Jugendamt der Erzdiözese: Vorbild für Biodiversität in der Erzdiözese

Ehren- und Hauptamtliche haben den Garten bei der 72-Stunden-Aktion umgestaltet

Bamberg. 15 Tonnen Kies, Erde, Sand und Steine: So viel Material haben Ehren- und Hauptamtliche im Außenbereich des Jugendamtes der Erzdiözese Bamberg (EJA) verteilt. Warum? Mit diesem Projekt unterstützte das Jugendamt die 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) vom 18. bis zum 21. April 2024. Es handelt sich um die bundesweit größte Sozialaktion. In der Kleberstraße 28 halfen circa 40 Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit, den Gartenbereich des Jugendamtes insektenfreundlich umzugestalten.
Eine von ihnen: die zehnjährige Freya von der KjG Karmeljugend Bamberg, einer Jugendgruppe aus der Nachbarschaft. Freya bekam am Freitagvormittag für das Projekt schulfrei und unterstützte es gerne, „weil’s cool ist und weil ich anderen Menschen damit helfen kann“. Neben der Karmeljugend halfen auch Ministranten aus dem Seelsorgebereich Bamberg Ost und Mitarbeitende des EJA mit. Teilweise im Dauerregen werkelten, schaufelten und pflanzten sie, bis das Projekt am Samstagabend erfolgreich abgeschlossen war.
Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten
„Mit diesem Projekt haben wir innerstädtischen Lebensraum für heimische Tier- und Pflanzenarten geschaffen und damit beispielhaft gezeigt, dass Kirche und kirchliche Kinder- und Jugendverbandsarbeit sich aktiv für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen und in der Verantwortung für die Schöpfung ein explizites Bildungsziel sehen“, erklärt Björn Scharf, stellvertretender Leiter des EJA. „Außerdem ergeben sich so neue Möglichkeiten der Begegnung mit der Nachbarschaft und der Stadtgesellschaft.“
Im Außenbereich wurde ein begehbarer „Naschgarten“ mit verschiedenen Bäumen und Sträuchern angelegt, wie etwa einer Felsenbirne, Himbeeren und Brombeeren. Daneben entstand gemeinsam mit dem Verein „Essbare Stadt Bamberg“ ein Hochbeet zum gemeinsamen Gärtnern und Ernten. Auch ein großes Trocken- und ein Totholzbiotop sind entstanden, wo sich Wildbienen, Käfer und andere Tierarten wohlfühlen. Und eine neu angelegte Ruheoase mit einem Steinbrunnen inmitten von Blumen und Sträuchern dient nun als Erholungsraum für ehren- und hauptamtliche Mitarbeitende. Ein aus Holz gefertigtes „Tau“, das traditionelle Sinnbild für das Wirken des Heiligen Franz von Assisi, wird hier in Zukunft auch eine spirituelle Perspektive eröffnen. Eventuell wird die so gestaltete Anlage auch Bestandteil der ökofairen Stadtrundgänge des Bund Naturschutz in Bamberg.
Kooperation mit dem Umweltbeauftragten
Ein Initiator und Teil der Projektleitung der Aktion war auch Sebastian Zink, der Umweltbeauftragte der Erzdiözese Bamberg, der resümiert: „Ich freue mich sehr, dass wir mit der Neugestaltung des Außenbereichs in der Kleberstraße nun eine Biodiversitätsoase auf kirchlichem Grund schaffen konnten, die unserer Mitschöpfung einen eigenen Wert zuspricht und gleichzeitig eine angenehme Atmosphäre für die dort arbeitenden Menschen schafft. Das Jugendamt kann so als Vorbild für städtische Pfarreien oder zentrale Liegenschaften des Erzbistums Bamberg dienen.“ Entsprechende Maßnahmen können zukünftig auch aus einem Biodiversitätsfonds des Umweltreferats unterstützt werden.
Im Garten der Kleberstraße 28 kehrt also nun mehr Leben ein – durch Menschen, die Gemüse ernten oder die Natur genießen, durch Insekten und andere Tierarten.

