Brücken bauen helfen

Erstes Bamberger Stiftergespräch

Bamberg. „Die vielen Stiftungen, die heute entstehen, leisten einen großen Beitrag zum Gemeinwohl – nicht weil sie in eine staatliche Lücke springen, sondern weil sie bürgerschaftliches Engagement bündeln und auf gesellschaftliche Problemfelder hinweisen“, so Bambergs Generalvikar Monsignore Georg Kestel beim ersten Stiftergespräch in der Domstadt an der Regnitz. Unter dem Motto „Brücken bauen zwischen den Generationen und in der Weltkirche“ wurden dem interessierten Publikum vergangenen Freitag (25. Februar) im Bamberger Bistumshaus die Stiftung „Option für die Jugend“ des BDKJ-Diözesanverbands Bamberg und die Stiftung „ecclesia mundi – eine Stiftung für die Weltkirche“ des Internationalen Katholischen Missionswerkes missio vorgestellt. Als Gast war auch Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger aus der Erzdiözese München und Freising angereist.
„Brücken bauen – das sagt sich so leicht“, sagte Weihbischof Haßlberger. Manchmal falle das ziemlich schwer, zwischen Freunden, Nachbarn, Völkern und Generationen. „Brücken bauen, das muss man vor allem zu jenen, mit denen man sich sonst vielleicht nicht so versteht, zu denen eine Kluft herrscht, die überbrückt werden muss.“ Dazu, so der Weihbischof, brauche es eine Grundhaltung des Hinschauens, des sich Anschauens und des sich Begegnens. „Einander begegnen, mit Respekt und zwar so wie man ist.“
Daran arbeiten auch die beiden vorgestellten Stiftungen. „Hier finden zwei Stiftungen zusammen, die eine Brücke in die Zukunft bauen wollen, über Generationen und Grenzen hinweg“, resümierte Generalvikar Kestel. So versucht die Bamberger Stiftung „Option für die Jugend“, die Jugendarbeit im Erzbistum Bamberg zu unterstützen und zu fördern, Begegnung zu ermöglichen, zwischen Jugendlichen, aber auch zwischen Jung und Alt. Einige Ehemalige BDKJler zählen bereits zu den Stiftern, die mit ihrem Beitrag helfen wollen, dass die Jugend im Erzbistum eine Zukunft hat. Eine Hilfe, die ankommt: Die Jugend(-verbands)arbeit erreicht rund 58.200 Jugendliche im Erzbistum Bamberg, knapp 4000 Jugendliche sind ehrenamtlich engagiert und leisten Monat für Monat rund 50.000 Stunden freiwillige Arbeit – ein Engagement, das zu unterstützen sich lohnt.
Ebenso wie das Engagement der Stiftung „ecclesia mundi“, die Stifterbetreuerin Carola Meier vorstellte. Im August 2003 mit einem Stiftungskapital von 50.000 Euro gegründet, wuchs die Stiftung „ecclesia mundi“ beständig. Heute ist der Kapitalstock fast auf das 80fache angestiegen. Vier Treuhandstiftungen mit rund 3,5 Millionen Euro sind unter ihrem Dach errichtet worden, sodass sich das Gesamtstiftungskapital von „ecclesia mundi“ nunmehr auf knapp 4,5 Millionen Euro beläuft. Bis heute konnten weit über 600.000 Euro für die Projektarbeit in Afrika, Asien und Ozeanien zur Verfügung gestellt werden. Projekte wie die Ausbildung von Priestern, Katechisten und Ordensschwestern sowie Hilfe für Christen im Sudan. In diesem Jahr ist der Senegal, jenes westafrikanische Land, zu dem auch das Erzbistum Bamberg und der BDKJ Bamberg partnerschaftliche Beziehungen pflegt, missio-Schwerpunktland. „ecclesia mundi“ unterstützt hier die Ausbildung von 80 alleinerziehenden Frauen und verschiedene Selbsthilfemaßnahmen für sozial schwache Frauen vor Ort.
Die Welt ist groß und hat vielfältige Not – wo soll man da beginnen? „Hauptsache ist: Man muss eben beginnen“, meint Generalvikar Georg Kestel. Konkretes Tun für die Nächstenliebe ist die Motivation für selbstlose Hilfe. Hilfe, wie sie auch die beiden Stiftungen „Option für die Jugend“ und „ecclesia mundi“ leisten. Hilfe, zu der jeder einen Beitrag leisten kann, indem man Stifter wird oder selber eine Stiftung einrichtet.