Gute Wünsche für Flüchtlinge

Jugendsonntag im Erzbistum stand unter dem Motto „Heimat(los)“
Ebermannstadt. 200 bunte Luftballons stiegen in die Luft. Mit ihnen kleine Zettel mit Wünschen für Flüchtlinge, aber auch mit Antworten auf die Frage nach der persönlichen Heimat. Die Aktion fand im Rahmen des Jugendsonntags am 26. Juli auf Burg Feuerstein statt. Im ganzen Erzbistum setzten sich Kinder und Jugendliche in Gottesdiensten, Gruppenstunden, Workshops und weiteren Veranstaltungen mit dem diesjährigen Thema „Heimat(los)“ auseinander.
„Geborgenheit“, „Familie und Freunde“ oder „ein Dach über dem Kopf“ waren nur einige Schlagworte, die die Gottesdienstbesucher auf Burg Feuerstein am Jugendsonntag auf die kleinen gelben Zettel schrieben. Sie beantworteten damit, was Heimat für sie persönlich bedeute. Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl hatte zuvor bereits darauf hingewiesen, dass der Begriff Heimat viele unterschiedliche Facetten habe. So spiele gerade im Hinblick auf die vielen Flüchtlinge und Asylsuchenden, die derzeit nach Europa kämen, auch die Frage eine Rolle, was es bedeute, keine Heimat zu haben. Diesen Aspekt stellte Gabi Kaulen, Referentin für internationale Zusammenarbeit im Erzbistum, in den Mittelpunkt. Erst in der Woche zuvor sei eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen neun und 18 Jahren, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, in Ebermannstadt angekommen. „Was können wir tun, damit diese Menschen bei uns eine neue Heimat finden?“: Diese Frage solle und müsse sich jeder selbst stellen. „Am wichtigsten ist es vielleicht, Ängste abzulegen und offen, aufrichtig und mit wirklichem Interesse auf die Menschen zuzugehen“, so Kaulen. Was sie den Flüchtlingen in Deutschland wünschten, konnten die Gottesdienstbesucher neben den persönlichen Vorstellungen von Heimat auf die Zettel schreiben, die schließlich an den Luftballons befestigt in den Himmel stiegen.
Wie in Ebermannstadt feierten Kinder und Jugendliche am Wochenende im ganzen Erzbistum den Jugendsonntag. Die Aktionen reichten dabei von Open-Air-Gottesdiensten über Wallfahrten bis hin zu Grillabenden oder Frühschoppen. Im Erzbistum Bamberg gibt es den Jugendsonntag seit 2007. Jeweils am 17. Sonntag im Jahreskreis sollen Kinder und Jugendliche in besonderer Weise im Mittelpunkt stehen. „Wir wollen damit zeigen, dass junge Menschen ein sehr wichtiger Teil der Kirche und der Gemeinden sind“, nennt Jugendpfarrer Pötzl den Hintergrund. Zudem sollten Kinder und Jugendliche - gerade im Hinblick auf das diesjährige Thema des Jugendsonntags - erfahren, dass sie in ihrer Pfarrei eine wichtige Heimat finden könnten.