Feste feiern wie sie fallen

Braunreuthers feiern Gnadenhochzeit und 95. Geburtstag

Bamberg. Im Sommer 1999 wollte ihn der Arzt schon in einem Altenheim unterbringen. "Da geh ich nicht rein", sagte Braunreuther empört. "Da bleib ich lieber bei der Jugend, die halten mich jung." Mit dem Bau des Erzbischöflichen Jugendamtes in der Kleberstraße zogen Braunreuthers in die Einliegerwohnung ein, jederzeit erreichbar, rund um die Uhr. So kam es schon vor, dass Joseph Braunreuther spät um 1.30 Uhr Leute vom abschließbaren Parkplatz des Jugendamtes befreien oder noch einmal kontrollieren musste, ob wirklich alle Türen geschlossen und alle Lichter gelöscht sind. Daran erinnerten sich beim Festakt im Atrium des Jugendamtes auch zahlreiche Wegbegleiter der Braunreuthers. So ließen es sich zur Überraschung des Ehepaares einige ehemalige Diözesanjugendpfarrer nicht nehmen, dem eigentlichen Hausherren des Jugendamtes persönlich ihre Glückwünsche zu überbringen. Ein Wiedersehen gab es unter anderem mit Pfarrer Karl Wuchterl, Domkapitular Dr. Gerhard Förch, Gerhard Steidl, Pfarrer Roland Huth, Pfarrer Helmut Hetzel und dem ehemaligen Jugendamtsleiter Wolfgang Walter.
"Mit dena Pfarrer machst was mit", erzählt Braunreuther. Er kennt viele von ihnen und weiß etliche Geschichten zu erzählen. Auch Jugendliche sah er im Jugendamt großwerden und ihrer Wege gehen. "Das ganze Personal und auch die Jugendlichen - ich möchte die Zeit im Jugendamt nicht missen." Was sich Joseph Braunreuther wünscht? "Dass ich noch a weng im Jugendamt bleiben kann und nicht ins Altenheim muss." Detlef Pötzl ist da zuversichtlich: „Joseph und Anna gehören zum unverrückbaren Inventar des Jugendamts“, sagt er und hofft, dass alle zusammen die Kronjuwelen-Hochzeit und Sepps 100. in der Kleberstraße feiern können.


