, sind durch die Reform von Bologna noch verschärft worden. Als Katholische Studierende Jugend sehen wir den einzelnen Menschen im Mittelpunkt jeder Bildung. Dabei darf der Zugang zu Bildung auf keine Weise erschwert werden. Dem widersprechen aus unserer Sicht die Zustände an deutschen Universitäten. Eine soziale Öffnung wie sie die Studierenden fordern ist daher unerlässlich. Auch die Forderungen nach Demokratisierung des Bildungssystems und Verbesserung der Lehr- und Lernbedingungen sowie einer Reform des Bolognaprozesses sind Grundlage für die Verbesserung der bestehenden Hochschullandschaft und zugleich der einzelnen Hochschulen.

Deshalb fordern wir gemeinsam mit den Demonstrierenden von der Politik, dass eine sachgerechte personelle und finanzielle Ausstattung der Hochschulen geschaffen wird. Außerdem erwarten wir von den Hochschulen selbst, dass diese ihre Verantwortung für Bildung und für ihre Studierenden endlich offensiv und ernsthaft wahrnehmen.