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Gemeinsamkeiten trotz kultureller Unterschiede

Erzbischof Ludwig Schick empfängt indische Jugendgruppe
Datum:
Veröffentlicht: 13.5.13
Von:
Ann-Kathrin Thönnes

Erzbischof Ludwig Schick empfängt Jugendliche aus der Diözese Ooty in Südindien

Bamberg. Ponnadai und Garland – ein goldener Schal mit feinen Stickereien und eine mit Blumen verzierte Kette aus Sandelholz: Das sind die traditionellen Gastgeschenke, die 12 junge Menschen aus der Diözese Ooty in Südindien Erzbischof Ludwig Schick als Zeichen ihres Respekts überreichten. Die Gruppe ist insgesamt zwei Wochen lang zu Gast in der Erzdiözese. Am Montag empfing Schick die Jugendlichen im Bischofshaus und sprach mit ihnen über ihre ersten Eindrücke von Deutschland, über ihr Heimatland und über die Bedeutung internationaler Beziehungen.

„Erfahrungen austauschen und Einblicke in andere Kulturen erhalten zu können, ist eine große Bereicherung für alle“, sagte Schick, der auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist. In der Erzdiözese gäbe es aus diesem Grund zahlreiche Beziehungen zu anderen Diözesen in der ganzen Welt. Er freue sich sehr, dass die Jugendlichen aus Ooty zu Gast in Bamberg seien und so die Möglichkeit hätten, Deutschland kennenzulernen und gleichzeitig den Menschen hier etwas über ihre Heimat zu erzählen. „Wir haben vielfältige Verbindungen zu mehreren indischen Bistümern“, so Schick weiter. Er selbst sei bereits mehrmals im Heimatland der Jugendlichen gewesen. Zudem lebten und arbeiteten in der Erzdiözese Bamberg zahlreiche indische Priester und Ordensschwestern. „Durch euch werden diese Beziehungen vertieft und weiter fortgeführt“, bedankte sich Schick bei den Gästen.

„Wir waren sehr gespannt, was uns in Deutschland erwartet“, erzählt Veronika Vinisha von gemischten Gefühlen vor der Abreise. Wie die meisten der indischen Besucher ist auch die 21-Jährige zum ersten Mal in Europa. Alle Befürchtungen seien jedoch umsonst gewesen: „Wir fühlen uns willkommen und daheim. Die Menschen hier sind sehr freundlich und hilfsbereit und haben immer ein Lächeln auf den Lippen“, bestätigt Patricia Romila. Besonders beeindruckt sind die beiden von den vielen alten Häusern und den zahlreichen Kirchen in Bamberg und der Umgebung. „Im Vergleich zu Indien ist hier alles viel ordentlicher und systematischer“, gibt Carrol Rajesh seine Eindrücke wieder. Zwischen den beiden Kulturen gäbe es jedoch nicht nur Unterschiede, sondern auch Gemeinsamkeiten. Zwar seien die Christen in Indien anders als in Deutschland eine Minderheit, doch praktizierten die Katholiken in ihrer Heimatdiözese Ooty ihren Glauben genauso wie die Menschen hier.

Die 12 jungen Männer und Frauen aus Indien sind auf Einladung des Erzbischöflichen Jugendamtes und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Bamberg in die Erzdiözese gekommen. „Wir waren letztes Jahr in Ooty und haben dort große Gastfreundschaft genossen. Diese können wir jetzt zurückgeben“, betont Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl den Austauschgedanken. Die Jugendlichen erhalten während ihres zweiwöchigen Aufenthaltes zahlreiche Einblicke in die deutsche Kultur und Geschichte ebenso wie in Gemeinde- und Alltagsleben. Neben dem Besuch verschiedener Projekte, Pfarreien und Sehenswürdigkeiten in der Erzdiözese steht unter anderem auch eine zweitägige Fahrt in die Bundeshauptstadt Berlin auf dem Programm.