Im Mittelpunkt stehen die Interessen der Schüler

Referat für Schüler(innen)seelsorge des Erzbischöflichen Jugendamtes blickt auf über 80 „Tage der Orientierung“ im laufenden Schuljahr zurück - Dankesfest für alle Mitarbeiter am vergangenen Dienstag
Bamberg. Die Themen reichen von Liebe und Partnerschaft über Klassengemeinschaft, Suchtprävention oder Berufsvorbereitung bis hin zur Identitätsfindung und der Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben. Die Rede ist von den Tagen der Orientierung (TdO), die das Referat für Schüler(innen)seelsorge des Erzbischöflichen Jugendamtes für Schüler ab der fünften Klasse anbietet. Beim Sommerfest am vergangenen Dienstag würdigte Referatsleiter Joachim Waidmann das große Engagement der Mitarbeiter.
Zwar bekämen diese ein kleines Honorar, aber „reich wird man davon nicht“, so Waidmann. Vielmehr erfolge der Großteil der Arbeit auf ehrenamtlicher Basis. Die hohe fachliche Kompetenz und das große Engagement der rund 50 Teamer, wie sich die Mitarbeiter selbst nennen, sei ein wesentlicher Grund für den Erfolg des Angebots. „Im laufenden Schuljahr haben wir mit 80 Schulklassen Orientierungstage durchgeführt und auch für das kommende Schuljahr ist die Nachfrage enorm“, sagt Waidmann. Die Tage der Orientierung seien ein Angebot kirchlicher Jugendarbeit mit dem Ziel, Schüler in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern und zu begleiten. Das Angebot solle Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, ihre Lebensziele und –werte zu entdecken, in Worte zu fassen und mit einem realistischen Blick umzusetzen. „Im Mittelpunkt stehen dabei immer die Interessen, Fragen und Probleme der Schüler“, betont Waidmann.
Die große Vielfalt ist das, was Daria Volland von Anfang an an den Tagen der Orientierung fasziniert hat. „Es gibt nicht nur ein breites Spektrum an Themen, sondern man hat auch mit sehr unterschiedlichen Schülern in unterschiedlichem Alter und aus verschiedenen Schulen zu tun“, sagt sie. Die 24-Jährige, die gerade ihre Ausbildung zur Ergotherapeutin abschließt, ist bereits seit fünf Jahren als Teamerin dabei. Auf das Angebot aufmerksam wurde sie während ihres Freiwilligen Sozialen Jahrs in der Jugendbildungsstätte Burg Feuerstein in Ebermannstadt. Wie alle Mitarbeiter hat sie zunächst eine intensive Einarbeitung durchlaufen. Wenn sie heute die meist dreitägigen Orientierungstage für eine Klasse vorbereitet, passende Konzepte entwickelt, die Angebote durchführt und abschließend reflektiert, arbeitet sie in der Regel im Team mit zwei weiteren Mitarbeitern.
Die Zusammenarbeit funktioniert gut – einer von vielen Gründen, weshalb sich so viele junge Menschen dafür entscheiden, die Orientierungstage mitzugestalten und zu leiten. Von einem „wertschätzenden Miteinander sowohl innerhalb des TdO-Teams als auch zwischen diesem und den Schülern sowie den Lehrern“ spricht Stefan Hofknecht. Der 22-Jährige macht eine Ausbildung zum Erzieher und ist seit knapp einem Jahr dabei. Durch seine Arbeit im TdO-Team konnte er bereits viele wichtige Erfahrungen für seine berufliche Praxis sammeln. Ähnlich geht es Dorothea Weber, die Diplom-Pädagogik studiert hat und seit drei Jahren zum Team gehört. „Ich kann jedem nur dazu raten, die Möglichkeit zu nutzen, Orientierungstage zu leiten“, sagt sie, und nennt auch gleich die Gründe dafür: „Man lernt viele gute Methoden kennen und kann sie in der Praxis einsetzen, übt, vor Gruppen zu sprechen, und kann sich selbst ausprobieren.“