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Interkulturelles Lernen und globale Weitsicht

Tansania 1
Datum:
Veröffentlicht: 8.5.17
Von:
Ann Kathrin Thönnes

Internationale Jugendarbeit: Deutsch-tansanischer Fachkräfteaustausch

Bamberg/Ngara. 10.000 Kilometer liegen zwischen den Bistümern Bamberg und Rulenge/Ngara in Tansania. Eine Entfernung, die sich für acht Jugendliche und junge Menschen aus der Erzdiözese Bamberg seit April nicht mehr ganz so groß anfühlt. Grund ist der erste deutsch-tansanische Fachkräfteaustausch des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Bamberg, der vom 18. bis 27. April stattfand. Auf dem Programm stand der Besuch von Einsatzstellen deutscher Freiwilliger und verschiedenen sozialen Projekten. Außerdem hatten die jungen Menschen die Möglichkeit, sich mit Gleichaltrigen über politische und gesellschaftliche Fragestellungen sowie die Jugendarbeit in beiden Ländern auszutauschen.

Bereits seit fünf Jahren entsendet der BDKJ Bamberg junge Menschen als Freiwillige in die Diözese Rulenge/Ngara. Umgekehrt kommen seit 2015 auch junge Frauen und Männer aus Tansania ins Erzbistum Bamberg, um dort ein Jahr lang einen Freiwilligendienst zu leisten. Am Fachkräfteaustausch im April nahmen Ehrenamtliche teil, die sich im BDKJ und in den Mitgliedsverbänden für internationale Zusammenarbeit einsetzen. „Wir konnten uns bei der Reise zum einen ein Bild davon machen, wie unsere Freiwilligen in Tansania leben und arbeiten, und zum anderen die Beziehungen zu den Jugendlichen und den Verantwortlichen vor Ort vertiefen“, sagte Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl. So besuchten die jungen Frauen und Männer die Einsatzstellen der deutschen Freiwilligen im Bistum Rulenge/Ngara und weitere von der Kirche unterstützte Projekte, etwa ein Waisenhaus, ein Krankenhaus und ein Projekt für Straßenkinder. Die Jugendlichen hatten außerdem die Möglichkeit, sich über Konzepte der Jugendarbeit in beiden Ländern auszutauschen. „Anders als bei uns verstehen die Menschen in Tansania Kinder- und Jugendarbeit eher als Jugendsozialarbeit. Es geht darum, jungen Menschen zum Beispiel Bildung zu ermöglichen oder ihnen dabei zu helfen, eine Arbeit zu finden“, so Pötzl. Jugendgruppen oder –verbände wie in Deutschland seien selten zu finden. Eine Ausnahme sei eine Ortsgruppe der Kolpingjugend in einem kleinen Dorf am Victoriasee, die die Jugendlichen aus Bamberg ebenfalls besuchten. Als bereichernd empfand Pötzl auch eine Diskussion mit Verantwortlichen der Jugendarbeit über die gesellschaftliche und politische Teilhabe junger Menschen in beiden Ländern.

„Die Zusammenarbeit wird von beiden Seiten sehr geschätzt“, fasste Pötzl seine Eindrücke zusammen. „Der BDKJ möchte den Freiwilligenaustausch auf jeden Fall fortsetzen und so auch in Zukunft im Hinblick auf interkulturelles Lernen, globale Weitsicht und den Einsatz für weltweiten Frieden und Gerechtigkeit aktiv sein“, so der Diözesanjugendpfarrer. Die Kooperation mit den tansanischen Partnern sei eine große Chance zum gegenseitigen Kennenlernen, für ein besseres Verständnis und für mehr Solidarität und Unterstützung. Der Gegenbesuch junger Frauen und Männer aus Tansania im Erzbistum Bamberg ist vom 12. bis 22. Juni dieses Jahres geplant.

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