Damit die Funken wieder fliegen
BDKJ-Diözesanverband diskutiert mit Politikern darüber, was die Jugendarbeit nach Corona für den Neustart braucht

Der Landtagsabgeordnete Klaus Adelt (SPD) und der Bundestagsabgeordnete Thomas Silberhorn (CSU) nehmen aus den Gesprächen mit den Mandatsträger*innen der BDKJ-Diözesanversammlung auf der Burg Feuerstein viele Ideen und Anregungen mit.
Es hat kräftig geschneit an diesem Frühjahrstag. Der Winter ist zurück zur Frühjahrsdiözesanversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum Bamberg. Während andere Abgeordnete aus verschiedenen Gründen noch kurzfristig abgesagt haben, haben sich zwei Politiker nicht mal von dem verrückten Wetter abschrecken lassen und sind durch all den Schnee hoch auf die Burg Feuerstein gekommen. Nach einem gemeinsamen Abendessen stehen Klaus Adelt (SPD) und Thomas Silberhorn (CSU) in wechselnden Gruppen mit Jugendlichen zusammen. Sie sprechen über die aktuellen Probleme in der Jugendarbeit. Die Politiker drücken dabei immer wieder ihre Wertschätzung aus. Die Jugendlichen schildern die Probleme der ehrenamtlichen Jugendleiter*innen: fehlende Zeit zwischen Job, Studium und Ehrenamt, hohe Fahrtkosten, Nachwuchssorgen nach zwei Jahren Lockdown.
Der Gesprächsabend am zweiten Tag der BDKJ-Diözesanversammlung fand im Rahmen der bayernweiten BDKJ-Aktion „Funkenflug“ zum Neustart der Jugendarbeit nach zwei Jahren Corona-Pandemie statt. Die Idee ist, dass Jugendliche mit Politiker*innen vor Ort am Lagerfeuer ins Gespräch kommen und schildern, vor welchen Probleme die Jugendlichen nach zwei Jahren Corona-Einschränkungen stehen. Für die Unterstützung bei der Gestaltung des Abends können Jugendgruppen eine Begleitbox bestellen.
Silberhorn erzählt davon, wie er selbst schon als Mandatsträger für die Katholische junge Gemeinde (KjG), ein Jugendverband des BDKJ, an Diözesanversammlungen auf der Burg Feuerstein teilgenommen hat und betont, wie wichtig die Jugendverbände gerade jetzt sind. „In unserer Gesellschaft fasst eine Orientierungslosigkeit Fuß“, sagt er. „Gerade jetzt ist es wichtig, hwieder Orientierung zu stiften. Das können auch die Jugendverbände.“ Zudem hätten viele Kinder und Jugendliche nach zwei Jahren Pandemie einen enormen Nachholbedarf an Bildung aber auch an Begegnung. Dafür brauche es nicht nur die Schule, sondern auch die außerschulische Bildungsarbeit in den Verbänden.
Silberhorn nimmt aber auch eine konkrete Anregung mit. Die Idee ein 365-Euro-Ticket für Jugendliche mit Jugendleiter*inkarte (JuLeiCa) finde er sehr charmant. Dazu müsste man zunächst, etwa über den Bezirksjugendring, ermitteln, wie viele Jugendliche darauf dann einen Anspruch hätten und dann mit den Verkehrsverbunden darüber verhandeln. „Dann braucht es natürlich noch jemanden, der das bezahlt“, sagt er. „Aber ich kann mir vorstellen, dass man dafür Unterstützung in der Politik finden kann.“ Der Moment sei jetzt sicher günstig.
Klaus Adelt, Landtagsabgeordneter aus Hof, betont, dass es jetzt auf allen Ebenen wichtig sei, dass die Mittel für die Jugendarbeit nicht gekürzt werden. „Die Ehrenamtlichen brauchen auch immer Hauptamtliche als Back-Office“, sagt er. „Sie brauchen die professionelle Unterstützung, sonst fehlen ihnen einfach Zeit und Nerven für ihre eigentliche Arbeit.“
Zudem machten beide immer wieder deutlich, wie sehr sie die Arbeit der Ehrenamtlichen schätzen. „Dafür auch ein herzliches Dankeschön“, sagte Adelt. „Wir stehen hinter euch.“

