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Die Jugend ins Trockene geholt

2011 - Jugendsonntag Bad Staffelstein
Datum:
Veröffentlicht: 7.6.11
Von:
Detlef Pötzl

Gottesdienst zum Jugendsonntag in Bad Staffelstein

Bad Staffelstein. Seebühne oder Sankt Kilian? „Es war ein Verwirrspiel“, gab Schwester Katharina Horn eingangs des zentralen Jugendgottesdienstes zum Jugendsonntag für das Dekanat Lichtenfels am Sonntagabend zu. Die Gemeindereferentin im Seelsorgebereich „Banzer Stift - Staffelstein - Lautergrund“, hatte zusammen mit Bernd Sorgenfrei, Referent für Glaubensbildung der Region II, Bildungsreferentin Jutta Laube, dem Sachausschuss Jugend der Pfarrei Sankt Kilian und Jugendverbänden, den Gottesdienst vorbereitet. Am Vortag entschied man sich aufgrund der ungünstigen Wetterprognosen, in die Pfarrkirche aus-zuweichen. Wohl wissend, dass gerade die Jugend nach Events lechzt und eher dem Lockruf eines „Open-Air-Gottesdienstes“ folgt, als dem einer Feier in einer „normalen“ Kirche. Bringt man also die Jugend ins Trockene, lässt sie aber gerade damit im Regen stehen?

Bad Staffelstein. Seebühne oder Sankt Kilian? „Es war ein Verwirrspiel“, gab Schwester Katharina Horn eingangs des zentralen Jugendgottesdienstes zum Jugendsonntag für das Dekanat Lichtenfels am Sonntagabend zu. Die Gemeindereferentin im Seelsorgebereich „Banzer Stift - Staffelstein - Lautergrund“, hatte zusammen mit Bernd Sorgenfrei, Referent für Glaubensbildung der Region II, Bildungsreferentin Jutta Laube, dem Sachausschuss Jugend der Pfarrei Sankt Kilian und Jugendverbänden, den Gottesdienst vorbereitet. Am Vortag entschied man sich aufgrund der ungünstigen Wetterprognosen, in die Pfarrkirche auszuweichen.

Wohl wissend, dass gerade die Jugend nach Events lechzt und eher dem Lockruf eines „Open-Air-Gottesdienstes“ folgt, als dem einer Feier in einer „normalen“ Kirche. Bringt man also die Jugend ins Trockene, lässt sie aber gerade damit im Regen stehen?

Ganz so dramatisch ist es um die Jugend glücklicherweise nicht bestellt. Nichtsdestotrotz wurden eilends Plakate überklebt, damit die erwarteten Jungen und Jung Gebliebenen den richtigen Weg fanden. Umso mehr überwältigt zeigten sich die Organisatoren von den rund 200 Besuchern.

Und ein bisschen Event war der Gottesdienst doch. Zumindest unkonventionell: Fürbitten persönlich und per SMS, ein Klangbild als Impuls per Lautsprecher, Bernd Sorgenfrei als Moderator mit Mikrophon auf Stimmenfang im Kirchenschiff, ein Predigtgespräch mit Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl und überaus rockige christliche Songs der Band „Sirius“.

Es bot sich eine wohltuende Mischung aus eben diesen unkonventionellen Formen und den konventionellen. So muteten Lesung, Evangelium und Gebete nahezu zu Ruhepolen in einem ungewöhnlichen Gottesdienst an. Einem Gottesdienst, der eine wohltuende Mischung aus traditionell und modern bot.

Vielleicht war es auch das Thema der Feier, das insbesondere Jugendliche so zahl-reich in die Stadtpfarrkirche strömen ließ: „Du bist Mensch - Respekt!“ Erwähnter „Predigtmoderator“ zeigte auf seinem Stimmenfang, dass „Respekt“ ein vielbenutztes und geflügeltes Wort, aber inhaltlich nicht mehr richtig zu greifen ist. „Respekt hat viel mit Leistung zu tun“, sagte Detlef Pötzl im Zwiegespräch mit Christian Middeldorf. Doch auch Respektlosigkeit gebe es. Beides zeige zum Beispiel das Evangeliums. Jesus nahm als Gast am Tisch des Zöllners Matthäus Platz. Am Tisch eines Mannes, der seinen Landsleuten für die verhasste römische Besatzungsmacht die Steuern aus den Taschen zog. „Keiner wollte was mit dem zu tun haben, und gerade auf den geht Jesus zu.“ Ob ich den jeden respektieren müsse, auch den, der nur Schlechtes tut, wollte der Jugendliche wissen. „Der Mensch als solcher hat es verdient, dass ich mit ihm menschlich umgehe. Und das hat schon mit Respekt zu tun“, entgegnete Pötzl.

Dass die Botschaft, jeder Mensch solle, so wie er ist, respektiert werden, angekommen ist, zeigte das Beisammensein im Anschluss: bei einem Lagerfeuer mit Stockbrot der DPSG und einer Saftbar der Uetzinger Ministranten, sangen, plauderten und lachten Organisatoren, Junge und Jung Gebliebene gemeinsam. Respekt!