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Deutsche Geschichte, Kultur und Sehenswürdigkeiten

Berlinfahrt 1
Datum:
Veröffentlicht: 15.5.13
Von:
Ann-Kathrin Thönnes

Indische Jugendgruppe fährt mit Erzbischöflichem Jugendamt Bamberg und Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) nach Berlin

Berlin/Bamberg. Bundestag, Brandenburger Tor und Checkpoint Charlie: Deutsche Geschichte und Kultur hautnah erleben konnten Jugendliche aus der Diözese Ooty in Südindien am Dienstag und Mittwoch in Berlin. Organsiert hatten die Fahrt das Erzbischöfliche Jugendamt und der BDKJ Bamberg.

„In unseren Vorbereitungsseminaren haben wir schon viel über die Geschichte, Kultur und Politik in Deutschland gesprochen“, erzählt Albert Selvaraj, Diözesanjugendpfarrer in Ooty. Den deutschen Bundestag oder das Brandenburger Tor live zu sehen, sei deshalb für ihn und die elf Jugendlichen aus seiner Heimatdiözese etwas ganz Besonderes gewesen. Anschaulich sei die deutsche Geschichte jedoch nicht nur durch zahlreiche Sehenswürdigkeiten, sondern auch durch die Erzählungen von Hans-Peter Kaulen geworden. Zusammen mit Vertretern des Jugendamtes und des BDKJ Bamberg hatte der Leiter der Jugendbildungsstätte Burg Feuerstein in Ebermannstadt die Fahrt begleitet. In den 1980er und 1990er Jahren habe er oft in Berlin gearbeitet, so Kaulen. Die Jugendlichen hörten ihm fasziniert zu, als er Geschichten aus der Zeit vor und kurz nach der Grenzöffnung erzählte. Dass er etwa ohne ersichtlichen Grund oft stundenlang an der Grenze warten musste, um nach Ost- oder Westberlin einreisen zu dürfen, konnten sich die jungen Inder nur schwer vorstellen. Mit großem Interesse sahen sie die Mauerreste, Fotos und Informationstafeln an, die von der Teilung Deutschlands erzählen. „Ich finde es sehr beeindruckend, dass die Wiedervereinigung auf friedlichem Weg erreicht wurde. Davon können die Menschen auch in der Gegenwart viel lernen“, ist Selvaraj überzeugt.

Positiv überrascht zeigten sich die indischen Gäste auch von der Transparenz der deutschen Politik. Obwohl sie das politische System in der Theorie bereits kennengelernt hätten, sei es für viele erst greifbar geworden, als sie vor dem Reichstagsgebäude gestanden seien, so Selvaraj. „In Indien sind die Regierungsgebäude kilometerweit abgesperrt“, ist er überrascht, dass Besucher den Bundestag besichtigen und an Sitzungen teilnehmen können.

Während der zwei Tage in der Bundeshauptstadt hatten die Jugendlichen nicht nur die Möglichkeit, Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, sondern auch, die deutsche Alltagskultur näher kennenzulernen. „Berlin ist eine sehr offene und internationale Stadt“, schildert Selvaraj seine Eindrücke. Was sie in Bamberg bereits erfahren hätten, sei nun bestätigt worden: „Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit. Wir fühlen uns in Deutschland sehr willkommen.“

Insgesamt ist die Jugendgruppe aus Ooty zwei Wochen lang zu Gast in der Erzdiözese Bamberg. Der Besuch ist Teil eines Austausches zwischen den beiden Diözesen. So waren Jugendliche aus Bamberg im letzten Sommer bereits zwei Wochen lang in Ooty. Im Mittelpunkt stehen nicht nur das Kennenlernen des Gemeinde- und Alltagslebens im jeweils anderen Land, sondern vor allem die Begegnungen mit den Menschen. „Erst wenn wir uns mit anderen Kulturen auseinandersetzen, können wir auch unsere eigene Kultur verstehen und hinterfragen“, fasst Selvaraj den positiven Nutzen des Austausches für alle Beteiligten zusammen.

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