Ein Gewinn für jede Pfarrei

BDKJ unterstützt neue Jugendgruppen / Erste Ortsgruppe gründet sich in Rehau
Dass zur Kirche auch die Jugend gehört, beweisen 16 Rehauerinnen und Rehauer zwischen 16 und 24 Jahren: Sie haben Anfang Juli die Christliche Arbeiterjugend (CAJ) Rehau gegründet. Die Jugendlichen treffen sich schon länger als Gruppe, haben sich jetzt aber dazu entschlossen, Teil der katholischen Verbandslandschaft zu werden. „Wir möchten weiterhin unsere Traditionen beibehalten, aber durch den Beitritt in einen Verband neue Eindrücke gewinnen, um dadurch unsere Jugendarbeit zu bereichern“, erklärt Konstantin Beckstein, bisheriger stellvertretender Gruppenleiter, den Schritt.
Dass sich die Jugendlichen dem Diözesanverband der CAJ Bamberg anschließen, freut CAJ-Diözesansekretär Dominik Schrepfer: „Unsere neue Ortsgruppe gibt uns nochmal ganz andere Möglichkeiten mit jungen Menschen zusammenzuarbeiten. Im Hofer Raum waren wir in den letzten Jahren überhaupt nicht vertreten, umso mehr freut es mich, dass sie sich für unseren Verband entschieden haben. Wir können jetzt mehr Menschen in dieser Gegend erreichen und ihnen Unterstützung beispielsweise bei beruflichen Schwierigkeiten bieten.“ Der CAJ sind besonders die Arbeitsbedingungen junger Menschen ein Anliegen.
Die neue CAJ-Ortsgruppe in Rehau ist aber nur der Auftakt: Im Sommer 2020 werden sich noch weitere Ortsgruppen gründen, die Vorbereitungen dafür laufen schon. Dass sich die Jugendverbandsarbeit auf weitere Füße stellt, ist auch das Ergebnis des Projekts „Jugend im Mittelpunkt 2024“ des BDKJ-Diözesanverbandes, das seit dem Frühjahr 2019 läuft. Ziel dieses Projekts ist es, kirchliche Jugendarbeit vor Ort auch weiterhin zu ermöglichen. Denn wenn pastorales Personal in den Gemeinden wegfällt, braucht es sich nachhaltig selbst verwaltende Strukturen, die Jugendarbeit vor Ort gewährleisten. Diese will der BDKJ-Diözesanverband mit der Unterstützung beim Aufbau verbandlicher Gruppen schaffen. Die erste Phase der Vorbereitungen ist jetzt abgeschlossen, nun beginnt die Suche nach Jugendlichen, die neue Ortsgruppen gründen wollen. Mindestens zwölf Ortsgruppen sollen es bis 2024 werden.
„Jugendverbände sind auch ein Gewinn für die Pfarreien“, sagt BDKJ-Diözesanvorsitzender Florian Hörlein. „Denn die Jugendverbandlerinnen und Jugendverbandler von heute sind die Pfarrgemeinderätinnen und -räte von morgen.“ Deshalb hofft der BDKJ für sein Projekt auf große Resonanz in den Seelsorgebereichen. „Wir haben viel Erfahrung in Sachen Jugendarbeit. Diese Expertise bringen wir auch gerne vor Ort ein“, ergänzt Vorstandskollegin Sonja Biller. Der Gewinn für den Seelsorgebereich: Auch mit weniger Personal im pastoralen Team kann so Jugendarbeit vor Ort gelingen. Nach dem Prinzip „Jugend leitet Jugend“ betreuen in Jugendverbänden ehrenamtliche Jugendleiterinnen und Jugendleiter die Kinder und Jugendlichen eigenverantwortlich. Dabei werden sie von den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verbände, des BDKJ und des Jugendamtes der Erzdiözese unterstützt. Sie helfen auch dabei, Konflikte, die eventuell in der Pfarrei entstehen, zu lösen.
„Ohne gute Jugendarbeit hat die Kirche keine Zukunft“, sagt BDKJ-Diözesanpräses und Diözesanjugendpfarrer Norbert Förster. „Nur wenn die Jugendlichen positive Erlebnisse in der Gemeinschaft der Kirche sammeln, bleiben sie als junge Erwachsene auch Kirchenmitglieder und treten nicht mit der ersten Gehaltsabrechnung aus. Wenn sie selbst Kinder bekommen, kommen auch die wieder zurück, die sich eine Zeit lang von der Kirche abgewendet haben.“
Nachdem das Projekt „Jugend im Mittelpunkt 2024“ auf der Diözesanversammlung Anfang Juli in die heiße Phase gestartet ist, beginnt nun die Suche nach Jugendgruppen, die Teil des Projektes werden wollen. Die inhaltliche Grundlage hat bereits eine Arbeitsgruppe gelegt: Eine Arbeitshilfe erklärt Schritt für Schritt die Gründung einer Ortsgruppe. „Der Fokus dieses Prozesses liegt darauf, den passenden Verband für die Jugendgruppe vor Ort zu finden“, sagt Hörlein. „Dabei und bei der Verbandsgründung selbst wollen wir die Jugendgruppen engmaschig begleiten.“
Der BDKJ-Diözesanverband plant für das Projekt auch eine Projektreferentin oder einen Projektreferenten anzustellen. Denn um die engmaschige Begleitung zu gewährleisten, braucht es den entsprechenden Stellenumfang. Neben staatlichen und kirchlichen Zuschüssen gibt es daher auch ein Spendenprogramm für die Finanzierung der Stelle. „Um das Projekt umsetzen zu können, sind wir auf alle Katholikinnen und Katholiken im Erzbistum angewiesen“, sagt Biller.
Alle wichtigen Informationen für die Jugendgruppen, Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner und weitere Informationen gibt es auf der Webseite des Projekts: jim2024.de