Charisma als Chance

Was die Jugendarbeit von neocharismatischen Bewegungen lernen kann
Die Dekanats- und Verbandsjugendseelsorgerinnen und -seelsorger des Erzbistum Bamberg und die theologischen Beschäftigten des Jugendamtes der Erzdiözese (EJA) analysierten auf ihrer diesjährigen Jugendseelsorgekonferenz auf der Burg Feuerstein im thematischen Studienteil neocharismatische Gruppen und Bewegungen.
Dr. Hans-Markus Horst (Weltanschauungsbeauftragter der Erzdiözese Bamberg) und Dr. Marianne Brandl (Weltanschauungsbeauftragte der Diözese Regensburg) bearbeiteten mit den Teilnehmenden Jugendseelsorgern das in den Medien präsente Thema. So rücken das Gebetshaus Augsburg und die von ihm veranstaltete Mehr-Konferenz sehr stark in den Fokus der kirchlichen Jugendarbeit. Geht es hier um ein zu übernehmendes zugkräftiges Modell oder überwiegen die Bedenken und es bedarf anderer Strategien um Junge Menschen in ihrer Individualität für den Glauben zu begeistern? Und wie sieht es mit all den anderen charismatischen Bewegungen aus dem evangelischen und freikirchlichen Spektrum aus?
Die Referenten gaben zu diesem Thema einen Überblick und zeigten am Beispiel des Gebetshauses und des Mission Manifests die Besonderheiten dieser Bewegungen. Wichtig erscheint es, genau hinzusehen und bei möglichen Kooperationen mit regionalen charismatischen Gruppen immer nach deren Zielen und deren Selbstverständnis zu fragen, so ein Ergebnis der Beratungen. Ein Feld, in dem die katholische Jugend(-verbands)arbeit von Initiativen wie dem Gebetshaus lernen könne, sei deren Professionalität bei der musikalischen und ästhetischen Gestaltung ihrer Events und deren gute Präsenz, vor allem auch in den Sozialen Medien, war die einhellige Meinung der Teilnehmenden. Letztendlich müsse die Jugendarbeit vor allem den richtigen Weg für die Menschen vor Ort finden und nicht in eine Nachahmung tatsächlicher oder vermeintlicher Erfolgsgeschichten anderer verfallen.