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Die Zukunft auf dem Plan

Jugendplan
Datum:
Veröffentlicht: 2.8.14
Von:
Ann-Kathrin Thönnes

Erzbischof Ludwig Schick setzt neuen kirchlichen Jugendplan in Kraft

Bamberg. Immer größerer Leistungsdruck, weniger Freizeit und viele Unsicherheiten: die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Daraus ergeben sich auch neue Herausforderungen für die Kinder- und Jugend(verbands)arbeit. Diese sind ein Schwerpunkt des neuen kirchlichen Jugendplans, der auf 63 Seiten die Leitlinien, Rahmenbedingungen und Hauptanliegen der Jugendpastoral im Erzbistum Bamberg beschreibt. Nach einem zweijährigen Entstehungsprozess setzte Erzbischof Ludwig Schick den kirchlichen Jugendplan nun in Kraft.

„Den Aufbruch wagen – heute!“ – Unter diesem Titel stünde der Pastoralplan des Erzbistums Bamberg, der 2005 verabschiedet wurde, so Erzbischof Schick. In diesem werde die Kinder- und Jugendpastoral als Schwerpunkt hervorgehoben und festgelegt. „Das ist nach wie vor Auftrag und Verpflichtung für uns“, so Schick. Der neue Jugendplan sei in einem längeren Prozess auf verschiedenen Ebenen diskutiert und beraten und vor allem von Jugendlichen selbst verfasst worden“, betonte der Erzbischof. „Ich danke diesen und allen, die Verantwortung in Kirche und Jugendarbeit übernehmen, für die oft mühevolle Arbeit, das hohe Engagement und die Bereitschaft, am Reich Gottes mit zu bauen“, so Schick abschließend.

„Der neue Jugendplan ist nicht als Dekoration im Bücherregal gedacht, sondern als Praxisinstrument für die kirchliche Kinder- und Jugend(verbands)arbeit auf allen Ebenen“, betonte der verantwortliche Projektreferent Björn Scharf die Orientierung an den tatsächlichen Anforderungen der Jugendpastoral. So enthalte jedes Kapitel wertvolle Impulse für die tägliche Arbeit mit jungen Menschen. Der Jugendplan eigne sich, um sich mit ganz konkreten Fragen auseinanderzusetzen, wie zum Beispiel: Was bedeutet die theologische Ausrichtung für das Handeln in Jugendzentren und anderen offenen Einrichtungen? Welche Anregungen enthalten die im Jugendplan beschriebenen Potentiale für die Gestaltung einer Veranstaltung in einem Jugendverband? Oder: Wie würde die Arbeit vor Ort aussehen, wenn die Verantwortlichen versuchten, den Leitgedanken einer kooperativen Kinder- und Jugendpastoral mit Leben zu füllen? Dieser sei ein neuer und wichtiger Punkt im aktuellen Jugendplan. „Wir gehen davon aus, dass es für eine erfolgreiche Arbeit notwendig ist, dass die in diesem Bereich verantwortlichen Personen zusammenarbeiten und sich gegenseitig ergänzen“, erklärte Scharf, was damit gemeint ist. Durch eine gezielte Kooperation solle das Potential vieler MitarbeiterInnen genutzt werden, um für junge Menschen da zu sein.

Wie Scharf ist es auch Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl wichtig, dass der Jugendplan mehr ist als ein theoretisches Schriftstück. „In der nächsten Zeit werden wir Konzepte entwickeln, erste Schwerpunkte festlegen und Modellprojekte realisieren“, blickte er auf die kommenden Wochen und Monate. Mit der konkreten Umsetzung des Jugendplans sollten die Anliegen und Bedürfnisse von jungen Menschen aufgegriffen und Schritte hin zu einer zukunftsorientierten Kinder- und Jugend(verbands)arbeit gegangen werden.

Der kirchliche Jugendplan ist eine Fortsetzung, Übersetzung und Konkretisierung des Beschlusses „Ziele und Aufgaben kirchlicher Jugendarbeit“ der Würzburger Synode und des Pastoralplans für das Erzbistum Bamberg. Bereits seit 1978 gibt es in der Erzdiözese alle sieben Jahre einen neuen Jugendplan. Er richtet sich an die Verantwortlichen in den verschiedenen Bereichen der Jugendpastoral. Die Inhalte des aktuellen Jugendplans wurden in einem transparenten Prozess unter Beteiligung zahlreicher Verantwortlicher der Kinder- und Jugend(verbands)arbeit erarbeitet. Auftakt des insgesamt zweijährigen Prozesses war ein Jugendforum in Vierzehnheiligen im Jahr 2012, bei dem über 100 Jugendliche in Zukunftswerkstätten konkrete Ideen, Vorstellungen und Wünsche für den Jugendplan entwickelten.