Eva Russwurm ist neue BDKJ-Diözesanvorsitzende

Impulsiv, offen und neugierig: So beschreibt Eva Russwurm sich selbst. Die 25-jährige Maschinenbaustudentin ist neue ehrenamtliche BDKJ-Diözesanvorsitzende. Im Interview erzählt sie von ihrer Motivation, den Zielen für die kommenden Jahre im BDKJ-Vorstand und von ihrem ganz persönlichen perfekten Tag.
Warum hast du für die Stelle als ehrenamtliche BDKJ-Vorsitzende kandidiert?
Ich bin schon lange in der kirchlichen Jugendarbeit aktiv. Zuerst habe ich in meinem Heimatort Lettenreuth ministriert, später war ich Ministrantenleiterin. Bei einzelnen Veranstaltungen habe ich außerdem immer mal wieder in die Verbandsarbeit hineingeschnuppert. Das hat mir so gut gefallen, dass ich vier Jahre lang im Dekanatsvorstand Lichtenfels aktiv war.
Als ich vor drei Jahren nach Bamberg gezogen bin, hatte ich wegen meines Studiums nicht mehr so viel Zeit. Bei einigen Veranstaltungen wie der Sternsingeraussendung, dem Nightfever oder dem Heinrichsfest habe ich aber nach wie vor mitgeholfen.
Inzwischen hat sich das mit meinem Studium etwas mehr eingespielt. Für mich war jetzt der beste Zeitpunkt, für den BDKJ-Vorstand zu kandidieren. Es ist mir wichtig, auch einmal länger an bestimmten Themen dranbleiben und so wirklich etwas bewegen zu können.
Welche Themen liegen dir denn besonders am Herzen?
Es wäre schön, wenn ich so viele Jugendliche wie möglich davon überzeugen könnte, dass sie sich in der verbandlichen Jugendarbeit engagieren. Außerdem ist es mir sehr wichtig, etwas von dem weiterzugeben und nach außen zu tragen, was für mich Kirche ausmacht: viele tolle Projekte, Gemeinschaft und der Einsatz für andere.
Wie überzeugst du einen Jugendlichen davon, sich in der katholischen Jugendarbeit zu engagieren?
Ich erzähle von meinen eigenen Erfahrungen: Dass man daran wächst, wenn man Dinge, die man selbst erlebt und gelernt hat, weitergeben und einbringen kann. Und dass es einfach ein gutes Gefühl ist, sich zu engagieren und zu sehen, wie die zarten Pflänzchen, die man sät, immer größer werden.
Momentan läuft die Aktion „Durchgesetzt! Die jugendpolitische Couchtour des BDKJ Bamberg“. Stell dir vor, du sitzt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der grünen BDKJ-Couch. Was würdest du ihr sagen?
Ich würde mit ihr über die aktuelle Bildungspolitik sprechen. Ich würde sie fragen, was sie sich von den derzeitigen Schulmodellen verspricht. Ich finde, dass es viel zu früh ist, sich schon nach der vierten Klasse für eine der weiterführenden Schulen zu entscheiden. Der weitere Bildungsweg ist damit schon sehr früh vorgezeichnet und oft auch stark vom Elternhaus abhängig. Ich habe vier Jahre in Schweden gelebt. Dort gibt es neun gemeinsame Schuljahre und erst danach trennen sich die Bildungswege. In diesem Alter sind die Jugendlichen in der Lage, ihre Entscheidung ganz bewusst und notfalls auch gegen den Willen der Eltern zu treffen. Das ist für mich wirkliche Chancengleichheit und für diese sollten sich auch unsere Politiker einsetzen.
Wie sieht ein perfekter Tag für dich aus?
Mein perfekter Tag beginnt mit einem ausgiebigen Frühstück mit meinem Freund. Danach bastle ich etwas, mache etwas Handwerkliches oder bin sonst irgendwie kreativ. An meinem perfekten Tag scheint natürlich die Sonne, also gehe ich raus und fahre Inlineskates, jogge oder springe Trampolin. Abends koche ich mexikanisch und wenn dann noch Zeit ist, schaue ich einen Liebesfilm an, der mir weiter die perfekte Welt vorgaukelt.
Was ist denn dein Lieblingsfilm?
Kick it like Beckham.
Und dein Lieblingsbuch?
Ich mag die Tintenwelt-Trilogie von Cornelia Funke sehr gerne.
Wenn du dich mit drei Wörtern beschreiben müsstest, welche wären das?
Impulsiv, offen, neugierig.
Warum bist du die Richtige für den BDKJ-Vorstand?
Genau wegen dieser drei Eigenschaften.