Jugendplan, Facebook und Umweltschutz

Vielfältige Themen bei der Hauptberuflichentagung des Erzbischöflichen Jugendamtes
Obertrubach. Konzentriertes Arbeiten, angeregte Diskussionen und zukunftsweisende Entscheidungen bestimmten die Hauptberuflichentagung (HABT) des Erzbischöflichen Jugendamtes vom 22. bis 23. April in Obertrubach. Rund 50 Theologen und Pädagogen beschäftigten sich zwei Tage lang nicht nur mit dem aktuellen Entwurf des Jugendplans, sondern auch mit Themen wie Umweltbildung und Medienpädagogik.
„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewerteten den aktuellen Entwurf insgesamt sehr positiv“, fasste Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl die Ergebnisse der Auseinandersetzung mit dem Jugendplan zusammen. Unter dem Motto „Die Zukunft auf dem Plan“ sichert dieser die Rahmenbedingungen der kirchlichen Kinder- und Jugend(verbands)arbeit in der Erzdiözese. An der aktuellen Fassung arbeiteten zahlreiche hauptberuflich und ehrenamtlich Verantwortliche mit. Auch die Tagungsteilnehmer setzten sich intensiv mit den Inhalten des Jugendplans auseinander. In Kleingruppen diskutierten sie zum einen Aussagen zu den Herausforderungen, Potentialen, Zielsetzungen und Schwerpunkten der Jugendarbeit. Zum anderen ging es auch um konkrete Aufgabenbeschreibungen. Die Inhalte stießen im Wesentlichen auf breite Zustimmung. Die Teilnehmer forderten jedoch eine höhere Verbindlichkeit des Jugendplans. „Die Anregungen und Verbesserungsvorschläge werden in die weitere Bearbeitung einfließen“, erklärte der verantwortliche Projektreferent Björn Scharf das weitere Vorgehen. Die endgültige Fassung des Jugendplans soll Ende des Jahres in Kraft treten.
Umweltschutz als zentrales Anliegen
Als zentrale Anliegen aller Verantwortlichen in der katholischen Jugendarbeit bezeichnete Björn Scharf die Bewahrung der Schöpfung und die Umweltbildung. Gemeinsam mit sieben weiteren Mitarbeitern des Jugendamtes ist er seit 2010 in der Fachgruppe Umwelt tätig. Ziele sind die Verbesserung des Umweltverhaltens und der Umweltbilanz in der kirchlichen Jugendarbeit der Erzdiözese. Zudem unterstützt die Gruppe hauptberuflich und ehrenamtlich Tätige bei Aktivitäten rund um die Themen Umwelt- und Klimaschutz. Mit ihrem Bericht über die Tätigkeiten im vergangenen Jahr machte die Fachgruppe deutlich, wie vielfältig ihre Arbeit ist. „Zusätzlich zu den bisherigen Materialien gibt es nun auch zwei Ernährungsboxen, die im Jugendamt ausgeliehen werden können“, wies Anja Hoch, ebenfalls Mitglied der Gruppe, auf ein neues Angebot hin. Dabei handle es sich um umfangreiche Sammlungen von Methoden sowie Informationen und Medien zum Thema „Ernährung – bio, fair, regional“. Auch auf kommende Veranstaltungen machte die Fachgruppe aufmerksam. So seien sowohl die „Faire Woche“ vom 13. bis 27. September als auch der Umweltbildungstag „Green Day“ am 21. September gute Gelegenheiten, um mit und für Jugendliche Aktionen rund um den Fairen Handel sowie Umwelt- und Klimaschutz auf die Beine zu stellen.
Facebook in der Jugendarbeit
Mit dem Thema Facebook setzte sich dagegen die Fachgruppe Medienpädagogik auseinander. Da das soziale Netzwerk aus der Kommunikation der meisten jungen Menschen nicht mehr wegzudenken ist, nutzen es inzwischen auch zahlreiche Jugendamtsmitarbeiter, um mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt zu bleiben. Zur Frage, wie Facebook im dienstlichen Kontext eingesetzt werden kann, verfasste die Fachgruppe einige Leitlinien. Auf dieser Grundlage diskutierten die Tagungsteilnehmer den sinnvollen Umgang mit Facebook bei der Arbeit. Die Mitarbeiter waren sich einig, dass das soziale Netzwerk nur dann gewinnbringend für die Jugendarbeit sei, wenn die Nutzung auf freiwilliger und nicht auf dienstverpflichtender Basis erfolge. Zudem sprach sich ein Großteil dafür aus, dass Art und Umfang der Facebook-Kommunikation aufgrund der Unterschiedlichkeit der einzelnen Stellen nur individuell und eigenverantwortlich geregelt werden könnten.
Prävention sexueller Gewalt
Seit März ist Monika Rudolf als Koordinatorin zur Prävention sexueller Gewalt tätig. Sie unterstützt damit den bereits seit September 2010 bestehenden Fachausschuss zur Prävention von sexuellem Missbrauch. Die 30-Jährige nutzte die Tagung, um sich und ihre Arbeit vorzustellen. Insbesondere machte sie darauf aufmerksam, dass in Zukunft voraussichtlich nicht nur wie bisher von hauptberuflichen Mitarbeitern, sondern auch von Ehrenamtlichen in der Kinder- und Jugendarbeit erweiterte Führungszeugnisse verlangt werden. Mit dieser Regelung setze der Bund das 2012 in Kraft getretene Bundeskinderschutzgesetz um.