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„Ich schaff das!“

Motivationsseminar Ich schaff das
Datum:
Veröffentlicht: 18.11.13
Von:
Ann-Kathrin Thönnes

Referat Schülerseelsorge, Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und Eichendorff-Gymnasium veranstalten Motivations- und Methodenseminar

Bamberg/Rothmannsthal. Die Zuversicht in die eigenen Fähigkeiten stärken, notwendige Veränderungen anregen und praktische Tipps mit auf den Weg geben: Das waren die Hauptziele des Motivations- und Methodenseminars „Ich schaff das!“, welches das Referat Schülerseelsorge des Erzbischöflichen Jugendamtes, der BDKJ Bamberg und das Eichendorff-Gymnasium Mitte Oktober erstmals anboten. 16 Schülerinnen der achten bis elften Klasse verbrachten drei Tage in Rothmannsthal im Landkreis Lichtenfels, um sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie sie schulische Probleme lösen und selbst gesteckte Ziele besser erreichen können. Vergangene Woche stellten die Verantwortlichen den Eltern der Teilnehmerinnen die Ergebnisse vor.

 

„Das Besondere ist, dass wir uns sehr viel Zeit für die Schülerinnen nehmen und  individuell auf jede Teilnehmerin eingehen konnten. Im großen Klassenverband ist das in der Regel nicht möglich“, nennt Joachim Waidmann das wesentliche Merkmal des Konzepts. Mit „uns“ meint der Leiter des Referats Schülerseelsorge die insgesamt acht LehrerInnen und PädagogInnen, die das Seminar durchführten. Gemeinsam mit diesen erarbeiteten die Schülerinnen zu Beginn der „Ich schaff das!“-Tage ihr individuelles Ziel für das laufende Schuljahr – in der Regel die Versetzung in die nächste Jahrgangsstufe.  Um diese zu erreichen, standen während der Seminartage neben Einzelcoachings auch Vorträge und Workshops zu Themen wie Zeitmanagement, Motivation oder effektiven Lernmethoden auf dem Programm. Wichtig sei es vor allem, realistische Ziele anzustreben, konkrete Schritte auf dem Weg dorthin festzulegen und praktische Tipps zu geben, so Waidmann. „Ich lerne jetzt mehr Vokabeln!“ sei zu allgemein formuliert, nennt er ein Beispiel. Besser seien Vorgaben wie „Am Montag lerne ich nach den Hausaufgaben noch 15 Englischvokabeln aus dem ersten Kapitel des Buches“. Ein Schwerpunkt des Konzepts liege zudem darauf, Neues zu lernen und nicht, Altes loszuwerden. Waidmann erklärt, was er damit meint: „Die Schülerinnen können widrige Umstände oft nicht ändern. Sie sollten deshalb versuchen, die Schuld nicht auf andere zu schieben, sondern ihre Ziele auch trotz Schwierigkeiten von außen weiterzuverfolgen.“

 

Als „großartiges Beispiel für eine gelungene Kooperation von Jugendarbeit und Schule mit einem Gewinn für alle Beteiligten“ bezeichnet Katrin Kaiser, Beratungslehrerin am Eichendorff-Gymnasium und Mitverantwortliche des Projekts, die „Ich schaff das!“-Tage. Das Seminar zu Beginn des Schuljahres sei ein wichtiger Baustein des an den bayerischen Gymnasien eingeführten Konzeptes der „Individuellen Lernzeit“, in dessen Rahmen Schülerinnen und Schüler in der Mittelstufe gezielt gefördert werden. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, unsere Teilnehmerinnen an dem Modell aus dem Schulalltag herauszunehmen und den Einstieg in die „Individuelle Lernzeit“ sehr intensiv und nachhaltig zu gestalten“, so Kaiser.

 

Damit die Inhalte des Seminars langfristig wirken, werden die Schülerinnen nach den „Ich schaff das!“-Tagen weiterhin begleitet. So schlossen jeweils zwei Teilnehmerinnen einen „Helfervertrag“ miteinander, in dem sie vereinbarten, sich zu unterstützen, immer wieder an die gesteckten Ziele zu erinnern und gegenseitig zu motivieren. Zudem führen die LehrerInnen in regelmäßigen Abständen Gespräche mit den Programmteilnehmerinnen. Schließlich wurden den Eltern vergangene Woche die gesetzten Ziele vorgestellt und gemeinsam mit diesen besprochen, wie sie ihre Kinder unterstützen können.

 

Das dem Seminar zugrundeliegende „Ich schaffs!“-Programm geht auf den Skandinavier Ben Furmann zurück, einen international anerkannten Experten für lösungsfokussierte Therapie, Coaching und Organisationsberatung. Im deutschsprachigen Raum wurde es von Dr. Thomas Hegemann und Christiane Bauer weiterentwickelt und auf die Altersgruppe der 13- bis 17-Jährigen zugeschnitten. Für das Seminar in Rothmannsthal passten die seit vielen Jahren in der Jugendarbeit tätigen PädagogInnen des Erzbischöflichen Jugendamtes und des BDKJ sowie die LehrerInnen des Eichendorff-Gymnasiums das Konzept speziell an die Bedürfnisse der Teilnehmerinnen an.