Zum Inhalt springen

Den Worten müssen Taten folgen

Plakatwand Ansbach
Datum:
Veröffentlicht: 5.11.12
Von:
Volker Poerschke

BDKJ wünscht sich entschiedenes Vorgehen gegen das Internetportal kreuz.net

„Menschenverachtung, Volksverhetzung, Antisemitismus und Hass haben in der Katholischen Kirche keinen Platz“, sagt Daniel Köberle, Diözesanvorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Bamberg. Der BDKJ verurteilt daher die Aktivitäten der Internetplattform „kreuz.net“ und wünscht sich ein entschiedeneres Vorgehen der Deutschen Bischöfe gegen das selbst ernannte katholische Nachrichtenportal.

Bamberg. „Menschenverachtung, Volksverhetzung, Antisemitismus und Hass haben in der Katholischen Kirche keinen Platz“, sagt Daniel Köberle, Diözesanvorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Bamberg. Der BDKJ verurteilt daher die Aktivitäten der Internetplattform „kreuz.net“ und wünscht sich ein entschiedeneres Vorgehen der Deutschen Bischöfe gegen das selbst ernannte katholische Nachrichtenportal.

Nach dem Tod des bekannten Moderators und Schauspielers Dirk Bach hatte das Portal mit der Veröffentlichung eines Schmähartikels über Bachs sexuelle Orientierung für Empörung gesorgt. Bereits zuvor haben die anonymen Macher der Website mehrfach mit diskriminierenden, antisemitischen und rassistischen Texten für Negativschlagzeilen gesorgt. „Die Beiträge überschreiten die Grenzen freier Meinungsäußerung deutlich“, betont Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl. Dass sich die Macher der Seite im Schatten der Anonymität verstecken sei feige, die Vortäuschung, es handele sich um eine offizielles katholisches Internetportal eine dreiste Lüge. Daher freue sich der BDKJ Bamberg über die Initiative katholischer Jugendlicher aus dem Dekanat Ansbach, mit einer Plakatwand öffentlich Stellung gegen kreuz.net zu beziehen. Eine Woche lang bis zum 31. Oktober machten sie ihren Standpunkt in der Ortseinfahrt Unterheßbach bei Lehrberg deutlich.

Auch die Deutschen Bischöfe haben sich deutlich von kreuz.net distanziert. „Die Seite hat mit der katholischen Kirche in Deutschland nichts zu tun“, betonte zuletzt Matthias Kopp, Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz. „Der Begriff des Katholischen wird von dieser Internetseite grob missbraucht.“

Grundsätzlich begrüße der BDKJ im Erzbistum Bamberg diese Distanzierung, sagt Diözesanvorsitzende Claudia Gebele. Allerdings müssten den Worten auch Taten folgen. Mitarbeiter im kirchlichen Dienst, die auf kreuz.net Beiträge veröffentlichen, müssten mit dienstrechtlichen Maßnahmen wie dem Entzug der Lehrerlaubnis oder der Kündigung verfolgt werden. Weitere rechtliche Schritte gegen die Internetplattform, die sich selbst als „Initiative einer internationalen privaten Gruppe von Katholiken in Europa und Übersee, die hauptamtlich im kirchlichen Dienst tätig sind" bezeichnet, müssten unverzüglich und unerbittlich vorangetrieben werden.

Bereits Ende März dieses Jahres hatte das Bundesamt für Verfassungsschutz das Portal als teilweise antisemitisch und muslimfeindlich bewertet. Dem Verfassungsschutz zufolge zeichnet sich kreuz.net „durch homophobe, muslimfeindliche und antisemitische Äußerungen“ aus. Etliche Beiträge seien nicht vom Grundrecht der Meinungsfreiheit gedeckt und überschritten „die Grenzen zur Strafbarkeit“.