Zum Inhalt springen

Footstock

KJG-Footstock6
Datum:
Veröffentlicht: 5.9.10
Von:
Volker Poerschke

40 Jahre KJG haben Spuren hinterlassen

Zelten, Lagerfeuer, Nachtgeländespiel, Gottesdienst und ein Openair-Musikfestival, das seinesgleichen sucht - das war Footstock. Drei Tage lang hat die Katholische Junge Gemeinde (KJG) ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert. Zahlreiche Mitglieder, Freunde und Freundinnen sowie langjährige Weggefährten und -gefährtinnen der KJG waren auf die Schleuseninsel nach Forchheim gekommen, um gemeinsam zu zeigen: 40 Jahre KJG hinterlassen Spuren.

Forchheim/Bamberg. Club junger Christen", "Gemeinde unter 20" oder "Verband katholischer Jünger heute" - das alles waren Namensvorschläge, die 1970 im Raum standen. Damals wollten sich die "Katholische Jungmännergemeinschaft" und die "Katholische Frauenjugendgemeinschaft" zu einem neuen katholischen Jugendverband zusammenschließen. Letztlich fiel die Namenswahl auf "Katholische Junge Gemeinde" (KJG). Auch im Erzbistum Bamberg wurde die KJG gegründet. Den 40. Geburtstag haben Mitglieder, Ehemalige, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie Wegbegleiter und -begleiterinnen am vergangenen Wochenende mit einem "Geburtstagsfestival" auf der Schleuseninsel in Forchheim gefeiert. Das Motto: "Footstock - 40 Jahre KJG hinterlassen Spuren".

In mühevoller Arbeit haben engagierte KJGler und KJGlerinnen Spuren zusammengetragen: Plakate, Erinnerungsstücke, Bilder - Wer Lust hatte, konnte sich im KJG-Museum auf Spurensuche begeben. Ein Zeitstrahl dokumentiert die Entwicklung der KJG im Erzbistum Bamberg von 1970 bis heute. "Hier konnte man Kirche anders erleben", erinnert sich Dagmar Keßler. 1974 hieß sie noch Dagmar Mosler und war Diözesanvorsitzende der KJG Bamberg. "In der KJG war man Teil einer jungen Gemeinschaft, mit einem gewissen Experementierrahmen in Liturgie und Jugendarbeit", erzählt sie. Besonders gereizt hätte sie auch das Politische der KJG.

Die Themen waren damals brisant und sind auch heute noch brandaktuell. "Energisch wenden" forderte die KJG bereits 1988 zur ökologischen Energiewende auf. Den CSU-Landtadsabgeordneten Eduard Nöth und seinen jüngeren Parteikollegen, den Bundestagsabgeordneten Thomas Silberhorn, hat das Geprägt. Sie sind über die katholische Jugendarbeit erst zur Politik gekommen. „Ich spüre, dass aus der KJG immer wieder junge Leute wachsen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen", sagt Nöth. "Ich find es einfach gut, wenn Kinder und Jugendliche sich christlich orientiert engagieren, auch mal ringen und streiten", ergänzt Thomas Silberhorn, der in seiner Jugend KJG-Gruppenleiter in Memmelsdorf war. Beide Politiker waren zu Footstock nach Forchheim gekommen, um der KJG zum Geburtstag zu gratulieren.

150 KJGler und KJGlerinnen sowie Freunde und Freundinnen der KJG feierten zusammen, ließen sich auch von kühlen Temperaturen am Abend und zeitweiligen Regengüssen nicht schrecken. "Das ist einfach dieses besondere KJG-Gefühl, diese Gemeinschaft, die das Besondere an der KJG ausmacht", meint Eva Svihlik begeistert. Sie ist seit drei Jahren ehrenamtlich in der Diözesanleitung des Jugendverbands. "Mein Ehrenamt füllt mich aus", sagt sie. "Da steckt Herzblut drin." Auch wenn es oft anstrengend sei, es lohne sich. Was die KJG ausmacht, verdeutlichte auch der Openair-Gottesdienst mit Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl. Engagement, Durchsetzungsvermögen, Gemeinschaft, die wärmt und ein gemeinsamer Glaube, der alle miteinander verbindet. Dies alles zeigten die KJGler und KJGlerinnen in einer kleinen KJG-Schuhmodenschau und forderten auf: "Tritt in Gottes Spuren. Er hat deine Schuhgröße und führt dich auch sicheren Wegen".

In der Nacht zuvor hatten bereits einige der Jugendlichen gemeinsam auf dem Festivalgelände gezeltet, gemeinsam am Lagerfeuer gesessen und in einem Nachtgeländespiel die Umgebung - und den Zeltplatz - unsicher gemacht. Höhepunkt aber war das Musikfestival am Samstagabend mit gleich drei Bands. Ausgelassen feierten die Jugendlichen und genossen das KJG-Gefühl. Eine Nacht, die Spuren hinterlassen hat - vor allem in der Erinnerung aller, die dabei waren.