Es ist noch viel zu tun

Jugendbischof fordert größeres Engagement für Ministranten
Düsseldorf. In einem Interview mit der Zeitschrift „Minibörse“ hat der Vorsitzende der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Karl-Heinz Wiesemann, ein stärkeres Engagement für den Ministrantendienst gefordert.
Als Jugendbischof mahnt der Bischof von Speyer die Verantwortlichen in der Kirche, die Kinder und Jugendlichen spirituell zu unterstützen. „Die vielen jungen Menschen, die den Dienst am Altar in unseren Kirchen und Gemeinden tun, sind ein ganz großer Schatz der Kirche in Deutschland. Daher ist es wichtig, dass wir uns um sie kümmern.“
Es genüge nicht, ihnen beizubringen, was sie als Ministranten tun sollen, sondern sie müssten in die Geheimnisse des Glaubens und in die Kraft der Symbole und der Symbolhandlungen eingeführt werden. „Ich habe immer wieder erlebt, wie ernst und tief angerührt die Kinder und Jugendlichen dabei sind, wenn man ihnen den Sinn ihres Tuns erklärt. Sie strahlen dann wirklich die Würde des priesterlichen Gottesvolkes aus“, so Wiesemann wörtlich.
Der Bischof fordert dazu eine stärkere Berücksichtigung in der Aus- und Fortbildung der pastoralen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen: „Es wäre schön, wenn wir uns vor Ort in den pastoralen Gremien und auch in den Dekanatskonferenzen zusammen mit allen pastoralen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen überlegen könnten, wie wir eine gute Ministrantenpastoral voranbringen. Und auch in der Ausbildung der Priester und der pastoralen Mitarbeiter sollte die Ministrantenpastoral ein wichtiges Thema sein.“
Angesprochen auf personelle Engpässe in den Gemeinden fordert der „Jugendbischof“ positive Akzente zu setzten anstatt zu jammern. Die über 400.000 Jungen und Mädchen, Kinder und Jugendlichen, die sich in Deutschland zum Ministrantendienst bereithalten, seien eine riesige pastorale Chance.
Dr. Peter Hahnen, Ministrantenreferent bei der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj), begrüßt die Einlassungen Bischof Wiesemanns: „Das ist der Klartext, den die Ministranten und Ministrantinnen brauchen. Die Zeiten scheinbarer Selbstverständlichkeit sind vorbei. Wer Kinder und Jugendliche im Altardienst will, muss etwas bieten. Schon Papst Johannes Paul II. forderte hier echte pastorale Anstrengungen. Das ist was anderes als eine Tafel Schokolade.“