Ein Vorbild für Nachhaltigkeit

Projekt katholischer Jugendarbeit im Erzbistum Bamberg von der UNESCO ausgezeichnet
Das Netzwerk Weltfairänderer hat die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK) Prof. Dr. Maria Böhmer für ihr herausragendes Engagement für Bildung für nachhaltige Entwicklung am 28. November in Bonn ausgezeichnet. Auch das Erzbistum Bamberg ist Teil des Netzwerkes. Mit dem Weltfairänderer-Projekt thematisieren das Jugendamt der Erzdiözese und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) die Ideen Nachhaltigkeit und Soziale Gerechtigkeit an Schulen im ganzen Erzbistum. Und das mit durchaus nachhaltigem Erfolg: In Markt Erlbach, wo das Projekt im Sommer zu Gast war, haben Schüler jetzt ein Café gegründet, in dem sie faire Schokolade und fairen Kaffee verkaufen.
Unter dem Motto „Das Wenige, das du tun kannst, ist viel“ (Albert Schweitzer) sensibilisiert und motiviert das Bildungsformat „Werde Weltfairänderer“ Kinder, Jugendliche und jungen Erwachsenen im Kontext der Bildung für nachhaltige Entwicklung für das wichtige Thema der Schöpfungsbewahrung und der sozialen Gerechtigkeit in der eigenen Lebenswelt. In Workshops, mobilen Ausstellungen und in Unterrichtseinheiten werden die verschiedenen Aspekte der Bildung zur nachhaltigen Entwicklung (BNE) spielerisch, erlebnis- und erfahrungsorientiert vermittelt und gemeinsam nach konkreten Handlungsoptionen gesucht. „Die Möglichkeiten jedes Einzelnen sind größer als man denkt. In jeder Schülerin und jedem Schüler steckt ein Weltfairänderer“, sagt Joachim Waidmann, der das Projekt in Bamberg leitet. „Dieses Potential wollen wir vermitteln und dazu ermutigen, in der je eigenen Lebenswelt aktiv zu werden.“
Im Netzwerk Weltfairänderer sind alle Bistümer zusammengeschlossen, die das aufsuchende Bildungsformat anbieten. Die Idee dazu stammt aus dem Bistum Mainz und hat sich dort seit 2010 entwickelt. Mittlerweile gibt es fünf weitere Bistümer, die sich daran beteiligen und aus christlicher Überzeugung in der Bildung für nachhaltige Entwicklung engagieren. Darunter auch das Erzbistum Bamberg.
Das Potential und die Etablierung des aufsuchenden Bildungsformates, an dem über die Jahre hinweg in den verschiedenen Bistümern in Summe schon über 20.000 Schülerinnen und Schüler profitieren konnten, würdigt auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Deutsche UNESCO-Kommission, die das Bildungsangebot als Netzwerk auszeichnet. In der Begründung schreibt die Jury: „Die Weltfairänderer sind ein Netzwerk bestehend aus haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden, welches sich der Vernetzung von Menschen, die in den Bistümern in der Schularbeit tätig sind, verschrieben hat. Die Weltfairänderer sind ein hervorragendes Beispiel dafür, wie man von einem Projekt zu einem strukturell verankerten Netzwerk bei der Umsetzung von BNE im Weltaktionsprogramm gelangen kann. Die Möglichkeiten der Partizipation der jugendlichen Beteiligten, innerhalb der Planung und Gestaltung von Aktionswochen, sind besonders hervorzuheben.“
Seit 2016 zeichnen das BMBF und die DUK im Rahmen der nationalen Umsetzung des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung einmal im Jahr Bildungsinitiativen aus. Die Auswahl trifft eine Jury bestehend aus Mitgliedern der Nationalen Plattform Bildung zur nachhaltigen Entwicklung (BNE) sowie Vertretern des BMBF, der Freien Universität Berlin und der DUK. Neben Lerninhalt, Methoden und Lernprozessen richten die ausgezeichneten Akteure ihr gesamtes Handeln auf BNE aus. Sie orientieren auch die eigene Bewirtschaftung an Prinzipien der Nachhaltigkeit. Somit tragen sie dazu bei, BNE strukturell in der deutschen Bildungslandschaft zu verankern.