Internationaler Austausch und gelebte Ökumene

Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Bamberg gewinnt Universität Wladimir als Kooperationspartner für Jugendaustausch
Bamberg/Wladimir. Vernetzung, Austausch und gegenseitiges Lernen: Bereits seit 2000 gibt es einen internationalen Jugendaustausch zwischen dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Bamberg und der katholischen Rosenkranzgemeinde in der russischen Stadt Wladimir. Als neuer Kooperationspartner unterstützt nun auch die Staatliche Universität Wladimir das internationale Projekt. Die Verantwortlichen sehen darin die Möglichkeit, die Jugendbegegnung insbesondere im ehrenamtlichen Bereich weiter zu stärken.
„Der internationale Austausch trägt zu mehr Frieden, Gerechtigkeit und einem besseren Miteinander der Konfessionen bei“, betont Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl. Bereits seit 14 Jahren fahren Jugendliche aus dem Erzbistum regelmäßig nach Wladimir. Umgekehrt waren schon mehrfach junge Menschen aus der russischen Stadt, die etwa 200 Kilometer östlich von Moskau liegt, zu Gast in Franken. Ihren Ursprung haben die Begegnungsreisen vor allem in der Initiative des ehemaligen Bildungsreferenten Rolf Bernhard. Inzwischen werden die Fahrten von einem ehrenamtlichen Team im Umfeld des BDKJ-Dekanatsverbandes Erlangen organisiert. „Ziel des Austausches ist es, die Jugendarbeit im jeweiligen Gastland kennenzulernen, miteinander ins Gespräch zu kommen und Vorurteile abzubauen“, so Jutta Schnabel, die das Projekt als BDKJ-Dekanatsvorsitzende mitverantwortet. So hätten die russischen Gäste bei ihrem letzten Besuch beispielsweise ein erlebnispädagogisches Wochenende mit Kajakfahren, Klettern und einer Höhlenwanderung erlebt sowie verschiedene Jugendgruppen, Jugendzentren und soziale Einrichtungen besucht. Durch die Begegnungen seien zum einen bereits viele Freundschaften entstanden, zum anderen lernten die Jugendlichen durch die Auseinandersetzung mit der anderen Kultur viel über sich selbst. Schließlich trage das Projekt auch zu einem besseren ökumenischen Miteinander von katholischen und orthodoxen Jugendlichen in Wladimir bei, da diese den Austausch gemeinsam organisierten.
Die Kooperation mit der Staatlichen Universität Wladimir sei ein weiterer Schritt zur Festigung der Beziehungen. So wurde an der Hochschule vor kurzem ein Fachbereich Sozialwesen aufgebaut. „Durch die Zusammenarbeit mit der Uni haben wir die Möglichkeit, den Austausch zu erweitern und gemeinsam mit den Studenten noch stärker als bisher auf pädagogische Inhalte einzugehen“, blickt Schnabel in die Zukunft. Schwerpunkt solle dabei vor allem das Konzept der ehrenamtlichen und selbstverantworteten Jugendarbeit sein, das in Russland bisher zum größten Teil unbekannt ist.