DPSG baut Kugelbahn im Neustädter Waldbad

Ehrenamtliches Engagement junger Menschen schafft nachhaltiges Bauwerk binnen 72 Stunden
Neustadt/Aisch. „Die Welt ein bisschen besser machen“: Das wollten die Mitglieder der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) Neustadt/Aisch auch heuer wieder und haben sich mit einem Überraschungsprojekt an der bundesweiten 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) vom 18. bis 21. April 2024 beteiligt. Der Bau einer großen Kugelbahn aus Holz stand ganz oben auf der Wunschliste möglicher Projekte, die in der Gruppenstunde der DPSG St. Johannis gesammelt wurden. Keineswegs verwunderlich, denn die DPSG Neustadt/Aisch hat mit der Renovierung des Pavillons im Stadtpark 2007 und dem Bau eines Barfußpfades im NeuStadtGarten 2019 schon Erfahrung mit dreitägigen Bauprojekten unter extremen Bedingungen.
Bau einer Holz-Kugelbahn im Neustädter Waldbad
Steffi Grüner und Franziska Pfund, die beiden Leiterinnen der Pfadfinder-Gruppe, ließen nicht locker, bis sie mit Christopher Stirling und Julian Lindner von den NeuStadtWerken Unterstützer für ihr Bauvorhaben und im Neustädter Waldbad einen Standort für die Kugelbahn gefunden hatten. Dank der großzügigen Spenden von Frankenbrunnen Stiftung, Sparkasse im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, NeuStadtWerke und Firma Meinl Musikinstrumente gelang dem BDKJ-Regionalverband Neustadt auch die Finanzierung der Kugelbahn.
Somit konnte Julian Lindner, der Leiter des Neustädter Waldbades, zum Projektstart der 72-Stunden-Aktion am Donnerstagabend die DPSG Neustadt/Aisch mit dem Bau einer Holz-Kugelbahn im Neustädter Waldbad beauftragen. Noch am selben Abend nahmen die Kinder, die von dem Projekt völlig überrascht waren, den Bauplatz im Waldbad in Augenschein und das Bauholz in Empfang, ehe sie bis spät in die Nacht an den Details ihrer Kugelbahn tüftelten.
Neue Attraktion im Waldbad
In weiser Voraussicht waren die Pfadfinder*innen für die Dauer der 72-Stunden-Aktion mit Schlafsäcken und Isomatten im katholischen Pfarrzentrum eingezogen. So konnten sie auch nach Dienstschluss auf der Baustelle noch gemeinsam Zeit beim Kochen, Essen, Spielen und 72h-T-Shirts bemalen verbringen oder die Infotafel, die neben der Kugelbahn angebracht werden soll, entwerfen. Bei Kälte und Regen verbrachten die 18 Kinder und 14 Eltern, Mitglieder vom Freundeskreis und Leiter*innen der DPSG den ganzen Freitag, Samstag und Sonntag von früh bis spät im Waldbad und bauten dort eine insgesamt etwa 45 Meter lange Kugelbahn aus drei Teilabschnitten mit ganz tollen, mitunter sehr musikalischen Elementen. Bis zur letzten Minute wurde gemessen, gesägt, geschraubt und immer wieder eine der Holzkugeln zum Test durch die Kugelbahn geschickt. Manche Gestaltungsidee musste allerdings beim Einbau der langen Bahnen auf der Wiese spontan umgeplant oder durch zusätzliche Fundamente abgestützt werden. Kopfzerbrechen bereitete der mechanische Kugelaufzug, der auf der Rückseite des ausgesägten Baumes angebracht werden sollte, und neben den notwendigen Einkäufen schwärmten die Kinder ganz besonders vom Besuch bei der Firma Meinl zum Aussuchen der in die Kugelbahn einbaubaren Musikinstrumente.
„Es ist geschafft!“ hieß es dann nach 72 Stunden am Sonntagabend. Unter großem Beifall von Sponsoren, Ehrengästen und Eltern wurde die neue Kugelbahn im Waldbad – ebenfalls im Regen – eröffnet. „Stolzmüde“ können die Pfadfinder*innen auf ihr jüngstes Bauwerk blicken und auf 72 ganz besondere Stunden, die einige knifflige Herausforderungen, viel Lob und Anerkennung, ganz viel Spaß beim gemeinsamen Tüfteln und Werkeln und eine Stärkung der Gemeinschaft innerhalb der DPSG bereithielten.
Mit Eröffnung der Freibadsaison können sich alle Badegäste über die neue Attraktion im Waldbad freuen und dort eine passende Holzkugel für die Kugelbahn aus dem Automaten ziehen. Die Kugel sollte dann fortan einen festen Platz in der Badetasche bekommen, damit die neue Kugelbahn bei jedem Waldbadbesuch nach Herzenslust bespielt werden kann.