Hohe politische Kompetenz

Diözesanversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) tagte an Samstag auf Burg Feuerstein
Burg Feuerstein. Rund 100 Delegierte und Gäste tagten am Samstag bei der Diözesanversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Jugendhaus Burg Feuerstein. Neben Neuwahlen stand die Abstimmung über verschiedene Anträge auf dem Programm. Nach dreieinhalb Jahren von seinem Amt als ehrenamtlicher BDKJ-Diözesanvorsitzender zurückgetreten ist Felix Schmitt. Ein Nachfolger wurde nicht gefunden.
Rücktritt von Felix Schmitt
Nach dreieinhalb Jahren als ehrenamtlicher BDKJ-Diözesanvorsitzender erklärte Felix Schmitt bei der Diözesanversammlung seinen Rücktritt. „Ich habe mein Amt immer sehr motiviert und begeistert bekleidet und ausgeübt“, sagte Schmitt. Er blicke auf viele schöne und tolle Ereignisse zurück. Aus beruflichen und familiären Gründen habe er nun jedoch die Entscheidung getroffen, zurückzutreten. „Ich möchte mich für euren unermüdlichen Einsatz für die katholische Kinder- und Jugendverbandsarbeit bedanken – und ganz persönlich für jede einzelne Begegnung, die mich bereichert hat“, so Schmitt. Für sein großes Engagement bedankten sich die Delegierten mit minutenlangem Applaus. Ein Kandidat für die Nachfolge Schmitts konnte nicht gefunden werden.
Rechtsstellung des BDKJ-Diözesanverbandes
Viel Raum nahm am Samstag die Frage nach der Rechtsträgerschaft für den BDKJ-Diözesanverband ein. Hintergrund ist eine Umstellung der Buchhaltungsführung des Erzbistums Bamberg auf die Grundsätze des Handelsgesetzbuchs. Als Folge davon ergab sich die Frage nach der Rechtsstellung der Kinder- und Jugendverbände. Die Delegierten entschieden am Samstag, dass die Erzdiözese Bamberg als Körperschaft des öffentlichen Rechts ein Jahr lang testweise die Rechtsträgerschaft für den BDKJ-Diözesanverband übernehmen soll. Zugleich wurde beschlossen, eine Arbeitsgruppe ins Leben zu rufen, die die verschiedenen Möglichkeiten, einen Rechts- und Vermögensträger zu bilden, prüfen soll. Dabei sollen vor allem die beiden Alternativen eines eingetragenen Vereins einerseits sowie einer Vereinbarung mit dem Erzbistum Bamberg zur Übernahme der Rechtsträgerschaft andererseits in den Blick genommen werden. Ein endgültiger Beschluss soll bei der Diözesanversammlung im November 2018 gefasst werden. „Ich finde es gut, dass eine so wichtige und weitreichende Frage wie die der Rechtsträgerschaft nicht in einer Hauruckaktion entschieden wird, sondern dass sich die Verbände ein Jahr Zeit nehmen, um sich eingehend mit den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Möglichkeiten zu beschäftigen“, kommentierte Diözesanjugendpfarrer und BDKJ-Präses Norbert Förster den Beschluss.
Antrag auf Aufnahme des NGL-Verbandes als Jugendorganisation abgelehnt
Nach langer Diskussion lehnten die Delegierten einen Antrag des 2016 neu gegründeten Verbands der jungen Aktiven im Neuen Geistlichen Lied (NGL-Verband) auf Aufnahme in den BDKJ-Diözesanverband als Jugendorganisation ab. Gleichzeitig betonte die Diözesanversammlung, dass sie die Initiative des NGL-Verbandes begrüße und diesen unterstützen möchte. Auch der BDKJ-Vorstand machte deutlich, dass er es bedaure, dass der Verband nicht in den BDKJ aufgenommen worden sei: „Wir finden die Entscheidung sehr schade, wenngleich sie aufgrund der ungeklärten Satzungsfragen nachvollziehbar ist“, sagte Förster. So sei der Grund für die Ablehnung des Antrags die geänderte Bundesordnung des BDKJ, die der Diözesanverband in den nächsten Jahren umsetzen muss. Nach dieser erfüllt der NGL-Verband die Kriterien für eine Aufnahme in den BDKJ nicht.
72-Stunden-Aktion
Die Diözesanversammlung beschloss zudem, dass für die 72-Stunden-Aktion 2019 eine Projektsteuerungsgruppe ins Leben gerufen wird, die auf Diözesanebene für die Planung der bundesweiten Sozialaktion „Uns schickt der Himmel – 72-Stunden-Aktion des BDKJ“ zuständig sein soll. Stattfinden wird diese vom 23. bis 26. Mai 2019. Innerhalb von drei Tagen werden dabei wie schon 2013 tausende Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland dem Glauben „Hand und Fuß“ geben und sich in verschiedenen Aktionen und Projekten für und mit anderen zusammen engagieren.
Wahlen
In den Sachausschuss Internationale Arbeit wählten die Delegierten erneut Janina Farr, Maxi Faye und Patrik Ehrenberger. Ebenfalls wiedergewählt wurde Fritz Schmitt als Mitglied des Sachausschusses Vielfalt Leben. Neu im Kuratorium der Stiftung „Option für die Jugend. Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft“ ist Angelina Langer. In den Wahlausschuss wählte die Diözesanversammlung Ingrid Enzenberger. Der zuvor eingerichtete Satzungsausschuss, der zunächst vor allem die notwendigen Anpassungen der diözesanen Satzung an die geänderte Bundesordnung vorbereiten soll, konnte mit Florian Hörlein, Ingrid Enzenberger, Michael John und Stefan Siedler besetzt werden.
Fazit
„Es war spannend, die Diskussionen mitzuerleben, das Für und Wider der verschiedenen Positionen“, sagte Norbert Förster, für den die Diözesanversammlung die erste als Diözesanjugendpfarrer und BDKJ-Präses war. Die Diskussionen und die bei der Diözesanversammlung getroffenen Entscheidungen zeugten von einer hohen politischen Kompetenz der Delegierten. Der BDKJ Bamberg ist Dachverband für neun Kinder- und Jugendverbände und drei assoziierte Verbände. Die Diözesanversammlung ist das höchste beschlussfassende Gremium aller stimmberechtigten Mitglieder im Diözesanverband. Diese treffen sich zweimal im Jahr. Die nächste BDKJ-Diözesanversammlung findet vom 20. bis 22 April 2018 auf Burg Feuerstein statt. Weitere Informationen unter www.bdkj-bamberg.de.

