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Jugend ruft nach Veränderung

Festival religöser Lieder
Datum:
Veröffentlicht: 31.10.18
Von:
Andreas Kraft

BDKJ feiert Ende der Jugendsynode mit einem Gottesdienst - umrahmt von der Musik der Werkstatt NGL

BDKJ feiert Ende der Jugendsynode mit einem Gottesdienst - umrahmt von der Musik der Werkstatt NGL

Ein lauter Schrei durchdringt die Ober-Kirche auf Burg Feuerstein: „Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir!“ Die Kirche ist bis auf den letzten Platz besetzt. Einige zucken zusammen. Es ist der Auftakt des Predigtgesprächs im Gottesdienst des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Bamberg zum Abschluss der Jugendsynode. Statt nur über die Jugendlichen zu sprechen, will Gabi Kaulen von der Burg Feuerstein mit ihnen ins Gespräch kommen.

Das Gespräch knüpft an das Evangelium an. Der blinde Bartimäus ruft vor Jericho laut nach Jesus, doch die Menschen wollen ihn zum Schweigen bringen, woraufhin Bartimäus nur noch lauter ruft. Jesus wendet sich ihm zu und fragt ihn: „Was willst Du, dass ich Dir tue?“ Der Blinde antwortet, dass er wieder sehen möchte.

Im Vorfeld der Jugendsynode hat Papst Franziskus einen Brief an die Jugendlichen geschrieben. Darin bezieht er sich auf den Jugendtag in Krakau, als er die Jugendlichen fragte: „Können sich die Dinge ändern?“ und ihm ein lautes „Ja“ entgegen schallte. Franzikus fordert die Jugendlichen dazu auf, auf diesen Schrei zu hören, der aus ihrem Innern kommt: „Habt keine Angst auf den Geist zu hören, der Euch zu mutigen Entscheidungen drängt!“

Linus hat mit seinem Schrei, in dem er Bartimäus Worte aufgegriffen hat, das Gespräch eröffnet. Kaulen fragt ihn, wie es war, so laut in der Kirche zu schreien. Linus denkt kurz nach. „Es hatte etwas befreiendes“, sagt er. So laut schreie er zwar sonst nicht, aber es sei ihm auch sonst wichtig, die Stimme zu erheben - gerade wenn etwas falsch läuft.

Katharina erzählt als nächste davon, wann sie schon einmal das Gefühl hatte, genau das jetzt tun zu müssen, auch wenn es sie vielleicht in Schwierigkeiten bringen würde. Und davon, wie richtig es im Nachhinein war, auf diese innere Stimme zu hören.

Anschließend kommt Kaulen mit Julius ins Gespräch: „Wenn Jesus Dich fragen würde, was er tun soll, was in der Welt heil werden soll, was würdest Du ihm sagen?“ Julius denkt an die vielen Flüchtlinge und sagt, er würde sich wünschen, dass Jesus ihnen hilft. Dass er dafür sorgt, dass nicht mehr jeden Tag Menschen auf der Flucht im Mittelmeer ertrinken.

In seinem Brief hatte Papst Franzikus den Jugendlichen auch geschrieben, dass dir Kirche auch auf die Zweifel und dir Kritik der Jugendlichen hören möchte. Auch Anja hat Zweifel und Kritik an der Kirche. Am wichtigsten wäre ihr aber, dass die Kirche sich den jungen Menschen mehr zuwendet und sie auch wirklich ernst nimmt - in einem Dialog auf Augenhöhe.

Bartimäus kann am Ende wieder sehen. Jesus sagt ihm, sein Glaube habe ihn gerettet. Zwischen dem Sohn Gottes und dem Blinden ist eine Beziehung entstanden. Für Bartiumäus ist nun eins klar: Er möchte Jesus Christus nachfolgen.

Im Anschluss an das Predigtgespräch präsentieren die Kinder und Jugendlichen, die an diesem Wochenende bei den Workshops der Werkstatt NGL mitgemacht haben, ihre Lieder im Gottesdienst. Wie gut die erst an diesem Wochenende zusammen gestellten Bands und Chöre die Lieder nach nur zwei Tagen in die Kirche bringen ist beeindruckend. Und auch die Jungen und Mädchen wirken mächtig stolz.

Das Festival religiöse Lieder hatte bereits am Freitag begonnen. Die gut 140 Teilnehmer aller Altersgruppen haben sich dabei in verschienden Workshop-Bands zusammengetan, um geistliche Lieder neu zu interpretieren. Eine Gruppe experimentierte etwa in einem DJ-Workshop mit elektronischer Musik und sang schließlich zu Beats aus dem Laptop über die Botschaft Jesu. Ein Höhepunkt des Wochenendes war auch der Auftritt der Band „Bassd scho“, die im vergangenen Jahr den Bandwettbewerb der NGL gewonnen hat. Die Teilnehmer des Wettbewerbs haben jetzt übrigens zusammen eine CD aufgenommen - die am Wochenende erstmals vorgestellt wurde.