Jugendkulturtreff IMMER HIN geht, „Haus der Jugend“ entsteht

Wie es mit dem bisherigen Jugendkulturtreff weitergeht

Bamberg. Mit einer herzlichen und emotionalen Abschiedsfeier wurde der Jugendkulturtreff IMMER HIN in Bamberg am 31. Juli 2023 gebührend gewürdigt. Viele aktuell und ehemalig im Jugendkulturtreff engagierte junge Menschen waren gekommen. Bei der Feier betonte Björn Scharf, stellvertretender Leiter des Jugendamtes der Erzdiözese Bamberg: „Dieser Ort, die Dr.-von-Schmidt-Straße 20, soll auch weiter eine Adresse für junge Menschen bleiben.“
Entstehen soll ein „Haus der Jugend“, in dem ein neues Referat etabliert wird, das voraussichtlich „Schulnahe Jugendpastoral“ heißt: Es umfasst die bisherigen Referate Schüler*innenseelsorge und Ganztagsschule sowie die Beratungsstelle Dynamo, eine Anlaufstelle für junge Menschen zur Berufsorientierung. Die Fachstelle für katholische Kinder- und Jugendarbeit wird in den Räumlichkeiten bleiben. Und es besteht die Bereitschaft, die bisherige Kleinkunstbühne im Bereich des Jugendcafés weiterhin für kulturelle Veranstaltungen sowie für offene Veranstaltungen und Projekte der Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen.
Zweite Heimat für Jugendliche
Neben dem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft gab es Raum, sich vom IMMER HIN zu verabschieden. Fast drei Jahrzehnte lang war der Jugendkulturtreff ein Ort der Begegnung, der Kreativität und des Engagements für junge Menschen in Bamberg. Mit zahlreichen Angeboten und Projekten bot das IMMER HIN Plattform, um sich auszuprobieren, Neues zu lernen und eine zweite Heimat zu finden. „Dies wäre ohne das unermüdliche Engagement der ehrenamtlich Tätigen nicht möglich gewesen“, hob Jürgen Reinisch hervor, der das IMMER HIN geleitet hatte. Auch Björn Scharf und Jonas Glüsenkamp, Zweiter Bürgermeister der Stadt Bamberg, dankten allen Beteiligten für ihr unermüdliches Engagement und die wertvolle Arbeit für die Jugendlichen in der Region.
Erinnerungen an einen Ort der Gemeinschaft
Während der Abschiedsfeier erinnerten sich die Anwesenden an viele einzigartige Projekte, die im IMMER HIN realisiert wurden: Von kreativen Workshops über musikalische Veranstaltungen bis hin zu Lesungen und Theateraufführungen bot der Jugendkulturtreff jungen Menschen Raum für ihre Interessen. Er förderte dabei ihre persönliche Entwicklung.
Das IMMER HIN war nicht nur ein Treffpunkt, sondern ein Ort der Gemeinschaft und des Zusammenhalts. Die Vertreterin des ehrenamtlichen Teams, Judith Müller-Reichert, brachte ihre Gefühle mit den Worten zum Ausdruck: „Es ist ein trauriger Moment, aber wir sind auch stolz auf das, was wir erreicht haben.“ Als Erinnerung an die vielfältige kulturelle Arbeit im IMMER HIN dienten die Auftritte der Sängerin Yildiz Asar und der hauseigenen Theatergruppe e.g.o.n..
Gründe für die Schließung
Warum wurde das IMMER HIN geschlossen? Björn Scharf erläuterte, dass die Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Beschluss der Bistumsleitung aus dem Jahr 2021 stünden, bei sinkenden Katholikenzahlen mit weniger Personal und rückläufigen Kirchensteuereinnahmen die Handlungsfähigkeit der Kirche zu erhalten. Mit der Reduzierung des Haushalts um 20 Millionen Euro bis zum Jahr 2025 solle die pastorale Arbeit für die Zukunft gesichert werden. Weitere wichtige Gründe für die Schließung seien „die in den vergangenen Jahren stark gesunkenen Besucherzahlen bei zugleich steigenden Defiziten beziehungsweise einem erhöhten Zuschussbedarf“ gewesen.
Was bleibt, sind die positiven Auswirkungen, die dieser Ort auf das Leben vieler junger Menschen hatte. Und die Aussicht auf das „Haus der Jugend“.