Hilfslieferungen aus der Luft

Sternsinger helfen Kindern in den Nuba-Bergen mit 30.000 Euro
Aachen. Nach der Unabhängigkeitserklärung des Südsudans im Juli 2011 sind schwere Kämpfe zwischen den Streitkräften des Nordsudans und Rebelleneinheiten ausgebrochen, die in Verbindung mit dem Südsudan stehen. Die afrikanisch geprägte Bevölkerung der Nuba-Berge, die im arabisch dominierten Norden unter Diskriminierung leidet, fühlt sich dem Südsudan zugehörig. Das nordsudanesische Regime möchte die erdölreiche Grenzregion mit allen Mitteln halten und terrorisiert die Menschen durch regelmäßige Bombenangriffe auf zivile Ziele. Hierdurch werden die Bauern an der Aussaat gehindert, was zu zunehmender Nahrungsmittelknappheit führt. Ausländischen Hilfsorganisationen wird der Zugang zu den Nuba-Bergen verwehrt. Die dort lebenden Menschen sind von jeglicher Versorgung mit Saatgut, Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern abgeschnitten.
Der für das Gebiet zuständige Bischof Macram Max Gassis, der sich als Sprachrohr für die bedrängte Bevölkerung der Nuba-Berge sieht und aufgrund seines mutigen Einsatzes gegen Menschrechtsverletzungen in seinem Heimatland für den diesjährigen Friedensnobelpreis vorgeschlagen wurde, sieht die Situation in der Region mit großer Sorge: „Tägliche Angriffe mit Militärflugzeugen zielen auf friedliche Nuba-Bürger, töten, verstümmeln sie und zwingen Tausende zur Flucht. Sie suchen Zuflucht in Höhlen oder in ausgetrockneten Flussbetten und versuchen so zu überleben. Der Hunger ist zur Unterernährung geworden, und bald wird er zur tödlichen Hungersnot werden.“
Das einzige Krankenhaus in der Region ist völlig überfüllt, neue Verletzte treffen dort täglich ein, unter ihnen viele Kinder. Auf der Kinderstation ist der Bedarf an Medikamenten, Nahrungsmitteln und Decken besonders groß. Der Nachschub der dringend benötigten Mittel kann nur unter großen Schwierigkeiten auf dem Luftweg bewältigt werden.
Bereits 2011 konnte das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ 60.000 Euro für die Versorgung der Menschen in der Diözese El Obeid bereitstellen. Jetzt folgen weitere 30.000 Euro. Mit dem Geld werden vor allem Reis, Energiekekse, Milchpulver, Zucker, Decken und Seife gekauft. Ein Großteil der Summe wird dabei für den Transport aufgebracht, denn die Versorgung auf dem Luftweg ist ein sehr riskanter Einsatz für Helfer und Piloten.