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Damit der Funke überspringt

Feuerstein Kerwa 2011
Datum:
Veröffentlicht: 24.5.11
Von:
Volker Poerschke

50 Jahre Kirche Verklärung Christi auf dem Feuerstein

„Der Feuerstein ist ein Stein, der glüht und entzündet“, sagte Erzbischof Ludwig Schick zum heutigen Kirchweihjubiläum auf Burg Feuerstein. Dies sei ein gutes Bild für die Jugendbildungsstätte, die Landvolkshochschule und die Kirche Verklärung Christi auf Burg Feuerstein. „Sie sollen leuchten wie ein Feuerstein und entzünden wie ein Feuerstein.“ Am 14. Mai 1961 wurde die Kirche Verklärung Christi geweiht. Auch 50 Jahre später hat sie für viele Ehemalige der Burg und zahlreiche Jugendliche im gesamten Erzbistum eine unwiderstehliche Leuchtkraft.

Ebermannstadt. Aus Forchheim, Ansbach und Lauf, aus Bamberg, Bayreuth und Neustadt an der Aisch – aus dem gesamten Erzbistum waren Jugendliche, Alte und Familien an diesem Sonntag auf die Burg gekommen, um mit dem Erzbischof das Kirchweihjubiläum zu feiern. Auch aus Bambergs senegalesischer Partnerdiözese Thiès war eine Gruppe junger Erwachsener mit Abbé Pierre Aye Ndione in die Fränkische Schweiz gekommen. Die Kollekte des Gottesdienstes ist für den Bau eines Jugendhauses „maison des jeunes“ in ihrer Diözese bestimmt. Rund 300 Besucher hatten sich zum Festgottesdienst in der Oberkirche der Burg versammelt. „Glaube, so sagt es Augustinus, ist Mitgehen“, zitierte der Erzbischof in seiner Predigt. „Wir sollen mit Jesus mitgehen, Gott erleben und leben wie Jesus: Mitgehen mit Kranken, Alten, Behinderten. Dafür sollen wir glühen und brennen.“ Niemand müsse sich für seinen Glauben schämen, sondern könne ihn in Freude leben. Denn Jesus gebe Mehrwert am Leben. „Wir enden nicht in ein paar Metern Erde und gezimmerten Brettern“, so Ludwig Schick. Das sei eine Botschaft, die vom Feuerstein ausgehe. „Der Feuerstein soll Feuerstein bleiben. Er soll leuchten für das Evangelium, zünden und Feuer schlagen für Jesus Christus, auch in Zukunft.“

Jugendliche machen lassen

Der Erzbischof dankte allen, die sich dafür auf Burg Feuerstein eingesetzt haben und auch noch heute einsetzen. Denn er weiß, dass längst nicht mehr so viele junge Menschen Feuer und Flamme für die Kirche sind, wie noch vor 50 Jahren, als die Aufbruchstimmung des Zweiten Vatikanums spürbar war, die auch in der Architektur der Kirche Verklärung Christi ihren Ausdruck gefunden hat. „Wir müssen etwas tun“, so Bambergs Oberhirte. „Jesus muss in den Mittelpunkt der Kirche rücken und nicht die Institution.“ Der Glaube der Kirche gründe schließlich auf die Person Jesu Christi. In Begegnungen mit Jugendlichen spüre er immer wieder, dass Jesu Leben, dieses Leben in Freiheit, sein Vertrauen ins Leben und die Kraft Jesu Jugendliche fasziniere. Der Taizé-Gründer frère Roger Schütz habe einmal gesagt: „Wenn dich etwas an Jesus anspricht, dann mach‘ das mal“. Hinzutreten und Mitgehen – „Wir diskutieren zu oft und lassen zu wenig Raum zum Handeln“, ist der Erzbischof überzeugt. „Wenn Jugendliche einfach machen dürfen, dann sind sie auch mit Begeisterung dabei und lernen viel.“ Dann sei Begeisterung für die Botschaft Jesu möglich, dann könne der Funke überspringen.

Zündstein 2011

Besonders zündende Ideen in der kirchlichen Jugend(verbands-)arbeit zeichnet das Diözesanjugendwerk jedes Jahr mit dem „Zündstein“ aus. Erzbischof Ludwig überreichte die mit jeweils 300 Euro dotierte Auszeichnung in den Kategorien Projekt- und Personenpreis. „Dies sind wirklich Projekte und Personen, die glühen und durch ihren Einsatz dafür sorgen, dass der Funke überspringt.“