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Herausforderungen meistern und Potentiale nutzen

Diözesanversammlung 2013 I_1
Datum:
Veröffentlicht: 22.4.13
Von:
Ann-Kathrin Thönnes

Selbstvergewisserung, Partizipation nicht-verbandlicher Gruppen, Jugendpolitische Couchtour „Durchgesetzt!“, 72-Stunden-Aktion und Wahlen: Vielfältige Themen bei BDKJ-Diözesanversammlung auf Burg Feuerstein

Ebermannstadt. Am Sonntag, 21. April, ist die Diözesanversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) auf Burg Feuerstein zu Ende gegangen. Drei Tage diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der Dekanats- und Mitgliedsverbände aus der ganzen Erzdiözese über jugendpolitische Themen und fassten Beschlüsse. Im Mittelpunkt der Versammlung stand die Auseinandersetzung mit Herausforderungen und Potentialen der kirchlichen Kinder- und Jugend(verbands)arbeit in der Erzdiözese.

 Selbstvergewisserung und Zukunftsplanung

„Aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen, unter denen Kinder und Jugendliche heute aufwachsen, ergeben sich vielfältige neue Anforderungen und Aufgaben für uns“, so Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl. Zu diesen gehöre es zum Beispiel, in Zukunft verstärkt Angebote für junge Menschen mit Migrationshintergrund sowie für Kinder und Jugendliche mit Behinderung zu gestalten. Nur so könne die kirchliche Kinder- und Jugend(verbands)arbeit für alle jungen Menschen offen bleiben. Eine weitere Herausforderung sei es, ehrenamtliche Tätigkeiten zu fördern und damit für junge Menschen immer wieder neu attraktiv zu machen."Bei der Bewältigung dieser und viele anderer Aufgaben können wir auf eine Vielzahl von Potentialen zurückgreifen", ist Pötzl überzeugt. Eine große Stärke sei es beispielsweise, dass in den Verbänden und Dekanaten ganzheitliche und angstfreie Lernerfahrungen jenseits von Zwang, Konkurrenz und Leistungsdruck möglich seien. Zudem könnten sich Kinder und Jugendliche in den Verbänden und anderen Gruppen ehrenamtlich und freiwillig engagieren. „Sie lernen so schon früh, Verantwortung zu übernehmen und an demokratischen Verfahren teilzunehmen“, erklärt Pötzl. Wichtig sei auch, dass Kinder und Jugendliche Gemeinschaft erleben und Freundschaften zu Gleichaltrigen aufzubauen könnten. Oft kämen ganz unterschiedliche junge Menschen in Gruppen, Teams und in Projekten zusammen, die nicht nur mit- und voneinander lernen, sondern auch ihre ganz eigenen Fähigkeiten und Persönlichkeiten einbringen können. Schließlich biete die Kinder- und Jugend(verbands)arbeit Räume und Gelegenheiten, um die eigene Spiritualität zu entdecken und zu entfalten.

Dass junge Menschen selbst  Inhalte und Rahmenbedingungen der Kinder- und Jugend(verbands)arbeit mitbestimmen können, stieß bei den Vertreterinnen und Vertretern der Dekanats- und Mitgliedsverbände auf große Zustimmung. „Ich finde es super, dass wir unsere Wünsche einbringen können und aktiv beteiligt werden“, äußerte sich Thomas Lohmüller (KjG) stellvertretend für viele andere.

Beteiligungsmöglichkeiten nicht-verbandlicher Gruppen

Um Beteiligung ging es auch in einem weiteren Programmpunkt. Bei diesem stand die Frage im Mittelpunkt, wie nicht-verbandliche Gruppen auf Dekanatsebene stärker integriert werden können. Um sich intensiver als bisher mit diesem Thema auseinanderzusetzen, beschloss die Diözesanversammlung, eine Arbeitsgruppe einzurichten. Ziel ist es, nicht-verbandliche Gruppen und Personen in den Dekanaten stärker in die Arbeit des BDKJ einzubeziehen. „Ich finde die Arbeitsgruppe sehr wichtig – zum einen können sich durch ihre Arbeit mehr Jugendliche im BDKJ engagieren und zum anderen wird auch die Verbandsarbeit in den Dekanaten gestärkt“, fasst Jana Schmitt (KjG) die Meinung der meisten Delegierten zusammen.

