„Du bist Mensch. - Respekt!“
Gelungener Gottesdienst zum Sonntag der Jugend
„Du bist Mensch. – Respekt!“ – Unter diesem Motto stand der Jugendsonntag 2011 am 22. Mai, den der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) bistumsweit in verschiedenen Veranstaltungen beging. Im Dekanat Kronach feierte man aus diesem Anlass einen Jugendgottesdienst in der Pfarrkirche St. Stefan in Birnbaum.
„Schau doch mal die Wirklichkeit an. Seht ihr auch nicht die ständig steigende Zahl derer, die sich „ungeliebt fühlen“, die sich so, wie sie sind, nicht von anderen akzeptiert und respektiert fühlen sowie als „komisch“ oder „sonderbar“ gelten - und daher oft aus der „guten Gesellschaft“ ausgegrenzt werden – Diese Fragen warf Andy Fischer, Bildungsreferent im Erzbischöflichen Jugendamt (EJA) Kronach, beim Jugendgottesdienst in Birnbaum auf. Zelebriert wurde dieser vom BDJK-Jugendseelsorger, Pater Waldemar Brysch OMI. Im wunderschön geschmückten Gotteshaus St. Stefan hatten sich zahlreiche Gläubige, davon der Großteil Kinder und Jugendliche, eingefunden. „ Jeden Menschen in seiner Würde als Geschöpf Gottes mit Respekt wahrzunehmen, erscheint heute mehr denn je erforderlich“, so die einladenden Veranstalter: Glaubensbildungsreferent in der Region II, Bernd Sorgenfrei, der BDKJ-Vorstand der Dekanate Kronach und Teuschnitz und das EJA Kronach. „Doch wo genau verwenden wir den Begriff „Respekt“, und welche Bedeutung hat dieses Wort für uns? Diese Fragen stellen sich am Sonntag der Jugend“, erklären Karina Jakob, Stefanie Gremer, Sebastian Welscher sowie Ramona und Melissa Wich. Die fünf Jugendlichen sind Mitglieder der Katholischen Jugend Birnbaum, die hier bereits lange Tradition hat. „Die Jugendgruppe gibt es bestimmt schon über 40 Jahre“, erzählen sie. So gestalte diese verschiedene kirchliche Feste im Jahreskreis – wie an St. Martin, Maiandachten, Jugendkreuzwege oder einen Blumenverkauf für das Jugendbildungshaus „Am Knock“. „Wir haben uns im Vorfeld Gedanken gemacht zum diesjährigen Motto. Wir versuchten heute mit den Gottesdienstbesuchern eine Antwort darauf zu finden, was „Du bist Mensch – Respekt“ für uns selbst bedeutet“, so das Vorbereitungsteam.
Pater Waldemar erntete zu Beginn seiner Predigt einige fragende Blicke, als er einen Tatzball immer wieder auf den Boden aufspringen ließ. „Was mag das wohl bedeuten? Was möchte ich darstellen?“, fragte er die Gläubigen. Großes Rätselraten – Niemand kam auf die Antwort. „Das ist ein springender Punkt. Jeder von uns hat seinen eigenen springenden Punkt, nämlich sein Herz“, erklärte der Jugendseelsorger. Jesus Herz schlage für jeden Menschen – nach dem Motto, schön dass es Dich gibt und dass Du da bist. Gott habe die Menschen erschaffen nach seinem Abbild. Somit habe er allen Menschen eine Würde gegeben. Gott habe Respekt vor sich und seinem Werk. „Gott hat seine Liebe zu den Menschen am Kreuz mit seinem Blut unterschrieben. Für uns Menschen schlägt sein Herz so sehr, dass er es sogar durchbohren lassen hat“, so Pater Waldemar. Das Symbol „Flummi“ griffen auch die Jugendlichen auf, die Gedanken zum Thema „Respekt“ äußerten und dabei den Tatzball einander weiergaben, so lange bis Andy Fischer ihnen den „springenden Ball“ wegnahm. Er sagte: „Das klingt alles ganz gut – aber es funktioniert in der Realität nicht. Denkt ihr, es ist wirklich alles so gut? Läuft ihr da nicht mit verschlossenen Augen durch die Welt. So wie es in der Welt zugeht, kann ich da überhaupt noch Respekt zeigen?“ Bernd Sorgenfrei öffnete die um den Ball geschlossene Hand von Andy Fischer, bis der Ball herausfiel und warf zum Schluss die Frage auf: „Und wo fängst Du an?“
Mit wunderschönen Liedbeiträgen wurde der Gottesdienst von Wolfgang Wich, Katharina Böhnlein und Silke Welsch stimmig umrahmt. Nach dem Jugendgottesdienst waren alle Gläubigen zu einem kleinen Imbiss eingeladen. Bei gemeinsamen Gesprächen wurden viele neue Kontakte geknüpft. (Autorin: Heike Schülein)