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Freien Handel fair gestalten

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Datum:
Veröffentlicht: 15.4.15
Von:
Ann-Kathrin Thönnes

Parlamentarischer Staatssekretär MdB Thomas Silberhorn (CSU) im Gespräch mit BDKJ

Bamberg. Wie muss das geplante Freihandelsabkommen gestaltet sein, damit auch Entwicklungs- und Schwellenländer davon profitieren können? Diese Frage sei aus seiner Sicht bei den Verhandlungen zu TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) zwischen der EU und den USA zentral, betonte Parlamentarischer Staatssekretär MdB Thomas Silberhorn (CSU) in einem Gespräch mit dem BDKJ-Vorstand  Bamberg am Montag. Weitere Themen waren der Faire Handel, kritischer Konsum und Nachhaltigkeit sowie die Strategie „U28 – Die Zukunft lacht“.

„TTIP ist ein Thema von höchster politischer Bedeutung“, begrüßte Silberhorn, dass sich der BDKJ und mit ihm zahlreiche junge Menschen mit dem geplanten Freihandelsabkommen kritisch auseinandersetzen. Als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sei es ihm vor allem wichtig, dass auch Entwicklungs- und Schwellenländer vom Abkommen profitierten. „Freie Handelsbeziehungen fördern und erleichtern Entwicklung“, zeigte sich Silberhorn von der Notwendigkeit des transatlantischen Handelsabkommens überzeugt. Hinsichtlich der Kritikpunkte des BDKJ, die sich vor allem auf intransparente Verhandlungen sowie eine befürchtete Aufhebung bestehender Standards beziehen, verwies Silberhorn auf die EU-Leitlinien für die TTIP-Verhandlungen. Darin sei festgelegt, dass sich die EU für nachhaltige wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung einsetze. Dazu gehörten unter anderem auch der Schutz von Arbeitnehmerrechten und natürlichen Ressourcen, wie sie der BDKJ fordere.

„Fairer Handel, kritischer Konsum und Nachhaltigkeit sind ganz zentrale Themen in unserem Ministerium“, nahm Silberhorn Bezug auf den aktuellen Jahresschwerpunkt des BDKJ Bamberg. Mit zahlreichen Beschlüssen, Aktionen und Projekten sensibilisiert dieser bereits seit vielen Jahren regelmäßig für konsumkritische Fragen sowie den Einsatz für globale Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung. Diözesanvorsitzende Eva Fischer nannte als Beispiele die diesjährige diözesane Jugendwallfahrt unter dem Motto „Fair-ändert“ im Mai, die Umweltbildungstage „GreenDays“ im Juni sowie bestehende Partnerschaften und Austauschprogramme mit dem Senegal, Tansania, Indien, Peru und Bolivien. Fairer Handel und nachhaltige Entwicklung seien Themen, die in der Bevölkerung und auch bei jungen Menschen auf sehr große Resonanz stießen, bestätigte Silberhorn. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) versuche deshalb zum einen auf politischer Ebene für globale Gerechtigkeit einzutreten und zum anderen die Menschen direkt zu erreichen, zu informieren und zu sensibilisieren. Ein Beispiel sei das im vergangenen Jahr gestartete Textilbündnis, mit dem soziale und ökologische Standards bei der Herstellung von Kleidung verbessert werden sollen. Auf dem Internetportal www.siegelklarheit.de könnten Verbraucherinnen und Verbraucher sich unmittelbar über alles Wissenswertes rund um das Thema verantwortungsvoller Kleiderkauf informieren.

BDKJ-Vorsitzender Daniel Köberle stellte abschließend die Kampagne „U28 – Die Zukunft lacht“ vor. Im Sinne der Forderung des BDKJ nach einer eigenständigen Kinder- und Jugendpolitik sollen mit der bundesweiten Initiative Politikerinnen und Politiker auf allen Ebenen davon überzeugt werden, die symbolische „U28“-Brille aufzusetzen und politische Themen aus der Perspektive von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu betrachten. Silberhorn, der in seiner Jugend selbst in der kirchlichen Verbandsarbeit aktiv war, begrüßte die Kampagne und betonte, dass es wichtig sei, dass sich der BDKJ auch weiterhin mit gesellschaftlich und politisch relevanten Themen auseinandersetze.

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