Franken wird ein Stück besser

Mehr als 1000 Jugendliche engagieren sich am letzten Mai-Wochenende bei der 72-Stunden-Aktion des BDKJ

Am 23. Mai, punkt 17:07 Uhr geht es wieder los: Bei der bundesweiten Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) packen auch mehr als 1000 Jugendlichen im Erzbistum Bamberg mit an, um die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Innerhalb von 72 Stunden setzten sie in rund 65 Gruppen ein Projekt um und engagieren sich dabei für die Gemeinschaft.
Die beiden Schirmherren Erzbischof Ludwig Schick und Bambergs zweiter Bürgermeister Christian Lange loben das Engagement. Lange freut sich besonders darüber, dass die Jugendlichen selbst anpacken, statt zu schimpfen. „Es ist gut, dass diese Jugendlichen Verantwortung übernehmen“, sagt der zweite Bürgermeister. „Schließlich sind sie es, die zukünftig die politischen und gesellschaftlichen Strukturen prägen und ausfüllen werden.“
„Mit ihrem Engagement“, so Erzbischof Schick, „leben die Jugendlichen als motivierte Christinnen und Christen den Auftrag, den wir in Taufe und Firmung bekommen haben.“ Mit ihren Projekten setzen sie ihren Glauben im Alltag praktisch zum: Sie stehen sich für andere ein, gestalten das Leben wertvoller, machen auf Missstände in unserer Gesellschaft aufmerksam.
Damit zeigen sie, so der Erzbischof, dass Christinnen und Christen ihrem Auftrag für die Gesellschaft gerecht werden wollen. In einem Grußwort an die Jugendlichen schreibt er: „Dies ist nur mit viel Begeisterung und Einsatzfreude möglich. Dafür, dass Ihr der Kirche von Bamberg und darüber hinaus ein junges und tatkräftiges Gesicht gebt, bedanke ich mich sehr.“
Die Vorbereitungen für die 72-Stunden-Aktion laufen beim BDKJ und im Jugendamt der Erzdiözese derzeit auf Hochtouren. In etlichen Dekanaten werden Gottesdienste und Andachten für die Auftaktveranstaltungen vorbereitet. So wird Diözesanjugendpfarrer und BDKJ-Präses Norbert Förster die 72-Stunden-Aktion in Bayreuth eröffnen. In Bad Windsheim wird die Aktion beispielsweise mit grünen Häppchen und grüner Bowle eröffnet, in Forchheim wird der BDKJ auf dem Paradeplatz mit den Gruppen in die Aktion starten und in Neunkirchen am Sand können sich die Jugendlichen ihren Rucksack mit den nötigen Utensilien für die kommenden 72 Stunden packen.
Wenn die Aktion am Sonntagnachmittag, 26. Mai, um 17:07 zu Ende geht, werden sich einige Gruppen auf den Weg zur Burg Feuerstein machen. Dort feiert Erzbischof Ludwig Schick zusammen mit den Jugendlichen den diözesanweiten Abschlussgottesdienst. Anschließend lassen alle gemeinsam die Aktion bei einem Grillfest auf der Burg ausklingen. Dann werden sie sicherlich auch auf die gemeinsamen Aktionen zurückblicken.
Und da sind viele interessante Projekte dabei: Jugendliche der Jugendverbände der Gemeinschaft Christlichen Lebens (J-GCL) werden den Garten des Frauenhauses Bamberg kindgerecht gestalten. Sie werden ein paar Spielgelegenheiten für die Kinder schaffen und einige Gefahren aus dem Weg räumen.
Eine Gruppe aus dem Jugendtreff Flip wird eine triste Betonmauer in einem Hallstädter Seniorenzentrum mit einem bunten Gemälde verschönern – dabei werden sie sich auch mit den Senioren abstimmen und gemeinsam essen und die Tage verbringen.
Die 72-Stunden-Aktion ist auch offen für die Gruppen anderer Konfessionen oder Religionen. So wird sich auch die Evangelische Jugend Pegnitz beteiligen. Im Sinne der Nachhaltigkeit werden sie Freitag und Samstag Altpapier und Altkleider sammeln. Am Sonntag organisieren sie einen Kinderflohmarkt – fürs Spielzeug-Recycling.
In Lauf, ganz im Südwesten des Erzbistums, wird die mit 50 Teilnehmern wohl größte Gruppe aktiv. Gemeinsam mit einer befreundeten Gruppe aus Novi Sad in Serbien will die Kolpingjugend 72 Orte in Laufe nachhaltiger, sicherer, jugendlicher und grüner gestalten. Natürlich werde dabei keine neuen Gehwege gepflastert – es geht eher um die Kleinigkeiten, die im Alltag aber oft stören: Scherben im Sandkasten, Zigaretten-Stummel an der Bushaltestelle, brachliegende Beete.
Auf der Burg Feuerstein wird eine Klasse der Maria-Ward-Schule Bamberg zusammen mit Jugendlichen aus dem Sengal, die im Rahmen eines Austauschprogramms das Erzbistum besuchen, verschiedene Stationen errichten, die sich auf die Menschenrechte beziehen und sie erklären.
Die Gruppe, die am weitesten weg vom Dom aktiv werden wird, ist die Catholic Youth Runlenge-Ngara aus Tansania. Die Gruppe von etwa 25 Jugendlichen wird ein klar definiertes Gebiet vom herumliegenden Müll befreien. Da Tansania unter einem großen Müllproblem leidet und vielen das Bewusstsein fehlt, wollen die Jugendlichen mit gutem Beispiel vorangehen. Sie hoffen so in ihrer Gemeinschaft ein Zeichen für den Umweltschutz zu setzen. Die Idee kam den Jugendlichen, als sie im Rahmen eines Austauschprogramms das Erzbistum Bamberg besucht haben. Dabei waren auch die Themen Recycling, Müllvermeidung und die sichere Lagerung der Abfälle ein Thema. Die Jugendlichen besuchten beispielsweise eine Mülldeponie im Landkreis Forchheim.
„Uns schickt der Himmel“ ist die bundesweite Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Vom 23. bis 26. Mai 2019 machen tausende Jugendgruppen in 72-Stunden die Welt ein Stück besser. Hauptunterstützer sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Deutsche Bischofskonferenz, das Bischöfliche Hilfswerk MISEREOR und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Medienpartner ist katholisch.de. Weitere Infos unter www.72stunden.de.