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Interkulturelles Pfingstfest

Pfingsten 1
Datum:
Veröffentlicht: 21.5.13
Von:
Ann-Kathrin Thönnes

Indische, polnische und deutsche Jugendliche feierten am Wochenende gemeinsam in der Erzdiözese

Bamberg/Ebermannstadt. Eine Weltkugel und rote Luftballons – Zeichen für die eine Welt und für den Heiligen Geist - standen symbolisch im Mittelpunkt des vergangenen Pfingstwochenendes in der Erzdiözese. Gemeinsam feierten indische, polnische und deutsche Jugendliche das Hochfest unter anderem mit einer Jugendvesper, einem Konzert, Gottesdienst und Taizé-Gebet, einem Burgbegegnungsfest sowie einer interkulturellen Matinee.

„Es ist schön zu sehen, wie junge Menschen aus der ganzen Welt Bistumspartnerschaften mit Leben erfüllen“, so Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl. Die Jugendgruppen aus Ooty in Südindien und aus Stettin-Cammin in Polen waren auf Einladung des Erzbischöflichen Jugendamtes und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) nach Bamberg gekommen. Die Erzdiözesen Stettin-Cammin und Bamberg verbinde bereits eine langjährige Partnerschaft, die darauf zurückgehe, dass der Heilige Bischof Otto von Bamberg das polnische Erzbistum gegründet habe. „Zwischen den Jugendlichen sind schon viele Freundschaften entstanden“, machte Pötzl auf den regelmäßigen Austausch zwischen den beiden Erzdiözesen aufmerksam. Die Beziehungen zum Bistum Ooty bestünden noch nicht so lange, seien jedoch ebenso intensiv. Erstmals hatten Jugendliche aus Bamberg im letzten Jahr die Diözese im Bundesstaat Tamil Nadu besucht. „Wir haben sehr viel Gastfreundschaft erfahren, die wir nun zurückgeben können“, so Pötzl.

„Unbezähmbar!“ – Jugendvesper im Bamberger Dom

Auftakt des interkulturellen Pfingstwochenendes bildete die Jugendvesper mit dem Motto „Unbezähmbar!“ am Freitagabend im Bamberger Dom. „Here we are together in difference, here we are together in peace. Here we are to praise the Lord united in faith”: Bereits das erste Lied machte deutlich, worum es an dem Wochenende ging - Gemeinschaft im Glauben trotz unterschiedlicher Sprache und Kultur. Symbolisiert wurde diese durch eine große Weltkugel. Mit einer Partnerschaft oder einen intensiven Freundschaft verglich Alexander Bothe, Referent für Ministrantenpastoral, in seiner Ansprache die Beziehung Gottes zu den Menschen. „Gott macht sich erfahrbar, indem er den Menschen seinen Sohn schickt und dieser kommt zu uns durch den Heiligen Geist“, so Bothe. Nur wer sich auf den „unbezähmbaren“ Heiligen Geist einlasse, könne die besondere Nähe und Intensität der Beziehung zu Gott erleben.

Unterschiedliche Formen des Glaubens

Die universelle Sprache der Musik konnten die Besucher der Jugendvesper bei einem Konzert im Anschluss erleben. Unter Leitung von Daniel Schmidt begeisterte die Band „Um Gottes Willen“ mit Neuen Geistlichen Liedern. „Wir haben einen gemeinsamen Glauben, aber es gibt unterschiedliche Formen, diesen zu praktizieren“, sagte Pötzl. Für die Jugendlichen aus anderen Ländern sei es deshalb interessant zu sehen, wie Konzerte, Jugendgottesdienste oder Taizé-Gebete in Deutschland gestaltet werden. Von der Vielfalt der unterschiedlichen Glaubensformen geprägt war auch der Gottesdienst auf Burg Feuerstein in Ebermannstadt am Pfingstsonntag. Neben deutschen und englischen sangen die Besucher indische und polnische Lieder, die Lesung und die Fürbitten wurden in drei Sprachen vorgelesen und die Jugendlichen entzündeten die Lichter eines traditionellen Kerzenleuchters aus Indien. Als Symbol für die biblischen Feuerzungen und den Heiligen Geist ließen die Besucher im Anschluss an den Gottesdienst hunderte rote Luftballons in den Himmel steigen.

Kulturelle Vielfalt erleben

Die kulturelle Vielfalt unmittelbar erleben und etwas Bleibendes schaffen konnten die Jugendlichen auch beim Burgbegegnungsfest am Samstag. Mit bunten Steinen und viel Kreativität gestalteten sie eine polnische, eine indische, eine deutsche und eine afrikanische (derzeit arbeiten zwei senegalesische Freiwillige im Jugendhaus Burg Feuerstein) Säule. Diese bilden die erste Station eines spirituellen Wegs auf der Burg, der im Laufe des Jahres fertig gestellt werden soll.

Indische Tänze und deutsches "Fliegerlied"

Den deutschen und polnischen Jugendlichen ihre Kultur ein Stück näher bringen konnten die Gäste aus Ooty bei einer interkulturellen Matinee am Sonntagvormittag. Mit traditionellen Tänzen aus verschiedenen Regionen ihres Landes begeisterten sie die zahlreichen Besucher nach dem Gottesdienst auf Burg Feuerstein. Dass die Jugendlichen kulturelle Vielfalt tatsächlich leben, wurde spätestens mit dem letzten Auftritt deutlich. Gemeinsam tanzten und sangen alle Besucher zum deutschen „Fliegerlied“, für das die indischen Gäste eigens für ihren Aufenthalt in der Erzdiözese eine Choreografie entwickelt hatten.

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