Ein Segen für andere

500 Kinder und Jugendliche eröffnen in Lichtenfels mit Erzbischof Ludwig Schick die Sternsingerkation 2020

Zur Weihnachtszeit gehören sie einfach dazu: die Sternsinger. In der ersten Januarwoche werden im Erzbistum Bamberg wieder rund 10.000 Jugendliche den Segen in jedes Haus bringen. Mehr als 500 von ihnen haben sich am Montag, 30. Dezember, in Lichtenfels zur diözesanen Eröffung der Sternsingeraktion 2020 getroffen.
Im Gemeindezentrum der Pfarrei Heilige Familie Lichtenfels beschäftigten sie sich in verschiedenen Workshops mit dem Thema der Sternsingeraktion 2020: Frieden in Libanon und weltweit. Sie falteten Kraniche als Symbol für den Frieden oder beschäftigten sich mit der Situation der Kinder in Libanon, dem Beispielland der Sternsingeraktion 2020.
Dort leben unterschiedliche Religionen, Konfessionen und Kulturen zusammen. Seit dem Ausbruch des Bürgerkrieges im Nachbarland Syrien sind rund 1,2 Millionen Menschen von dort nach Libanon geflohen. Die Flüchtlinge machen ein Viertel der Gesamtbevölkerung aus. Viele leben in Lagern zum Teil unter sehr schlechten Bedingungen. Das Kindermissionswerk unterstützt zahlreiche Projekte in den Flüchtlingslagern, die auch das friedliche Miteinander fördern.
Nach den Workshops und einer gemeinsamen Glaubensfeier zogen sie in einer Prozession durch die Lichtenfelser Innenstadt. Vor dem Rathaus wartete schon Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD) auf sie. In einer kurzen Ansprache dankte er den Kindern und Jugendlichen dafür, dass sie sich für andere einsetzen und Geld für Kinder in Not in aller Welt sammeln: „Ihr seid ein Vorbild für uns Erwachsene.“ Anschließend brachten die Sternsinger den Segensspruch der Sternsinger an der Rathaustür an: Christus mansionem benedicat - Christus segne dieses Haus.
Zusammen mit den Sternsinger und Erzbischof Ludwig Schick zog er dann weiter in die Stadtpfarrkiche zur Wortgottesfeier. In seiner Predigt lobte auch Erzbischof Schick das Engagement der Sternsinger: Sie seien Predigt, weil sie die frohe Botschaft des Friedens in jedes Haus bringen. Er berichtete auch davon, wie er bei einem Besuch in Aleppo nachts gelauscht habe, ob die Einschläge der Bomben näher kommen. Dann müsse man nämlich im Keller Schutz suchen. Er habe nur wenige Nächte dort verbracht. Viele Kinder lauschen dort dagegen schon ihr Leben lang jede Nacht, ob die Bomben näher kommen. Ein Leben in Frieden kennen sie gar nicht.
Umrahmt wurde die Feier durch die Musik der Band Unikat in der Kirche Heilige Familie und der Musikgruppe Sirius in der Lichtenfelser Stadtpfarrkirche. Veranstaltet wird die diözesane Eröffnung der Sternsingeraktion vom Diözesanverband des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Kooperation mit dem Jugendamt der Erzdiözese und dem Referat Weltkriche des Erzsbistums Bamberg.
Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion Dreikönigssingen zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Rund 1,14 Milliarden Euro wurden seither gesammelt, mehr als 74.400 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Bei der 61. Aktion zum Jahresbeginn 2019 haben die Mädchen und Jungen aus 10.226 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten rund 50,2 Millionen Euro gesammelt.


