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Ein Licht als Zeichen der Liebe

Friedenslicht in Ebensfeld
Datum:
Veröffentlicht: 29.12.09
Von:
Julia Hollwedel

Georgspfadfinder besuchten das Wohn-und Pflegezentrum auf dem Kutzenberg

Die Georgspfadfinder aus Ebensfeld haben das Friedenslicht aus Betlehem zu den Bewohnern des Wohn- und Pflegeheims auf den Kutzenberg gebracht. Gemeinsam mit den alten und kranken Menschen sangen die Pfadfinder auch Weihnachtslieder.

Ebensfeld. Die Georgspfadfinder aus Ebensfeld haben das Friedenslicht aus Betlehem zu den Bewohnern des Wohn- und Pflegeheims auf den Kutzenberg gebracht. Gemeinsam mit den alten und kranken Menschen sangen die Pfadfinder auch Weihnachtslieder.

„Was haben Licht und Liebe gemeinsam?“, fragte Christian Deuber, Ebensfelder Gemeinde-referent und Pfadfinder-Leiter, im Speisesaal von Haus 7 auf dem Kutzenberg. Die Senioren mit psychischen Erkrankungen, die teilweise mit Rollator oder im Rollstuhl zur kleinen Fei-erstunde gekommen waren, warteten auf die Antwort. „Beides wird nicht weniger, sondern mehr, wenn wir es teilen“, so Deuber. Seinen Worten folgten Taten. Die Pfadfinder entzünde-ten an einer Laterne, in der sich das mitgebrachte Friedenslicht befand, eine Kerze und stellten sie auf den Tisch des Speisesaals. „Wir vergessen euch nicht, weil ihr im Heim lebt und denken an Euch“, betonte Deuber. Das Licht sei ein Symbol der Liebe und Anteilnahme.

Die Bewohner betrachteten interessiert die Pfadfinderkluft, also Hemd und Halstuch der Kinder. „Die Farben der Halstücher stehen für die unterschiedlichen Altersstufen. Orange sind die Halstücher der Kleinen ab acht Jahren, die Wölflinge genannt werden. Die Kinder ab elf Jahren mit den blauen Halstüchern sind schon in der Jungpfadfinderstufe“, erklärte Deuber. Nach diesen einleitenden Worten sangen Pfadfinder und Heimbewohner zusammen Weihnachtslieder. Die Jungpfadfinder Philipp Berthold und Felix Saal sangen begeistert mit. „Schön, dass die alten Leute die gleichen Lieder kennen wie wir“, sagten die Jungen. „Das verbindet irgendwie.“ Auch im Haus 8 waren die Pfadfinder herzlich willkommen. Dort über-reichten sie ebenfalls das Friedenslicht und sangen gemeinsam mit den Heimbewohnern im Fernsehzimmer der geschlossenen Abteilung. Für Jungpfadfinder Jonas Weidner war es Ehrensache dabei zu sein. „Vielleicht gibt es Leute, die nie Besuch bekommen. Die freuen sich dann richtig“, sagte er.

Nachdem Singen löschten die Pfadfinder die Kerzenflamme. „Leider können wir das Licht nicht brennen lassen, weil das sonst zu gefährlich ist“, bedauerte Deuber „Aber die Friedenslicht-Kerze können die Senioren behalten und immer wieder neu anzünden, wenn jemand dabei ist.“ Das hat Mitarbeiterin Silvia Williams versprochen: „Auch wenn viele Be-wohner auf der Station geistig abwesend wirken oder dement sind, freuen sie sich über Besu-cher. Das Friedenslicht hierher zu bringen ist eine schöne Idee. Wir werden die Kerze anzün-den und dann an euch Pfadfinder denken.“

Nachdem Besuch von Haus 7 und 8 feierten die Pfadfinder im Altenheim „Pflegezentrum Obermain“ gemeinsam mit alten und kranken Menschen einen Gottesdienst. Leiter Deuber war am Ende des Besuchs stolz auf seine Pfadfinder- Schar. „Wir haben überlegt, wo wir das Licht hinbringen können und die Kinder sind von selbst auf den Gedanken gekommen, hier auf den Kutzenberg zu gehen“, sagte Deuber. „Wir möchten nicht nur einmal im Jahr mit dem Friedenslicht erscheinen, sondern planen auch schon Aktionen für den Sommer.“

 

Info:

Das Friedenslicht geht auf den Österreichischen Rundfunk zurück. 1986 hatten Mitarbeiter die Idee, ein Licht als Zeichen des Friedens weiterzureichen. Traditionell wird jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit eine Kerze in der Geburtsgrotte Jesu als Symbol des Friedens entzündet. Mit dem Zug geht es über Wien auch in dreißig deutsche Städte, in denen Aussendungsfeiern stattfinden. In den Tagen vor Weihnachten verteilen Pfadfinder das Licht an interessierte Menschen und soziale Einrichtungen wie zum Beispiel Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser. Das Friedenslicht stand in diesem Jahr unter dem Motto „Mauern brechen, Frieden finden, Hoffnung geben.“