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Größte Jugendwallfahrt seit langem

JuWall
Datum:
Veröffentlicht: 7.5.17
Von:
Ann Kathrin Thönnes

450 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene pilgerten am Samstag durch Coburg

Coburg. Der Weg führte sie von der Innenstadt auf die Veste, weiter zum Flugplatz und wieder zurück in und durch die Innenstadt: Rund sieben Kilometer legten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der diözesanen Jugendwallfahrt (JuWall) am Samstag in Coburg zurück. 450 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene waren in die Vestestadt gekommen, um gemeinsam zu pilgern – so viele wie schon seit langem nicht mehr. Neben jungen Frauen und Männern aus allen Teilen des Erzbistums Bamberg nahmen auch Gruppen aus dem Senegal und aus Polen teil. Das Motto der diesjährigen Jugendwallfahrt, die vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Kooperation mit dem Jugendamt der Erzdiözese veranstaltet wird, lautete „Standpunkte“.

„Wir brauchen eigene Standpunkte in allen Bereichen unseres Lebens“, nahm Weihbischof Herwig Gössl in seiner Predigt beim Abschlussgottesdienst in der Stadtpfarrkirche St. Augustin Bezug auf das Motto. Solche Standpunkte müssten sich entwickeln, sich könnten von Zeit zu Zeit verändert oder revidiert werden. „Aber es gibt auch Standpunkte, die Grundentscheidungen für unser Leben und damit fest sind. Dazu gehört die Entscheidung für unseren Glauben“, sagte Gössl. Jesus Christus als Basis für das Leben zu wählen, bedeute, ihn als Maßstab für alles Handeln zu nehmen. Für diesen grundlegenden Standpunkt sei es wichtig, sich immer wieder gegenseitig im Glauben zu stärken. „Bei der Jugendwallfahrt geschieht das und deshalb ist es so schön, dass heute so viele da sind“, so der Weihbischof.

„Es ist offensichtlich nicht out, gemeinsam zu beten, gemeinsam unterwegs zu sein und sich gemeinsam Gedanken über das Leben zu machen“, freute sich auch Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl darüber, dass erstmals seit 2010 wieder so viele junge Menschen zur JuWall gekommen waren. „Gerade für Jugendliche ist es wichtig, eigene Standpunkte zu finden“, sagte Pötzl. An den einzelnen Stationen der Wallfahrt setzten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer deshalb mit sich und ihrem Leben auseinander. So ging es in der Pfarrkirche St. Augustin zu Beginn des Tages um Talente und Fähigkeiten, während hoch oben auf der Veste „Aussichtspunkte“, Träume und Ziele Thema waren. Passend zum Ort, dem Flugplatz, lautete das Motto der dritten Station „Punktlandung“. „Was habe ich bereits erreicht?“ war die Frage, die hier im Vordergrund stand. „Wozu stehe ich?“ und „Wie stehe ich zu meinem Glauben?“ - darüber tauschten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schließlich bei der letzten Station in der Morizkirche aus. Eine besondere Rolle spielte in diesem Jahr bei der Jugendwallfahrt auch der ökumenische Aspekt. So gestaltete die Evangelische Jugend eine der Stationen der JuWall. Zudem zog sich die Lebensgeschichte Martin Luthers wie ein roter Faden durch den Tag. Immer wieder bauten die Verantwortlichen Brücken zum Leben des Reformators, der mit seinen ganz eigenen Standpunkten auch in Coburg gewirkt hat.

Einen weiteren wichtigen Aspekt, die Gemeinschaft, betonte Teilnehmerin Miriam Anton-Friederichs: „Ich finde vor allem den Austausch mit anderen Jugendlichen, die von überall her kommen, sehr schön. Es entstehen neue Freundschaften und ich kann jedem nur empfehlen, an der JuWall teilzunehmen, sich darauf einzulassen und Kirche einmal ganz anders als sonst zu erleben“, so die 16-Jährige aus Bad Staffelstein.