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„Durchgesetzt!“

Landtagsfahrt Durchgesetzt
Datum:
Veröffentlicht: 3.6.14
Von:
Ann-Kathrin Thönnes

BDKJ überreicht Staatsministerin Melanie Huml Forderungen zu Themen wie Bildungspolitik, Wahlalterabsenkung und Jugendarbeit

Bamberg/München. Jugendliche haben keine eigene Meinung, sind antriebslos und interessieren sich nicht für Politik? Das Gegenteil bewiesen hunderte junger Menschen ein Jahr lang bei der Aktion „Durchgesetzt! Die jugendpolitische Couchtour des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Bamberg“. Auf einer grünen Couch, die durch das ganze Erzbistum tourte, verdeutlichten Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ihre Positionen und nannten ihre Forderungen an die Politik. Stellvertretend für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer übergaben am Montag 17 junge Menschen im Rahmen einer bildungspolitischen Landtagsfahrt die Statements an Staatministerin Melanie Huml.

„Ich finde es klasse, dass Jugendliche eigene Meinungen haben, konkret Stellung beziehen und uns ihre Positionen mit auf den Weg geben“, äußerte sich die Staatsministerin positiv über das jugendpolitische Projekt. Politikerinnen und Politikern würde es dadurch möglich, unmittelbar zu erfahren, was jungen Menschen wichtig sei. „Ich bin immer wieder überrascht, wie intensiv sich Kinder und Jugendliche mit verschiedensten Themen auseinandersetzen, wie gut sie sich auskennen und wie kritisch sie - im positiven Sinne - sind“, betonte Huml.

Tatsächlich ist die Bandbreite an politischen Fragestellungen, mit denen sich die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Rahmen von „Durchgesetzt!“ beschäftigten, groß. Sie reicht von Bildungs- und Asylpolitik über die finanzielle Ausstattung von Jugendarbeit bis hin zu Tier- und Umweltschutz, Kritischem Konsum oder die Absenkung des Wahlalters auf 14 Jahre. „Kinder und Jugendliche sind nicht politikverdrossen. Sie setzen sich mit ganz vielen Themen fundiert auseinander, wenn diese konkret sind und ihre eigene Lebenswirklichkeit betreffen“, fasst Daniel Köberle, der das Projekt als BDKJ-Diözesanvorsitzender mit ins Leben gerufen hat, seine Erfahrungen zusammen. So ist auf einem der Plakate, das die Jugendlichen zur Verdeutlichung ihrer Positionen gestaltet haben, zu lesen: „Lieber mehr Zeit, sich Bärte wachsen zu lassen, als mit Milchzähnen Abitur zu machen!“ Schülerinnen und Schüler fordern damit eine Rücknahme des achtstufigen Gymnasiums. Auch der BDKJ tritt für eine generelle Schulreform ein, die Schülerinnen und Schülern mehr Zeit für Freizeitaktivitäten und ehrenamtliches Engagement ermöglicht. „Das Besondere an dem Projekt ist, dass es sich bei den Positionen um die Meinungen der Kinder und Jugendlichen handelt, die sie selbst so formuliert haben“, sagt Köberle.

Das Fazit nach einem Jahr „Durchgesetzt!“ fällt bei allen Beteiligten durchweg positiv aus. „Durch das Projekt konnten wir zeigen, dass junge Menschen viel zu sagen und dass ihre Forderungen Hand und Fuß haben“, fasst Köberle zusammen. Zudem seien viele Kinder und Jugendliche durch die im Rahmen der Aktion stattgefundenen Diskussionsrunden und Interviews mit Politikerinnen und Politikern ins Gespräch gekommen, wodurch Berührungsängste kleiner geworden seien. „Wir wünschen uns natürlich, dass die Verantwortlichen in der Politik unsere Anliegen ernst nehmen und sie mit in ihre Programme aufnehmen“, hofft Köberle auch auf konkrete politische Folgen der Couchtour.