„Durchgesetzt! – Die jugendpolitische Couchtour des BDKJ Bamberg“

Ebenfalls neu ist die Aktion „Durchgesetzt! – Die jugendpolitische Couchtour des BDKJ Bamberg“, die bei der Diözesanversammlung ihren offiziellen Startschuss hatte. „Auf einer grünen Couch, die durch die Diözese tourt, sollen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ihre Forderungen an die Politik formulieren“, erklärt BDKJ-Diözesanvorsitzender Daniel Köberle die Grundidee der Aktion. Die Couch solle auf verschiedenen Veranstaltungen der Dekanate und Verbände zum Einsatz kommen. Junge Menschen könnten darauf ihre Positionen verdeutlichen oder Politiker interviewen. Das Besondere: Alle Statements sollen gefilmt und die Videobotschaften im Rahmen einer jugendpolitischen Bildungsfahrt sowohl im Landtag in München als auch im Bundestag in Berlin übergeben werden. Die jugendpolitische Couchtour könne Themen und Forderungen junger Menschen ins Bewusstsein der Politiker bringen und sei eine tolle Möglichkeit zu zeigen, dass der BDKJ was zu sagen habe, so Köberle.

 "72 Stunden - Uns schickt der Himmel"

Überraschungsbesuch erhielt die Diözesanversammlung von "Stoppi". Die lachende Stoppuhr ist das Maskottchen der 72-Stunden-Aktion, die am 13. Juni in ganz Deutschland startet. Unter dem Motto "Uns schickt der Himmel" werden junge Menschen in genau 72 Stunden soziale, politische, ökologische oder interkulturelle Projekte umsetzen. Im Erzbistum Bamberg haben sich bereits über 30 Aktionsgruppen angemeldet. "Die 72-Stunden-Aktion fordert Kinder und Jugendliche heraus, sich mit ihren Talenten einzubringen, Verantwortung zu übernehmen und im Handeln neue Fähigkeiten zu erwerben", ist Claudia Gebele, BDKJ-Diözesanvorsitzende und Verantwortliche für die Aktion im Erzbistum, überzeugt. Interessierte Gruppen oder Einzelpersonen können sich unter http://bamberg.72stunden.de anmelden.

Verabschiedung und Neuwahlen

Auch personelle Veränderungen spielten bei der Diözesanversammlung eine Rolle. Nach zwei Jahren als ehrenamtliche Diözesanvorsitzende zieht Juliana Sitzmann aus dem Erzbistum weg und kann somit nicht mehr für eine neue Amtszeit kandidieren. Juliana Sitzmann habe sich in den zwei Jahren ihrer Amtszeit mit sehr großem Engagement und Leidenschaft für den BDKJ eingesetzt, so Pötzl. Als Dank und Anerkennung verlieh der Diözesanvorstand ihr das silberne BDKJ-Ehrenkreuz. Als neue ehrenamtliche BDKJ-Diözesanvorsitzende wählten die Delegierten Eva Russwurm. Die 25-Jährige studiert Maschinenbau in Erlangen und engagierte sich in der Vergangenheit im Dekanat Lichtenfels, unter anderem als Mitglied im Dekanatsvorstand. Besonders einsetzen möchte sie sich dafür, dass die Verbände und Dekanate auch in Zukunft viele junge Menschen für ihre Arbeit gewinnen können. Einstimmig in seinem Amt als BDKJ-Diözesanpräses bestätigt wurde Detlef Pötzl. Ins Stiftungskuratorium „Option für die Jugend“ wählte die Versammlung Eva Tröster (J-GCL) und Sebastian Höhn (Kolpingjugend).

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