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Forderungen von Kindern und Jugendlichen ernst nehmen

Durchgesetzt
Datum:
Veröffentlicht: 1.8.14
Von:
Ann-Kathrin Thönnes

Staatsministerin Melanie Huml diskutiert mit BDKJ-VertreterInnen

Bamberg. Das Freihandelsabkommen TTIP, Fracking und Wahlalterabsenkung waren zentrale Themen eines Gesprächs zwischen Staatsministerin Melanie Huml und BDKJ-VertreterInnen am Donnerstag. Im Rahmen der Bürgersprechstunde stellten diese zentrale Positionen und Forderungen der Aktion „Durchgesetzt! Die jugendpolitische Couchtour des BDKJ Bamberg“ vor. Zahlreiche Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene hatten dabei im vergangenen Jahr auf einer aufblasbaren Couch in der ganzen Erzdiözese ihre Statements zu verschiedenen gesellschafts- und jugendpolitischen Themen formuliert. Diese wurden gesammelt und nun als Abschluss des Projekts an PolitikerInnen übergeben.

„Junge Menschen sind nicht politikverdrossen. Sie setzen sich mit ganz vielen Fragestellungen fundiert auseinander, wenn diese konkret sind und ihre eigene Lebenswelt betreffen“, fasst Daniel Köberle, der die Couchtour als BDKJ-Diözesanvorsitzender mit ins Leben gerufen hat, seine Erfahrungen zusammen. Themen, die im Rahmen von „Durchgesetzt!“ immer wieder eine Rolle gespielt hätten, seien etwa Bildungs- und Asylpolitik, die finanzielle Ausstattung von Kinder- und Jugendarbeit oder Tier- und Umweltschutz gewesen. Bereiche, in denen auch der BDKJ als Dachverband von bundesweit 17 Jugendverbänden aktiv ist. So bezieht dieser etwa in Bezug auf das Transatlantische Freihandelsabkommen TTIP eindeutig Stellung sowohl gegen das intransparente Vorgehen als auch gegen verschiedene inhaltliche Aspekte – vor allem in den Bereichen ArbeitnehmerInnenrechte und Umweltschutz. Insgesamt müsse das Abkommen aus ihrer Sicht differenziert betrachtet werden, so Huml. „Als Ministerin für Gesundheit und Pflege ist es mir vor allem wichtig, dass in diesen und damit zusammenhängenden Bereichen wie Umweltschutz die in Deutschland geltenden Standards nicht herabgesetzt werden“, stimmte sie der BDKJ-Position zu. Weitere Themen, über die die BDKJ-VertreterInnen mit Huml diskutierten, waren die umstrittene Fracking-Technologie zur Förderung von Erdgas sowie die von vielen Kindern und Jugendlichen geforderte Wahlalter-Absenkung.

„Ich finde es klasse, dass junge Menschen eigene Meinungen haben, konkret Stellung beziehen und uns ihre Positionen mit auf den Weg geben“, äußerte sich Huml positiv über das Projekt „Durchgesetzt!“. PolitikerInnen würde es dadurch ermöglicht zu erfahren, was jungen Menschen wichtig sei. Köberle hofft nun auf konkrete politische Folgen der Couchtour: „Wir wünschen uns natürlich, dass die Verantwortlichen unsere Anliegen ernst nehmen und sie mit in ihre Programme aufnehmen“, so der BDKJ-Diözesanvorsitzende.