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Franziskanische Spiritualität heute

Jugendseelsorgekonferenz 2015
Datum:
Veröffentlicht: 10.2.15
Von:
Ann-Kathrin Thönnes

Konferenz für Jugendseelsorger Am Knock

Teuschnitz. Welchen Stellenwert hat das Christentum in unserer säkularisierten Welt? Wie kann die Religion dabei helfen, Menschen in ihrem jeweiligen Lebenskontext zu begleiten? Wie können Jugendliche bei der Entdeckung ihrer Fähigkeiten und Werte unterstützt werden? Ansatzpunkte für die Diskussion dieser und vieler anderer Fragen bietet der „Grundkurs zum franziskanisch-missionarischen Charisma“. 26 TeilnehmerInnen setzten sich mit diesem bei der Jugendseelsorgekonferenz des Erzbistums Bamberg Ende Januar im Jugendhaus am Knock in Teuschnitz auseinander.

CCFMC ist die internationale Abkürzung für den Grundkurs, der aus 25 Lehrbriefen besteht und seit den 1980er Jahren von einem internationalen Autorenteam erarbeitet und weiterentwickelt wurde. Die fünf Buchstaben stehen für „Comprehensive Course on the Fransiscan Mission Charism“. Anders als der eher theoretisch klingende Titel vermuten lassen könnte, orientieren sich die Inhalte stark an konkreten Erfahrungen. Hauptziel ist es, das franziskanische Charisma, seine Geschichte und Entwicklung sowie dessen Bedeutung verständlich zu machen. Den Anstoß zur Entstehung gab das Zweite Vatikanische Konzil in den 1960er Jahren. „Der Kurs rückt die wichtigsten Anliegen unserer Zeit in eine franziskanische Perspektive. Er bietet dabei keine Lösungen, aber er stellt die richtigen Fragen“, sind Dr. Monika Tremel und Michael Albrecht von der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) in Nürnberg von der Wirkkraft und dem praktischen Nutzen der Lehrbriefe überzeugt. Gemeinsam mit dem Theologen Prof. Elmar Klinger, Pater Andreas Müller (OFM) und Claudio Ettl, Bildungsreferent im Caritas-Pirckheimer-Haus in Nürnberg, organisierten und leiteten sie den Studienteil der diesjährigen Jugendseelsorgekonferenz. Ihr Anliegen besteht darin, den Grundkurs allgemein und vor allem auch im Bereich der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit bekannter zu machen. „Der Kurs verbindet die Anliegen von Franz von Assisi und Papst Franziskus miteinander. So schlägt er eine Brücke von der franziskanischen Reformbewegung des Mittelalters hin zur Gegenwart. Darin liegen seine Originalität und seine spirituelle Kraft“, so Tremel und Albrecht.

Die KonferenzteilnehmerInnen am Knock setzten sich in Workshops mit Aussagen und Impulsen des Kurses zu Themen wie der Menschwerdung Gottes, Option für die Armen oder dem Dialog der Religionen auseinander. Im Mittelpunkt stand dabei nicht nur die theoretische Beschäftigung mit den Texten, sondern insbesondere die Frage nach der praktischen Umsetzung in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit. „Es entstanden dabei viele intensive Diskussionen und erste konkrete Ideen, wie man in der Jugendseelsorge mit dem Grundkurs arbeiten kann“, freuen sich Tremel und Albrecht über die Ergebnisse.

Die Jugendseelsorgekonferenz findet einmal im Jahr statt und richtet sich an die DekanatsjugendseelsorgerInnen, an die geistlichen LeiterInnen der Jugendverbände sowie die pastoralen MitarbeiterInnen des Jugendamtes der Erzdiözese. Ziel sei zum einen die inhaltliche Auseinandersetzung mit aktuellen Themen der kirchlichen Jugendarbeit, so Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl. „Sehr wichtig ist uns zum anderen auch der kollegiale Austausch, der vor allem der Motivation und Inspiration für die tägliche Arbeit dient“, erklärt er. Auf dem Programm der diesjährigen Konferenz standen deshalb neben dem Studienteil zur franziskanischen Spiritualität auch eine Rückschau auf Highlights im vergangenen Jahr sowie der Ausblick auf bevorstehende Projekte und Aktionen.

Weitere Informationen zum Grundkurs CCFMC unter www.ccfmc.net.